Bottrop. Masken ade – Bottrop Helau! Mit Elan gehen Bottrops Karnevalisten in die neue Session. Prinzenproklamation fühlt sich wie vor Corona an.
Die Bottroper Karnevalisten sehen wieder zuversichtlich in die neue Session. Bei der Proklamation des Prinzenpaares am Wochenende ist vorsichtiger Optimismus angesagt: „Dieses Jahr wird besser! Gemeinsam können wir das schaffen! Wir ziehen es durch… Lasst uns endlich wieder feiern!“, so ist es oft zu hören. Wie gewohnt geht „et Trömmelsche“ zum Einzug des diesmal achtköpfigen „Elferrats“. Frank Feser, Präsident des veranstaltenden Festkomitees Bottroper Karneval, begegnet der Kritik am Karneval mit dem Auftrag, man wolle Frohsinn verbreiten und damit auch helfen die Herausforderungen der Zeit zu bewältigen.
Die vielen „dreifach donnernden Helau’s“ bestätigen diesen Wunsch. Beim triumphalen Einzug des designierten Prinzenpaares „Ach, wär ich nur ein einzig’ Mal...“ fliegen Rosen durch die voll besetzte Aula Welheim. Dirk IV. Schulzke und Christina II. Wienforth dürfen erstmals im neuen rot-weißen Ornat auftreten und erhielten von Bürgermeister Klaus Strehl mit Zepter und Amtskette die Insignien, die sie als 55. Bottroper Stadtprinzenpaar legitimieren.
Das wird in diesem Jahr von der KG 13 gestellt, bei der der 55-jährige Dirk Schulzke schon seit Jahren Ratsherr ist. Christina Wienforth ist den Narren auch bestens als Organisatorin beim „Tresorknacken“ der Volksbank bekannt. Die Bankkauffrau und der Feuerwehrmann wollen alle „entflammen“ und haben sich für das Sessionsmotto „Wir mit Herz für euch“ entschieden und proklamierten dies in ihrer Antrittsrede. Der Karneval ist ihnen ans Herz gewachsen, sie wollen wieder laut und fröhlich sein und die fünfte Jahreszeit unvergesslich machen. Die Liebe zum Karneval wollen die Tollitäten mit „Bottrop wir lieben dich!“ natürlich mit allen teilen und beenden.
Traditionelle Verstärkung kommt aus Köln und die Garde von den Plattdütschen
Da die KG 13 keine vereinseigene Tanzgarde hat, hat man sich kollegial mit den „Plattdütschen“ verbündet, deren Garde schwungvoll als Prinzengarde auftritt. Mit viel Wehmut und Lob sind zuvor schon Tobias I. und Kristina I. verabschiedet worden. Ihnen seien coronabedingt „leider die Höhepunkte der Session versagt geblieben“, das Paar habe dennoch „das Elend mit der Pandemie“ mit viel Humor bewältigt, lobt Frank Feser.
Das perfekte „Warm-up“ vor der Kürung übernimmt ein Star aus dem Kölner Karneval. Der Entertainer im Clownskostüm, Bruce Kapusta, reißt mit seinem Gesang und den klaren Trompetentönen das Publikum sofort mit: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Textsicher singen die Narren die bekannten kölschen Karnevalslieder mit: „ Ne kölsche Jung…, Leev Marie…, Drink doch ene met“. Mit seinen Schunkelliedern lockt der „Clown mit der Trompete“ den Elferrat hervor, tanzt durch die Reihen, spielt beim Konfettiregen auf den Tischen und brachte mit der wunderschönen „Layla“ den Saal in Bewegung.
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Auch der zweite Künstler des Abends mit roter Pappnase und kleinem schwarzen Hütchen ist Fernsehkarnevalisten wohlbekannt. Willibert Pauels „Ne bergische Jung“ ist neben seinem Beruf als Kabarettist auch katholischer Diakon. „Und das ist, wenn man aus dem Bistum Köln kommt, zurzeit nicht so einfach.“ Eigentlich wollte er Kardinal Woelki ein Fahrrad schenken, aber der lehnte ab, weil „das Rad Rücktritt hat“.
Viel Schwung und Farbe bringen auch die Garden der Grün-Weißen-Funken und der KG Boy in die närrische Veranstaltung, bevor die „Dröpkes“ als Band mit „Kölsch, Kult und Karneval“ den Abend in der Aula beenden.