Bottrop.. Dafür will die Pfarrei St. Cyriakus zwei Häuser in der Innenstadt abreißen lassen. Doch das Bistum muss noch zustimmen und das Stadthaus verkauft werden.
Die nächste Veränderung der Innenstadt zeichnet sich ab. Die Pfarrei St. Cyriakus plant in der Fußgängerzone den Bau eines Gemeindehauses. Passende Grundstücke hat die katholische Kirche bereits gekauft. Das neue Haus soll am Kirchplatz entstehen, die Häuser Nummer zwei und drei müssen dafür abgerissen werden. Diese Pläne bestätigte jetzt Propst Paul Neumann, nachdem auf der Pfarreikonferenz auch schon über das Projekt gesprochen wurde.
Bedingungen müssen erfüllt sein
Allerdings steht vor dem Neubau noch die Genehmigung des Bistums aus. Das Generalvikariat hat das letzte Wort. Zweite Bedingung, die erfüllt sein muss: Das Katholische Stadthaus muss verkauft sein. Nachdem ein erster Verkauf geplatzt war, stehe die Kirche nun in guten Verhandlungen, sagt Neumann. Seine Hoffnung: Noch dieses Jahr könne ein Architektenwettbewerb starten. Die Teilnehmer sollen Vorschläge machen, wie der Bau gestaltet werden könnte.
„Wir wollen in der Innenstadt Präsenz zeigen“, nennt Neumann einen Grund für die Neubaupläne. In das Haus sollen das Pfarrbüro und die Verwaltung einziehen, außerdem sollen Räume für Gruppen, Vereine und Verbände sowie für die Jugendarbeit entstehen. Zudem schwebt der Kirche ein offener Bereich vor. Neumann spricht von einem „Kirchenladen“, wobei der Begriff noch nicht feststehe. Es soll eine Anlauf- und Vermittlungsstelle sein. Interessenten könnten dorthin kommen und sich über die Angebote der katholischen Kirche und Verbände informieren.
Vorbild ist dabei das Martinszentrum der evangelischen Kirche, die mit dem Neubau ebenfalls stärker in die Innenstadt gerückt ist. Auch das Raumkonzept mit dem großen Foyer und den kleinen Räumen, die sich nach Bedarf in einen großen Saal umwandeln lassen, gefällt der katholischen Kirche.
Doch es gilt: „Wir setzen uns kleiner, auch mit Blick auf die Zukunft“, begründet Neumann die Pläne des Kirchenvorstands. Verglichen mit dem Stadthaus würden die Kosten für den Unterhalt um die Hälfte sinken. Außerdem soll ein Teil des Gebäudes, Neumann spricht von etwa einem Drittel, vermietet werden.
Andere Gemeinden beteiligt
Bei der Konzeption des Vorhabens sind die beiden anderen Innenstadtgemeinden Herz Jesu und St. Elisabeth mit eingebunden, ist doch ihr Fortbestand als eigenständige Gemeinden unsicher – so zumindest nach den ersten Entwürfen des so genannten Pfarreientwicklungsplans.
Unterdessen sind die Altbauten inzwischen größtenteils leer gezogen, und der Mietvertrag des Friseursalons läuft aus. Hausnummer zwei steht schon seit Jahren leer, im Erdgeschoss wurde vor Jahrzehnten eine Feuerwehrzufahrt zu dem dahinter liegenden Karstadt-Gebäude in die Fassade gebrochen. Aber auch die werde nicht mehr genutzt, sagt Neumann. Überhaupt sei das Gebäude baufällig und von Ungeziefer befallen. Das gesamte Vorhaben werde eine „siebenstellige Summe“ kosten.