Bottrop. Zum Schutz vor Angriffen mit Fahrzeugen kauft die Stadt Bottrop Trucksperren. Wo sie während der Kirmes stehen, zeigt die Karte im Text.

Zum Schutz der Karnevalskirmes und anderer Veranstaltungen in der Innenstadt wird die Stadt Bottrop 360 Trucksperren der Firma Herne Protect kaufen, wie sie seit Jahren auch schon auf der Cranger Kirmes im Einsatz sind. Diese Lehre zieht die Stadt aus dem Anschlag in Magdeburg, wo der Täter mit einem Mietwagen sechs Menschen getötet und fast 300 verletzt hat. Die Stadt wird das Sperr-System auch anderen Veranstaltern zur Verfügung stellen.

Auf dieser Karte ist zu sehen, an welchen 15 Punkten Terrorsperren während der Karnevalskirmes aufgestellt werden:

Bisher hat die Stadt zum Schutz vor Angriffen mit Fahrzeugen auf Veranstaltungen bis zu 45 Betonklötze als Sperren eingesetzt. „Diese Sperren können aber etwa von einem SUV im Slalom umfahren werden“, sagt Ordnungsdezernent Emilio Pintea. „Deshalb reichen die bisherigen Sicherungen nicht mehr aus. Stand heute sind diese Trucksperren die effektivste Methode.“

„Stand heute sind diese Trucksperren die effektivste Methode.“

Emilio Pintea
Ordnungsdezernent

Die 1,20 Meter breiten Sperrelemente können als Absperrung zusammengesteckt werden. Wenn ein Laster in sie hineinfährt, verankern sie sich nicht nur am Boden, sondern fahren ihre Krallen aus: „Der Lkw wird aufgebockt und aufgespießt und dadurch fahrunfähig“, beschreibt Baudezernent Klaus Müller die Wirkung der Sperren. Hinter den Sperren gibt es noch eine 15 Meter tiefe Sicherheitszone.

An 15 Stellen in der Innenstadt sollen während der Karnevalskirmes die neuen Absperrungen stehen. Baudezernent Klaus Müller, Kämmerer Jochen Brunnhofer und Ordnungsdezernent Emilio Pintea (von links) erläutern die Maßnahmen.
An 15 Stellen in der Innenstadt sollen während der Karnevalskirmes die neuen Absperrungen stehen. Baudezernent Klaus Müller, Kämmerer Jochen Brunnhofer und Ordnungsdezernent Emilio Pintea (von links) erläutern die Maßnahmen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

374.000 Euro muss Stadtkämmerer Jochen Brunnhofer für das Sperr-System ausgeben. Diese Ausgabe wird sich schnell amortisieren. Die Miete für die Sperren beträgt ein Drittel des Kaufpreises. Es wird bei den städtischen Veranstaltungen in der Innenstadt wie den Stadtfesten und der Herbstkirmes eingesetzt, kann aber auch für private Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt gebucht werden.

Die Bottroper Karnevalskirmes findet vom 27. Februar bis Rosenmontag, 3. März, wie im Vorjahr auf dem Kirchplatz, der Poststraße, am Pferdemarkt und am Altmarkt statt (siehe Grafik). Die Osterfelder Straße, früher die Kirmesmeile, bleibt frei als Rettungsweg für die Feuerwehr Richtung Knappschaftskrankenhaus. Die Straße wird aber zwischen Altmarkt und Pferdemarkt während der Kirmeszeit gesperrt.

1,20 Meter breit sind die zusammensteckbaren Sperren von Herne Protect, die die Karnevalskirmes und andere Veranstaltungen vor Angriffen mit Fahrzeugen schützen sollen.
1,20 Meter breit sind die zusammensteckbaren Sperren von Herne Protect, die die Karnevalskirmes und andere Veranstaltungen vor Angriffen mit Fahrzeugen schützen sollen. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Die Osterfelder Straße bleibt während des Aufbaus und Abbaus der Kirmes für alle offen. An den Kirmestagen dürfen bis 11 Uhr Busse und der Lieferverkehr durch. „Während des Berufs- und Schülerverkehrs am Morgen können die Busse so weiter über die Osterfelder Straße fahren und müssen nicht die Umleitung über Peter- und Prosperstraße fahren, begründet Müller die Regelung.

Wochenmarkt weicht aus auf den Gleiwitzer Platz

Der Wochenmarkt wird während der Kirmes wieder auf dem Gleiwitzer Platz stattfinden. Außerhalb der Markttage wird der Platz als Parkplatz nutzbar bleiben, kündigt Klaus Müller an. Noch nicht endgültig geklärt ist, ob eine Zufahrt über die Osterfelder Straße möglich ist oder nur über die Hans-Böckler-Straße.

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15 Punkte hat die Stadt als Kirmesveranstalter ausgemacht, an denen die neuen Trucksperren aufgebaut werden, um einen Auto-Anschlag zu verhindern. Die Entscheidung für das neue System ist noch so frisch, dass Ordnungsdezernent Pintea noch nicht sagen kann, welche Zufahrtsregelungen für Anwohner geplant sind. „Darüber werden wir die Anwohner aber rechtzeitig informieren und vor dem Kirmesstart auch eine Informationsveranstaltung anbieten“, sagt Stadtsprecherin Jeanette Kuhn.

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Zum Sicherheitskonzept für die Karnevalskirmes sagt Pintea: „Wir haben im vergangenen Jahr gute Erfahrungen gemacht mit einer erhöhten Präsenz der Polizei und des kommunalen Ordnungsdienstes KOD. Dieses Konzept werden wir beibehalten.“ Klar ist: Die Trucksperren werden mit Sicherheitspersonal besetzt sein müssen, damit die Sperren für den Rettungsdienst oder die Polizei geöffnet werden können.