Dortmund. Vor dem ersten Heimspiel der neuen Saison hat Borussia Dortmund Stellung gegen Neonazis bezogen. BVB-Trainer Jürgen Klopp richtete sich in einer Video-Botschaft an die Fans und stellte klar: “Wir stellen uns gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung jeglicher Art.“
Borussia Dortmund hat vor dem ersten Heimspiel der Saison ein Zeichen gegen Neonazis in den Reihen der Fans gesetzt. Etwa sieben Minuten vor dem Anpfiff der Partie gegen Eintracht Braunschweig lief eine Ansprache von Jürgen Klopp über die Videowände des Stadions.
Der Trainer sprach stellvertretend für die ganze Mannschaft. "Borussia Dortmund steht für Vielfalt. Wir stellen uns gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung jeglicher Art", so der Trainer in seiner Video-Botschaft, verbunden mit dem Appell: "Helft mit, diese Werte als BVB-Familie zu vermitteln und aktiv zu leben."
BVB hat schon Anfang des Jahres Stadionordnung verschärft
Bereits vor Monaten waren aus dem BVB-Umfeld Stimmen laut geworden, der Verein solle sich klarer gegen Rechtsradikale in den Reihen seiner Fans positionieren. Unter anderem wurde gefordert, Trainer und Mannschaft sollten als prominenteste Gesichter auch im Kampf gegen Rechts eingesetzt werden. Nach einem Vorfall mit einem Neonazi-Banner auf der Südtribüne und dem verstärkten Auftreten der rechtsradikalen Gruppe Borussenfront hatte die Borussia Anfang 2013 die Stadionordnung verschärft und sich ausdrücklich gegen "rassistische, gewaltverherrlichende, antisemitische, nationalistische, ausländerfeindliche sowie rechts- und/oder linksextreme Tendenzen jeder Art" ausgesprochen. Personen, die in der Vergangenheit "durch rassistische, nationalistische, antisemitische, diskriminierende, gewaltverherrlichende, diffamierende oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind" drohe nun Stadionverbot.
Damals hatte ein Übergriff von Rechtsradikalen auf einen Fanbeauftragten und einen Mitarbeiter des Fan-Projekts beim Champions-League-Spiel in Donezk zu einer Reaktion von Verein und Fans geführt. Die Botschaft von Jürgen Klopp hatte diesmal keinen besonderen Anlass. "Wir wollten proaktiv ein Zeichen setzen", so BVB-Sprecher Arne Niehörster. In der vergangenen Saison hatte die Borussia im Stadion ein Video gezeigt, in dem sich Angestellte und Spieler des BVB nach dem Vorfall von Donezk klar gegen Rechts positioniert. "Wir sind froh, dass es diesmal keinen konkreten Grund gab", so Niehörster.
BVB hat Nazi-Aufmarsch im Blick
Der Aufruf von Klopp stehe in keinem direkten Zusammenhang mit dem für den 31. August in Dortmund geplanten Aufmarsch der rechtsradikalen Partei Die Rechte. Allerdings sei das Ordnungspersonal angewiesen, etwa auf T-Shirts und Transparente mit rechtsradikalen Aufschriften zu achten. Im Arbeitskreis gegen Rechts von Borussia Dortmund sei der Nazi-Aufmarsch bereits Thema. Im Vorfeld des Aufmarsches vermarkten Neonazis ein ausdrücklich "in den Borussiafarben schwarz und gelb" gehaltenes Shirt mit einem Werbeaufdruck für den seit August 2012 von NRW-Innenminister Ralf Jäger verbotenen "Nationalen Widerstand Dortmund".
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