Bottrop-Kirchhellen. Beim Zucht-, Reit- und Fahrverein Kirchhellen läuft nun das beliebte Freizeitprogramm. Die Kinder lernen fünf Tage lang alles rund ums Pferd.

Die Reithalle beim Zucht-, Reit- und Fahrverein (ZRFV) Kirchhellen ist eine Oase der Ruhe und Gelassenheit. Endlich nehmen die Kinder wieder Platz auf dem Rücken der Pferde, auf dem bekanntlich das Glück dieser Erde liegen soll. Aber beinahe wäre es gar nicht zu der beliebten fünftägigen Kinderferienfreizeit gekommen. Die Schuldige ist schnell ausgemacht: die Corona-Pandemie.

Traditionell kann sich der ZRFV vor Anmeldungen kaum retten, Wartelisten werden normalerweise eingeführt. „Bisher waren wir immer innerhalb von fünf Minuten ausgebucht“, sagt Jugendwartin Eva Kirschfink. Diesmal ist die Situation ein wenig anders. Man ist zwar wieder ausgebucht, es hat aber länger gedauert. Wegen der Pandemie haben die Verantwortlichen gemerkt, dass die Eltern zögerlicher waren als in den Vorjahren. Erst letzte Woche erhielt das 24. Kind die Zusage für eine Teilnahme. „Wir haben lange überlegt, ob wir es wagen können“, lässt Kirschfink die zurückliegenden Wochen und Monate Revue passieren. Denn die Planungen für die diesjährige Ferienfreizeit begannen im März und April. Und damit mitten in der Zeit, als in Deutschland der große Lockdown eintrat. „Deshalb haben wir die Anmeldungen auch nur unter Vorbehalt entgegengenommen“, so die Jugendwartin.

Die Kinder sind aufgeteilt in zwei Gruppen

Gar nicht so leicht in den Sattel zu kommen. Wenn für die kleinen Kinder der Aufstieg mal ein bisschen schwerer ist, helfen gerne die Betreuer der Kinderferienfreizeit beim ZRFV Kirchhellen.
Gar nicht so leicht in den Sattel zu kommen. Wenn für die kleinen Kinder der Aufstieg mal ein bisschen schwerer ist, helfen gerne die Betreuer der Kinderferienfreizeit beim ZRFV Kirchhellen. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann


Dank weiterer Corona-Lockerungen kann die Veranstaltung letztlich umgesetzt werden. „Zum Glück haben wir Erfahrungswerte gehabt“, sagt Jugendwartin Eva Kirschfink. Denn die Kinderferienfreizeit am Vogelsrauh nahe der Rentforter Straße erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Dementsprechend mussten die Planungen lediglich auf Corona angepasst werden. Zum Beispiel dürfen die Kinder nicht mehr gemeinsam essen. 12 von ihnen sind jeweils fest eingeteilt in zwei Gruppen. Ihr Alter liegt zwischen fünf und elf Jahren. Aber sie essen nur ihrer Gruppe und zu getrennten Uhrzeiten. Bis Freitag wartet täglich auf die Kinder von 10 bis 16 Uhr ein buntes Programm rund ums Pferd. Dazu gehören reiten, voltigieren, viele Spiele und Aktionen.

„Wir haben Wiederholungstäter“, sagt Kirschfink. Also, die Kinder, die schon häufiger an der Ferienfreizeit der letzten Jahre teilgenommen haben. Es gibt aber wieder viele Reitanfänger. Diese machen ihre ersten Erfahrungen auf und mit dem Pferd. Praxis und Theorie gehen Hand in Hand. „Wie sitzt man auf dem Pferd?“, „Wie muss man die Zügel halten?“ und „Was ist Leichttraben?“ - diese und weitere Fähigkeiten sollen die Kinder erlernen. Zunächst müssen die Tiere morgens von der Wiese geholt und geputzt werden. Vor allem bei Anfängern werden die Pferde beim Voltigieren an der Longe, einer sehr langen Leine, von den Trainern beim ZRFV geführt, fortgeschrittene Teilnehmer dürfen sich schon ein bisschen mehr zutrauen.

16 Helfer sind für 24 Kinder verantwortlich

Trotzdem ist der Umgang mit der Pandemie auf dem Hof allgegenwärtig. Unter anderem weisen Schilder darauf hin, dass vor dem Betreten der Stallgasse die Hände gründlich gewaschen werden sollen. Auch der Abstand von zwei Metern soll eingehalten werden. Beeindruckend ist das soziale Engagement der Vereinsmitglieder. 16 Helfer kümmern sich um die 24 Kinder. Außerdem sind einige Mütter in der Küche im Einsatz. Sie kaufen die Lebensmittel ein und bereiten die Mahlzeiten für die jungen Teilnehmer zu.