Bottrop. Frederike Spyrka hat 110.000 Follower in den sozialen Medien. Ihre Bekanntheit nutzt sie fürs Charity-Projekt „Heldenreise“. Was dahinter steckt.

In der Welt der sozialen Medien ist Frederike Spyrka (25) alles andere als eine Unbekannte: Gut 38.000 Menschen folgen ihr bei Instagram, sogar 72.000 sind es bei Tiktok, wo sie in Beiträgen mit ihren vierbeinigen Lieblingen Nala und Swift eine Lanze für Hunde aus dem Tierschutz bricht. Jetzt ist sie als Petfluencerin auch noch auf eine „Heldenreise“ gegangen.

Nein, nicht Frederike selbst lässt sich dabei als Heldin feiern. Es geht vielmehr um Ehrenamtliche, die sich Tag für Tag für den Tierschutz einsetzen.

„Sammy‘s Heldenreise“: Bottroperin und neun weitere Petfluencer unterwegs zu Tierschutzprojekten

Bei dem Charity-Projekt „Sammy‘s Heldenreise“ haben sich in diesem Sommer insgesamt zehn Petfluencer per Wohnmobil auf den Weg gemacht, um Tierschutz-Projekte im In- und Ausland zu besuchen. Sie wollen durch die Veröffentlichung auf ihren Social-Media-Kanälen Aufmerksamkeit erzielen, aufklären – und Spenden sammeln.

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Für Frederike Spyrka, ihren Freund Julian Kowalski (26), Nala (10) und Swift (3) ging es zum Gnadenhof des Tierschutzvereins München und zur Pflegerin Susanne Bercht.

„Wir haben drei Tage lang auf dem Gnadenhof geholfen“, berichtet die Bottroperin. Dort leben rund 150 Tiere: „Ziegen, Schafe, Schweine, Hühner, Hunde, Katzen“, zählt Frederike Spyrka auf. Hunde etwa, die im großen Münchner Tierheim nicht gut klarkommen oder nicht so gute Vermittlungschancen haben, erleben dort mehr Freiraum und eine intensivere Betreuung.

Die Bottroper Petfluencerin Frederike Spyrka mit ihren Hunden Swift (li.) und Nala (re.), die beide aus dem Tierschutz kommen.
Die Bottroper Petfluencerin Frederike Spyrka mit ihren Hunden Swift (li.) und Nala (re.), die beide aus dem Tierschutz kommen. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Sie habe bei der Wäsche geholfen und der Katzenfütterung, Julian Kowalski habe die Zwinger gereinigt. „Die Menschen dort vor Ort leben absolut für die Tiere. Der ganze Hof ist super sauber, die Hunde sind super gepflegt“, sagt die Petfluencerin.

Möglich sei das aber nur aufgrund des Engagements der Ehrenamtlichen und dank der Hilfe von Spenden. Die würden vor allem für Tierarzt-, Futter- und Instandhaltungskosten benötigt. „Der Hof ist 20.000 Quadratmeter groß“, erzählt der 26-Jährige.

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Klar gehe es den Tieren hier besser als anderen, die im Ausland unter viel schwierigeren Bedingungen leben müssen, meint Frederike Spyrka. Aber ohne den freiwilligen Einsatz und die finanziellen Zuwendungen wäre eben auch das nicht möglich.

Petfluencer erhalten Reisekosten, aber keine Gagen

Auf die Beine gestellt wird das Charity-Projekt durch die Sponsoren Bosch Tiernahrung und Elanco, fürs Konzept ist die Petfluencer-Agentur Tony verantwortlich. Die „Heldenreise“-Petfluencer erhalten die Reisekosten, darüber hinaus aber keine Gagen oder ähnliches.

Frederike und Julian waren mit ihren Hunden auch 2023 schon dabei, besuchten damals im Rahmen ihrer „Heldenreise“ das Refugio El Azar in El Ejido (Andalusien). Die Ehrenamtlichen dort kämpfen gegen das Leid der Straßenhunde.

Der Kontakt zu diesem spanischen Tierheim besteht bis heute. „Im nächsten Jahr wollen wir privat dort hinfahren – wir nehmen dann aber gerne Spenden mit“, meint Julian Kowalski mit einem Lächeln.

Ehemalige Straßenhündin Nala kann mehr als 100 Tricks

Nala und Swift sind auch ehemalige Tierschutzhunde. Für die Stärkung der Hund-Mensch-Beziehung hat Frederike ihrer Hündin Nala, die einst Straßenhund in Rumänien war, mehr als 100 Tricks beigebracht. Über diese hat die Bottroperin inzwischen schon ein gedrucktes und ein E-Buch veröffentlicht. Gemeinsam haben Nala und sie sogar einen Weltrekord aufgestellt, samt Eintrag ins Guinness-Buch.

Mit Swift, der aus Spanien kommt, macht die Bottroperin Carnicross. Dabei läuft sie mit ihrem Hund als Team durchs Gelände, wobei teils auch Hindernisse schwimmend, balancierend oder rutschend bewältigt werden müssen.

Für Frederike Spyrka, die nach ihrem Lehramtsstudium ihr Geld nicht etwas als Petfluencerin, sondern als Social Media Managerin verdient, steht ganz grundsätzlich fest, dass es im Tierschutz für jeden den passenden Hund gibt: „Wenn ich einen tollen Hund haben will, muss es kein Rassehund sein.“

Die Social-Media-Accounts der Petfluencerin aus Bottrop: www.instagram.com/frederikespyrka/; www.tiktok.com/@frederikespyrka