Kirchhellen. Drei Notgruppen können bald umziehen. Und die Stadt kann sich in Ruhe Gedanken machen über eine Nutzung der Villa Körner nebenan.

Die städtische Wohnungsbautochter GBB ist zuversichtlich, trotz des Wintereinbruchs den Kita-Neubau an de Horsthofstraße zum 1. März fertigzustellen und so eine vierte Verschiebung des Eröffnungstermins vermeiden zu können. Für die Villa Körner nebenan, in der noch eine von drei Betreuungs-Notgruppen untergebracht sind, sucht die Stadt derweil eine Nachnutzung.

„Am 1. März schließen wir die Kita auf“, sagt Stephan Patz, Geschäftsführer der GBB. Der Schnee und die angekündigte klirrende Kälte werde womöglich dazu führen, dass die Gestaltung der Außenanlagen noch nicht so weit sein werde wie geplant, dass man etwa Wege noch provisorisch als Schotterpiste gestalten müsse. Aber das Haus wird fertig sein, sagt er. Was er nicht sag: endlich.

Ein dringend erwarteter Neubau

Beim Neubau der Kita mit 100 Plätzen in der Trägerschaft der evangelischen Kirche hatte es Verzögerungen gegeben, die heftige politische Kritik ausgelöst hatten. Der Fachbereich Jugend hätte sie dringend zum Start des Kindergartenjahres im August 2020 gebraucht. Aber ausgerechnet zwischen der städtischen Bautochter und der städtischen Baubehörde gab es Verzögerungen bei der Baugenehmigung, so dass schon vor Baubeginn feststand, dass eine Eröffnung im August nicht mehr machbar sein würde. Mit zwei Notgruppen wurden Eltern erst auf November, dann auf Januar vertröstet. Eine dritte Notgruppe wurde eingerichtet, als auch der Januar-Termin nicht mehr zu halten war.

Nach dem Umzug des Jugendzentrums und dem Auszug der Kita-Notgruppe steht die Villa Körner leer. Mit  Überlegungen zu einer Folgenutzung sei der Fachbereich Immobilienwirtschaft erst ganz am Anfang, sagt der Leiter Peter Sommer.
Nach dem Umzug des Jugendzentrums und dem Auszug der Kita-Notgruppe steht die Villa Körner leer. Mit Überlegungen zu einer Folgenutzung sei der Fachbereich Immobilienwirtschaft erst ganz am Anfang, sagt der Leiter Peter Sommer. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Ein Ordner voll mit Interessenten

„Auf dem Gelände des ehemaligen Montessori-Kinderhauses, das inzwischen am Tappenhof eine neue Heimat gefunden hat, errichtet die GBB neben der Kita noch vier Wohnhäuser. Die Rohbauten stehen weitgehend, sagt der GBB-Geschäftsführer und rechnet mit einer Fertigstellung Anfang August. Um die Vermarktung muss sich das Unternehmen keine Gedanken mehr machen, sagt Patz: „Wir haben einen Ordner voll mit Interessenten.“

Wenn die Kita-Notgruppe aus der Villa Körner in die neue Kita nebenan zieht, steht das ehemalige Jugendhaus leer. „Noch ist überhaupt nicht entschieden, was damit passieren könnte“, sagt Peter Sommer, Leiter des Fachbereichs Immobilienwirtschaft. Er kann sich einen Erhalt mit einer behutsamen Ergänzung vorstellen. Jetzt müsse sich der Fachbereich erst einmal einen Überblick über den Zustand des Gebäudes und die Optionen verschaffen. Baudezernent Klaus Müller ergänzt, ein möglicher Käufer werde ein Umbau- und Nutzungskonzept für das Objekt einreichen müssen. „Genaue Kriterien sind dazu sind noch nicht festgelegt.“ Zu diesem Thema will die Verwaltung ohnehin erst Vorschläge aus der Politik einholen.

Die zweite GBB-Kita im Dorf

Kernkompetenz der städtischen Bautochter GBB ist nach eigenen Angaben „eine gute, sichere und sozial verantwortungsvolle Wohnungsversorgung in Bottrop“. Mit einem Schwerpunkt im Bottroper Süden bewirtschaftet sie rund 2000 Wohnungen.Dass die GBB auch Kitabauten kann, hat sie am Beispiel des Montessori-Kindergartens bewiesen. Innerhalb von knapp elf Monaten stellte sie den Neubau am Tappenhof fertig und gewann danach aus die Ausschreibung für den Neubau an der Horsthofstraße.