Bottrop. Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren können sich nun auch gegen Corona impfen lassen. Das sagt eine Bottroper Kinderärztin dazu.
Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren können sich jetzt auch gegen Corona impfen lassen. Aber wollen sie und ihre Familien das auch? Die Bottroper Kinderärztin Dr. Elisabeth Borgmann erlebt in ihrer Gemeinschaftspraxis zwar eine Nachfrage nach der Impfung – aber keinen Ansturm. Sie und ihre Praxiskollegen haben zunächst festgelegt: „Wir möchten nur Kinder mit Vorerkrankungen impfen.“ Kinder und Jugendliche also, die ein deutlich höheres Risiko für eine schwere Corona-Erkrankung haben.
Bottroper Kinderärzte sehen sich im Einklang mit der Stiko
Zu diesen Vorerkrankungen zählen Mukoviszidose, die meist die Lunge betrifft, komplizierte Herzfehler, schwere Behinderungen, Epilepsie, Diabetes, schweres allergisches Asthma. Damit sehen sich die Mediziner aus der Kinderarztpraxis in Stadtmitte im Einklang mit der Auffassung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Die wolle, so Borgmann am Dienstag, die Impfung für den Nachwuchs mit Verweis auf die noch nicht ausreichende Datenlage wohl nicht generell für alle empfehlen.
Die betroffenen Kinder und Familien hätten sich teils schon von selbst in der Praxis gemeldet, teils sei das Praxisteam auf sie zugegangen und habe die Möglichkeit der Impfung angeboten. „Auf unserer Liste stehen jetzt 40 bis 50 Kinder ab zwölf bis 16, 17 Jahren“, berichtet Borgmann.
Bottroper Kinderarztpraxis hat noch keinen Impfstoff vor Ort
Als Impfstoff kommt nur Biontech in Frage, der von der EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen wurde, erläutert Borgmann. Noch aber sei gar kein Impfstoff in der Praxis angekommen; eine erste bestellte Ampulle Biontech sei indes schon per Depot für die Praxis zurückgelegt worden. „Wir werden diese Woche noch ein, zwei Ampullen bestellen und hoffen, dass wir dann nächste Woche ingesamt drei Ampullen geliefert bekommen.“
Die Organisation der Impfterminvergabe - bei Biontech müssen es ja immer Erst- und Zweitimpfung sein – sei gar nicht so einfach; das liegt auch an den nahen Sommerferien. Die Gemeinschaftspraxis plant zudem zusätzliche Impfsprechstunden mittwochs und freitags nachmittags. Und sollte es mehr Impfstoff sowie Nachfrage geben auch samstags.