Bottrop/Gladbeck. Die Bundesregierung hat wegen der hohen Benzinpreise ein Neun-Euro-Ticket im ÖPNV beschlossen. Bei der Vestischen wirft das viele Fragen auf.

Drei Monate lang sollen Kunden den öffentlichen Nahverkehr für neun Euro im Monat nutzen können. Diese Maßnahme ist Teil des milliardenschweren Entlastungspaketes, um die Preissteigerungen im Energiebereich abzumildern. Wie sie vor Ort bei der Vestischen, unter anderem in Bottrop und Gladbeck, umgesetzt werden soll, ist aber noch völlig unklar.

„Wir fragen uns: Was ist mit den treuen Abonnentinnen und Abonnenten?“, sagt Christoph van Bürk, Sprecher der Vestischen. Sollen sie nun kündigen, um drei Monate lang von dem Rabatt zu profitieren? Oder kann ihnen das Geld erstattet werden?

Günstige Tickets im ÖPNV: Viele Fragen nicht geklärt

Viele Fragen sind bei der Vestischen und anderen Verkehrsunternehmen noch längst nicht geklärt – die Informationen aus der Politik dazu fehlen. Nicht nur, wie der Einnahmerückgang ausgeglichen werden soll, auch, wie der „riesige Aufwand“ rund um die Abwicklung und Abrechnung gestemmt werden kann. „Das sind ja auch Kosten.“

Grundsätzlich sei eine Verkehrswende in erster Linie mit einer Angebots- und nicht mit einer Tarifwende zu erreichen. Studien zeigten, dass temporäre Preissenkungen im ÖPNV keine nachhaltigen Impulse geben.

Mit dem Inkrafttreten des Entlastungspaketes der Bundesregierung wird frühestens zum 1. Juni gerechnet. Ein Teil der Gesetze muss noch vom Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden – das passiert erst im Mai.