Kirchhellen. .

Auf dem Rücken der Pferde – liegt für 21 Kinder das Ferien-Glück dieser Erde. Die 19 Mädchen und zwei Jungen im Alter von sieben bis elf Jahren verbrachten die erste Ferienwoche mit acht Pferden auf der Anlage des Zucht-, Reit- und Fahrvereins (ZRFV) Kirchhellen.

Insgesamt elf Helfer sorgten dafür, dass Mensch und Tier eine spannende, sportliche und spaßige Zeit miteinander hatten.

Gleichgewicht halten

Freitag, 12 Uhr. Die Ferienfreizeit ist auf der Zielgeraden angekommen, und in der Reithalle ist ganz schön was los. Ein Teil der Kinder – meist in grünen, selbst bemalten T-Shirts – übt sich im hinteren Teil im klassischen Reiten. Vorne wird hoch zu Ross geturnt. Gerade zeigen die im Voltigieren schon geübte Jule (9) und Paula (11), im Reiten erfahrener Voltigier-Neuling, die Doppel-Übung „Eiffelturm“: Dabei stützt Paula sich mit den Händen auf dem Pferd auf, legt ein Bein auf Jules Schulter und streckt das andere in die Höhe. „Am Anfang war das Voltigieren schon schwierig“, erzählt Paula, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hat. Schließlich gilt es, auf schwankendem Pferderücken zu turnen. Dennoch, meint Ferienfreizeit-Leiterin Eva Kirschfink, könne man gerade als blutiger Anfänger gut mit dem Voltigieren einsteigen. „Die Kinder bekommen auf diese Weise ein besseres Gefühl fürs Pferd. Sie lernen, das Gleichgewicht zu halten.“

So steht für alle Kinder – ob Vereinsmitglied oder nicht, schon sattelfest oder noch komplett ungeübt – jeden Tag das Reiten, Voltigieren und ein wenig Theorie auf dem Programm. Theorie? Aber ja: Gerade betreten Luisa (7) und die Mitstreiterinnen aus ihrer Gruppe mit Heftern und Stiften die Reithalle. Ihre Aufgabe heute: die sogenannten Abzeichen wie Blesse oder Stern am Kopf bei den Schulpferden zu bestimmen und in eine Tabelle einzutragen. Luisas Lieblingspferd ist übrigens der dunkle Brando: „Er sieht hübsch aus, ist lieb – und ein bisschen faul und verfressen.“

Apropos: Gleich wird das Mittagessen serviert. Henry (7) darf noch eine letzte Runde an der Longe galoppieren. Jule (11) erzählt noch, dass sie gerade Ferien bei der Oma macht und sonst in Indien wohnt. Dort reite sie regelmäßig – aber es gebe Unterschiede. „Erstmal gibt es dort keine Reithalle, nur einen kleinen Platz“, erzählt Jule. Und man reite dort auch anders.

Was die Kinder angeht, dürfte die Ferienfreizeit ruhig noch eine Woche länger dauern, bestätigen nicht nur die Voltigierfans Jule (9) und Paula (11), denen auch die verschiedenen Spiele am Nachmittag großen Spaß gemacht haben. Und die Pferde? „Die machen eine Woche Urlaub“, sagt Eva Kirschfink. Und erholen sich auf der Wiese.