Bottrop/Oberhausen. Bottroper Initiative hat am Sonntagmorgen zum städteübergreifenden Waldfegen in Vonderort aufgerufen. Allerlei Unrat landet im Container.

„Komm doch mit“, lautet die Aufforderung der Bottroper Initiative Waldfegen. Tatsächlich folgten mehr als 100 Umweltschützer am Sonntagvormittag dem Aufruf, um ein riesiges Gebiet zwischen Knappschaftskrankenhaus, Gesundheitspark, Solebad und Eisenbahntrasse städteübergreifend vom achtlos oder absichtlich weggeworfenem Wohlstandsmüll zu reinigen.

Waldfegen: Kooperation von Bottroper und Oberhausener Bürgern gefragt

Nachdem im April der Bereich an der Halde zwischen Gladbeck und Bottrop gesäubert wurde, war an diesem Wochenende die Kooperation zwischen Oberhausener und Bottroper Bürgern gefragt. Der dringende Reinigungsappell erreichte die Initiatoren von Vonderortern: „Der Revierpark hat es nötig.“ Nach einer Ortsbesichtigung nahm die Gruppe um Gründerin Carmen Böhm die Anregung gern auf.

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Großer Andrang zum Waldfegen am in Bottrop-Vonderort. Mehr als hundert Helfer packten mit an.
Großer Andrang zum Waldfegen am in Bottrop-Vonderort. Mehr als hundert Helfer packten mit an. © Heinrich Jung | Heinrich Jung

Über die Standortwechsel kommen auch immer neue ehrenamtliche Helfer dazu. „Wenn man in der Gegend wohnt, ist man schneller zur Mitarbeit bereit“, weiß Mitorganisatorin Julia zur Loye. Das kann Roland Neuhaus, der als naher Anwohner zu ersten Mal bei der Aktion dabei ist, nur bestätigen: „Ich ärgere mich täglich beim Joggen über den Müll.“ Unter den ehrenamtlichen Müllsammlern sind an diesem sonnigen Morgen viele Familien mit Kindern. Simon (6) „mag Müll sammeln“, deshalb hat Mutter Sabine ihn mitgenommen. Auch Ida (6) ist mit Papa und Bollerwagen dabei, weil „hier im Revierpark so viel Müll rumliegt“.

Helfer aus Bottrop und Oberhausen wollen nicht nur reden, sondern anpacken

Sebastian kam mit seinen drei und vier Jahre alten Kindern aus Osterfeld: „Wenn das so nah ist, muss man das unterstützen.“ Die meisten Helfer „wollen was tun, nicht nur reden, auch anpacken.“ Andere verbinden das Angenehme mit dem Nützlichen. „Der Hund muss sowieso raus“, sagen sie, oder: „Wir wären bei dem schönen Wetter sowieso spazieren gegangen.“

Bewaffnet mit Eimern, Handschuhen und Greifern verteilen sich die Freiwilligen in kleinen Gruppen über das weitläufige Areal, treffen nach und nach mit gefüllten Eimern und Müllsäcken an den Sammelstationen ein und liefern Altglas, Schuhe, Abdeckplanen und allerlei Unrat ab, der später von den städtischen Betrieben entsorgt wird.

Auch Autoreifen und ein altes Fahrrad werden angekündigt. Über Kickertische, Kindersitze, gebrauchte Windeln oder Corona-Masken wundert sich bei den Organisatoren niemand mehr. Fotos von Unmengen zerschlagenem Glas vor Glascontainern machen die Runde und sorgen für Kopfschütteln.

Die Waldfeger sind an jedem letzten Sonntag im Monat in Aktion. Die nächste große Sammelaktion findet am Sonntag, 27. Juni, im Bereich Alpincenter/Tetraeder statt.