Bottrop. Fast ein Drittel der Bottroper hat zur Bundestagswahl Briefwahl beantragt. Die letzten Infos vor der Wahl und welche Regeln im Wahllokal gelten.
Ein Drittel der Bottroper haben Briefwahl beantragt. Das hat die Stadt im Vorfeld der Wahl bekanntgegeben. Demnach wurden für die Bundestagswahl im Vorfeld 28.350 Wahlscheine beantragt, das entspreche 32,5 Prozent der Wahlberechtigten, sagt Klaus Wenger, der für Wahlen zuständige Abteilungsleiter bei der Stadt. Zum Vergleich: 2017 lag der Anteil der Briefwähler bei 17,3 Prozent.
Nicht viel anders sehen die Zahlen in Gladbeck und Dorsten aus. Das führt dazu, dass im gesamten Wahlkreis bereits 33,2 Prozent der Wahlberechtigten die vorzeitige Stimmabgabe beantragt hat. Ob diejenigen alle schon gewählt haben, vermag im Rathaus niemand zu sagen.
7000 bis 8000 Wahlbriefe sind in Bottrop noch unterwegs
Doch gebe es für Bottrop eine Vermutung, sagt Klaus Wenger. Demnach fehlten bis Mitte der Woche wohl noch 7000 bis 8000 Wahlbriefe, die bisher nicht zurückgekommen seien. Das decke sich mit bundesweiten Schätzungen und sei womöglich ein Indiz dafür, dass die Wählerinnen und Wähler noch unentschlossen seien. Auch da gebe es ja entsprechende Umfragen, die diesen Schluss nahe legten.
890 Helfer werden am Sonntag im Einsatz sein, städtische Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer. Auch das sind mehr als je zuvor. Geschuldet ist das der hohen Briefwahlbeteiligung. 15 der 27 Briefwahlbezirke mussten noch einmal aufgeteilt werden, so dass es in Bottrop nun 42 solcher Bezirke gibt. „Aber anders wäre es den Briefwahlvorstehern nicht zumutbar gewesen und wir wollen auch nicht bis in die Nacht zählen“, begründet Wahlleiter Paul Ketzer das Vorgehen.
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Wer klassisch im Wahlraum seine Stimme abgibt, der sollte seine Wahlbenachrichtigung vorzeigen, Grundsätzlich sei es aber auch möglich, nach Vorlage von Personalausweis oder Reisepass zu wählen. Grundsätzlich empfehle es sich, einen Ausweis dabei zu haben, so der Rat seitens der Stadt.
Fäden für den Drei-Städte-Wahlkreis laufen im Bottroper Rathaus zusammen
Die Wahlräume öffnen ab 8 Uhr. Ab 18 Uhr werden die Stimmen ausgezählt – auch die der Briefwähler. Hier werden die Helfer jedoch schon ab 15 Uhr aktiv, öffnen den Wahlbrief und kontrollieren den Wahlschein. Der Umschlag mit dem Stimmzettel wird aber auch hier erst um 18 Uhr geöffnet und gezählt. Das sei alles öffentlich im Rathaus und im Saalbau, wer wolle, könne es vor Ort verfolgen. Wann das Ergebnis für den Wahlkreis vorliegt, vermag niemand zu sagen. 2017 hat es bis kurz nach Mitternacht gedauert.
Maskenpflicht für die Wähler
In den Wahllokalen herrscht zunächst einmal grundsätzlich Maskenpflicht. Das gilt nicht nur für den Raum selbst, sondern auch für mögliche Zuwege im Inneren der Gebäude oder mögliche Warteschlangen im Haus. Eine Ausnahme gilt für die Wahlhelfer, sofern sie sich hinter einem Spuckschutz befinden. Entsprechende Schutzwände habe man für alle Wahllokale angeschafft, weil man es den Helfern nicht zumuten möchte, stundenlang die Maske tragen zu müssen, erläutert Paul Ketzer.
Fakt ist aber nun mal: Hier müssen drei Städte zusammenarbeiten, auszählen und ihre Ergebnisse zusammenfließen lassen. Die Fäden dafür laufen im Bottroper Rathaus zusammen. Hierher übermitteln Gladbeck und Dorsten auch ihre Ergebnisse. Die Auszählung kann nahezu zeitgleich auch auf der städtischen Internetseite verfolgt werden. Hier wird immer auch der Zwischenstand für den gesamten Wahlkreis angezeigt.
Bottroper Wahlleiter zieht den Hut vor seinen Mitarbeitern
Mit Blick auf den Aufwand am Wahltag selbst, aber auch in der Vorbereitung, zieht Paul Ketzer ausdrücklich den Hut vor Klaus Wenger, dessen designiertem Nachfolger Pascal Gniffke und allen Mitarbeitern der Verwaltung, die mit der Wahl betraut sind. Jede Wahl sei eine enorme Herausforderung und „Stress ohne Ende“ für alle Beteiligten. Am Ende sei es aber immer gelungen, dass es in Bottrop läuft und in der Vergangenheit auch keine schwerwiegenden Fehler passiert seien. „Da bin ich stolz drauf“, so das Lob des Wahlleiters.