Bottrop-Kirchhellen. 3000 Liter Waldbräu in dreieinhalb Wochen gebraut und verkauft: Jetzt wollen Reinhard Wienemann und sein Sohn den nächsten Schritt machen.
Die Kirchhellener Brauerei Waldbräu in dem ehemaligen Wildzerlegerbetrieb am Hof Maaßen führt eine alte Brautradition fort: Das helle und dunkle Bier trägt den Namen „Kirchhellener Waldbräu“ und ist in Flaschen und Fässern abgefüllt. Bald möchten der 67-jährige Betreiber der Brauerei Reinhard Wienemann und sein Sohn Nico ihr Bier auch in Märkten und Restaurants in den Handel bringen.
Am 23. April, dem Tag des Bieres, wurde der erste Sud aufgesetzt. Seitdem freut sich Reinhard Wienemann über das positive Feedback seiner Kunden. Die meisten von ihnen finden sich in Kirchhellen oder Umgebung. „Die Nachfrage ist überwältigend und der Verkauf läuft seit der Eröffnung sehr gut“, berichtet Wienemann. In dreieinhalb Wochen haben er und sein Sohn Nico stolze 3000 Tausend Liter brauen und verkaufen können.
Vom Hofladen zum weiteren Handel: Der Traum liegt in naher Zukunft
Das Bier wird in 0,33-Liter-Flaschen, in 0,5-Liter-Flaschen, als Fünf-Liter-Partyfässchen und in bis zu 50-Liter-Fässern angeboten. Die Flaschen sind einzeln erhältlich oder können als Sechser- sowie Zwölfer-Packs gekauft werden. Die großen Fässer hingegen müssen vorher bestellt werden. Das helle Bier ist ein naturtrübes, vollmundiges Zwickelbier, hat 4,8 Prozent Alkoholgehalt und soll einen „süffigen“ Geschmack haben. Das dunkle Bier hingegen soll eher malzig schmecken und besitzt einen Alkoholgehalt von 5,2 Prozent.
Bisher wird das Bier ausschließlich im Hofladen am Hof Maaßen in Kirchhellen verkauft. Das möchte Reinard Wienemann unbedingt ändern, den Verkauf ausweiten und damit auch mehr Kundinnen und Kunden erreichen: „Unser Traum ist es, bald auch Märkte und Restaurants mit unserem Bier beliefern zu können.“ Das soll vielleicht schon im späten Herbst des nächsten Jahres möglich gemacht werden.
Bis es aber so weit ist: Der Hofladen an der Hackfurthstraße 205 in Kirchhellen kann montags bis freitags jeweils von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 15 Uhr besucht werden.
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Der Weg zur Eröffnung einer eigenen Brauerei war für den 67-Jährigen kein leichter. Eigentlich sollte schon Ostern 2020 der Startschuss dazu fallen. Aber die einschränkenden Corona-Maßnahmen und eigene gesundheitliche Probleme sorgten für die Verzögerung von immerhin vier Jahren.
Sein 37-jähriger Sohn Nico Wienemann hatte zuvor schon bei einer Brauerei gearbeitet, bis diese aber schlussendlich Insolvenz habe anmelden müssen. „Mein Sohn hat nur noch ein Prozent Resthörfähigkeit und ich hatte Sorge, dass ihm die Jobsuche dadurch erschwert wird“, sagt Reinard Wienemann. Deshalb hat er sich dazu entschlossen, einfach in seine ganz eigene Brauerei zu investieren.
Brauereiführungen und Verkostungen geplant
Das eigene Geschäft bietet viele Möglichkeiten, unterschiedlichste Ideen umzusetzen. So sind zukünftig etwa auch Brauereiführungen nach Terminabsprache mit bis zu 30 Personen und anschließender Verkostung des Kirchhellener Waldbräus geplant. „Bis wir das realisieren können, muss aber erstmal unser Verkostungsraum fertig renoviert werden“, sagt Reinard Wienemann. Voraussichtlich bis Ende Oktober sollen die Umbauarbeiten noch andauern.