Bochum-Hiltrop. Ein stetig wachsender Verein in Bochum soll bald neue Sportanlagen bekommen. Ein großer Wunsch der Fußballer bleibt jedoch unerfüllt.

Jetzt will die Stadt Bochum auf die Tube drücken: Die beiden neuen Kunstrasenplätze des BV Hiltrop Am Hillerberg sollen ab dem Frühjahr angelegt werden. „Wir werden damit noch in diesem Jahr fertig“, versichert Christian Hubek vom Referat für Sport und Bewegung.

Rasenplätze in Bochum sind im Winter nicht bespielbar

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Nord erläuterte er die aktuellen Pläne zur Modernisierung des Platzes. Der Sportverein muss nun doch nicht mehr zur Sodinger Straße umziehen. Zunächst war geplant, den alten Standort mit Wohnhäusern zu bebauen. Doch der Neubau an der Sodinger Straße hätte 21,4 Millionen Euro gekostet. 

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Das heutige Naturrasenspielfeld kann witterungsbedingt in den Herbst- und Wintermonaten nicht bespielt werden, die vorhandene kleine Tennenfläche kann nur eingeschränkt für Trainingszwecke genutzt werden. Die in den Senioren- und Jugendligen aktiven Sportler des BV Hiltrop 1912 müssen seit Jahren auf andere Sportflächen im gesamten Stadtgebiet ausweichen.

Zwei Kunstrasenplätze kosten Stadt Bochum 2,5 Millionen Euro

2,5 Millionen Euro lässt sich die Stadt die neuen Kunstrasenplätze kosten. Bei der Investitionssumme gab es Irritationen, sodass einige Mitglieder des Bezirks Christian Hubek im Vorfeld schon löcherten. Denn als die Stadt Bochum ihre Modernisierungspläne für den Standort präsentierte, war noch von 5,5 Millionen Euro die Rede.

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Die fehlenden drei Millionen Euro sollen für ein neues Funktionsgebäude mit Umkleiden und sanitären Anlagen ausgegeben werden. In einem zweiten Bauabschnitt soll es daher – in Abstimmung mit dem Verein und den Zentralen Diensten – eine Lösung für ein neues Funktionsgebäude geben, das, so die Verwaltung, den Anforderungen des Vereins entspricht.

Gespräche zwischen Stadt Bochum und Sportverein

Hubek: „Dazu werden die Zentralen Dienste ein externes Architekturbüro beauftragen. Dadurch kann es aber nicht in diesem Jahr fertiggestellt werden.“ Über diese Maßnahme wird 2025 ein separater Durchführungsbeschluss gefasst werden.

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Stadtsprecher Peter van Dyk bestätigt: „In den letzten Wochen fanden – und finden noch – regelmäßig Gespräche mit dem BV Hiltrop statt. Es bahnen sich auch durchaus Lösungen an, die im Interesse des Vereins sind. Da wir uns aber noch in der Abstimmung befinden, steht ein spruchreifes Ergebnis aber noch aus.“

Sebastian Hackforth, Vorsitzender des BV Hiltrop (l.), und Gedschäftsführer Marcus Dempki, auf der Anlage Am Hillerberg.
Sebastian Hackforth, Vorsitzender des BV Hiltrop (l.), und Gedschäftsführer Marcus Dempki, auf der Anlage Am Hillerberg. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Der BV Hiltrop wünscht sich das Funktionsgebäude indes nicht an alter Stelle, sondern nah am Ausgang. Vorsitzender Sebastian Hackforth: „Die Umkleiden sollten nicht in der hintersten Ecke stehen. Wenn die Spieler zum Duschen gehen, müssen sie durch die Zuschauerränge, und da kann es – je nach Ergebnis – zu Ärger kommen. Ich hoffe, die Stadt wird die Vereinsinteressen berücksichtigen.“

Sanitäranlagen eventuell mit Lärmschutz bauen

Sanitäranlagen nah am Ausgang aber könnten bedeuten, dass ein Lärmschutz notwendig werden könnte. Hubek: „Da gibt es abschließend noch keine Erkenntnis. Sollte der neue Standort Einwirkungen auf die Nachbarschaft haben, werden wir Lärmschutz empfehlen.“

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Sebastian Hackforth erklärte im Anschluss an die Sitzung gegenüber dieser Redaktion: „Was ich jetzt gehört habe, gibt mir ein gutes Gefühl. Im Moment sieht alles ganz gut aus.“

BV Hiltrop will Vereinsheim selbst renovieren

Der BV Hiltrop hat sich damit abgefunden, dass die Stadt nicht auch für ein neues Vereinsheim aufkommt. Das sei Sache des Sportvereins. Hackforth: „Wir werden das Heim in Eigenregie sanieren, diese Kröte mussten wir schlucken.“ Für die Finanzierung will sich der Verein um Fördermittel bemühen. Die Renovierung soll zeitgleich mit der Bauphase in Angriff genommen werden.