Dortmund. Die Raserszene tobt sich weiter auf dem Wall in Dortmund aus. Die Polizei wird am Wochenende wieder kontrollieren und greift zu harten Mitteln.
- Polizei kündigt erneute Kontrollen auf dem Wall an. Personen können ohne konkreten Verdacht angehalten werden.
- Zuletzt wurden am Mittwoch (27. Januar) knapp 50 Fahrzeuge kontrolliert.
- Auch im Dortmunder Westen ist die Polizei schon auf "Mitglieder" der Raserszene gestoßen.
- Stadt will mit Tempo-30-Zone gegen die Tuningszene vorgehen.
Nachdem die Polizei schon in den vergangenen Wochen immer wieder auf dem Dortmunder Wall tätig war, wird es auch am kommenden Wochenende wieder Kontrollen geben.
Laut einer Mitteilung hat Polizeipräsident Gregor Lange für Freitag und Samstag (29. und 30 Januar) eine sogenannte strategische Fahndung auf dem Wall, angrenzenden Straßen sowie einem Teil der Brackeler Straße und der B236 angeordnet.
Dadurch können Personen auch ohne konkreten Verdacht angehalten werden, um sie nach ihrer Identität zu befragen. Zudem müssen sie ihr Fahrzeug kontrollieren lassen. Diese Maßnahme wird laut Polizei am Freitag und Samstag von 18 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages durchgeführt. Man wolle dadurch ein klares Zeichen setzen und verhindern, dass sich Strukturen der Raserszene verfestigen.
Zuletzt wurden auf dem Wall 50 Fahrzeuge der Raserszene kontrolliert
Zuletzt gab es am vergangenen Mittwoch (27. Januar) einen Einsatz. Laut Polizeimitteilung wurden dabei rund 50 Fahrzeuge mit Bezug zur Raser- und illegalen Tuningszene kontrolliert.
Die Bilanz: Drei Verwangelder wegen unnützen Hin- und Herfahrens, fünf Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten, vier wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung und eine wegen Fahrens unter Einfluss von Drogen. Zudem sprachen die Beamten 24 Platzverweise aus.
Die Raserszene ist in Dortmund nicht nur auf dem Wall unterwegs
Gegen ein Uhr nachts nahm das Fahrzeugaufkommen auf dem Wall laut Polizei rapide ab - dafür wurden sie im Dortmunder Westen tätig. Dort war ein Mercedes mit erhöhter Geschwindigkeit weit über 100 km/h und quietschenden Reifen unterwegs. Bei der Kontrolle hinter der Roßbachstraße konnte der 24-jährige Fahrer aus Dortmund keinen Führerschein vorzeigen.
Die Polizei beschlagnahmte das Auto und fand bei der weiteren Kontrolle noch ein Klappmesser im Kofferraum. Den 24-Jährigen erwartet jetzt ein Strafverfahren. Da im Auto noch zwei weitere Personen saßen, wurden auch Anzeigen gemäß der Corona-Schutzverordnung angefertigt.
Seit dem 22. Januar gilt auf dem Wallring zwischen 21 Uhr und fünf Uhr Tempo 30. Durch diese Maßnahme will die Stadt den Wall für die Szene unattraktiv machen und die Lärm- und Abgas-Belästigungen für die Anwohner reduzieren. (mv)
Die Raserszene in Dortmund: Hier gibt es weitere Informationen:
- Auf dem Wall in Dortmund findet nicht nur ein Kräftemessen von PS-starken Autos statt. Während des Lockdowns entwickelt sich dort auch eine Art "Dating"-Treffpunkt junger Menschen.
- Die Raserszene in Dortmund ist auch in der NRW-Politik ein Thema. Herbert Reul, Innenminister Nordrhein-Westfalens, hat sich deshalb eine Kontrollaktion vor Ort angeschaut.
- Wie gefährlich diese illegale Rennen sein können, hat ein Polizist hautnah erfahren. Ihm half nur noch ein Sprung zur Seite, um sich vor einem heranrasenden Auto zu schützen.