Bottrop. Viele Bottroper warten seit Tagen auf Briefe und ärgern sich, dass die Deutsche Post nicht liefert. Das sagt das Unternehmen zu den Beschwerden.

Viele Bottroper bekommen seit Tagen erst mit zeitlicher Verzögerung oder gar nicht ihre Briefe von der Deutschen Post zugestellt. Eine WAZ-Leserin, die auf der Schützenstraße am Rande der Innenstadt wohnt, hat sich deshalb bei der Redaktion gemeldet.

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Seit dem fünften Februar ist ihr Briefkasten leer. „Ich kann nicht zehn Tage auf die Post warten“, sagt sie verärgert. Von Berufswegen ist sie auf Rechnungen und wichtige Dokumente, die Fristen zur Beantwortung enthalten, angewiesen. Bei ihren Nachbarn sieht’s in den Briefkästen nicht besser aus. Deshalb habe sie sich telefonisch bei der Zentralstelle für Reklamationen der Post in Bonn beschwert. Dort habe man ihr Anliegen entgegengenommen und ihr gesagt, dass man sich darum kümmern wolle. Die Bottroperin erhielt am Telefon den allgemeinen Hinweis, dass die Straße und Zugänge frei geräumt sein müssten, ansonsten könne nichts zugestellt werden.

Andere Boten und Paketdienste sind ohne Probleme auf der Straße unterwegs

Eine Aussage, die sie speziell in ihrem Fall nicht nachvollziehen kann. „Die Zuwege zu den Hauseingängen sind geräumt“, sagt sie im Gespräch mit der Redaktion. Auch die Bürgersteige sind gestreut und von Schnee befreit. Autos fahren auf der Schützenstraße. Wie sie erzählt, werden Zeitungen täglich bei ihr zugestellt, der Paketdienst Hermes liefert ebenfalls aus. Nur die Deutsche Post lässt weiter auf sich warten. Ähnliche Klagen gibt es auch aus anderen Städten, beispielsweise aus Essen.

Post-Sprecherin Britta Töllner bittet um Verständnis aufgrund der aktuellen Situation. „Wir tun alles, was möglich ist. Glatteis ist der größte Feind der Zusteller“, sagt sie. Die Post kämpft weiterhin mit den Folgen des Wintereinbruchs. Töllner erklärt: „Letzte Woche Montag war keine Zustellung möglich.“ Wegen der hohen Schneemassen seien Mitarbeiter nicht auf die eigenen Betriebshöfe gekommen. „Die Fahrzeuge mussten vom Eis befreit werden.“ Gehwege und Straßen seien in Bottrop derart vereist gewesen, dass Zusteller mit dem Fahrrad überhaupt nicht durchkommen konnten.

Verkehr zwischen den Verteilzentren war teilweise zum Erliegen gekommen

Zudem stockte die Anlieferung. Der Winter hat den gewohnten Paket- und Briefverkehr zwischen den Verteilzentren lahm gelegt. Lkw steckten laut Sprecherin auf vereisten Fahrbahnen im Stau fest. Aktuell ist die Deutsche Post damit beschäftigt, den aufgestauten Berg an Briefen abzuarbeiten und zuzustellen. Auch bei Paketen muss sich deshalb der eine oder andere Adressat in diesen Tagen in Geduld üben. „Wir haben ein höheres Paketaufkommen als zur Weihnachtszeit“, sagt Britta Töllner. „Es kann vereinzelt zu Verzögerungen kommen.“