Bochum. Bei einem lang umstrittenen neuen Wohngebiet gibt es Verzögerungen – aus Kostengründen. Bochumer Fußballer erleichtert: Sie behalten ihren Platz.
Das Neubauprojekt „Wohnen am Hillerberg“ (ehemals „Gerthe-West“) wird noch einmal verändert. Denn der BV Hiltrop muss nun doch nicht zur Sodinger Straße umziehen, sondern wird seinen Fußballplatz am Hillerberg weiter nutzen können. Grund: Der Umzug wäre viel zu teuer. Die Realisierung des Wohngebietes hing stets davon ab, wo der Hiltroper Verein künftig kickt.
Schon am Dienstag verkündete die Jugend des BV Hiltrop auf Facebook: „Der Hillerberg bleibt!“ Es habe ein aufschlussreiches Gespräch mit ranghöchsten Vertretern der Stadt Bochum gegegeben.
Die gute Nachricht: Es gebe Pläne für eine Neugestaltung der Platzanlage am Hillerberg. Diese beinhalten einen neuen Großfeld-Kunstrasen, einen Kleinfeld-Kunstrasen und eine Flutlichtanlage. „Unser Vorstand ist sehr positiv gestimmt, und die geplante Vorgehensweise lässt uns optimistisch auf ein überschaubares Ende der Bauarbeiten blicken.“
Vereinsvorstand zeigt sich zufrieden
Auf Anfrage erklärt Jonas Ihme, 2. Vorsitzender des BV Hiltrop 1912: „Ein detaillierter Bebauungsplan wird derzeit ausgearbeitet und soll voraussichtlich im September oder Oktober in der Ratssitzung vorgestellt und verabschiedet werden. Unser Vorstand ist sehr zufrieden mit dem geplanten Vorgehen und freut sich, die positive Entwicklung unseres Vereins am Hillerberg fortsetzen zu können. Die zeitliche Marschroute und die geplante rasche Umsetzung stimmen uns ebenfalls positiv und optimistisch.“
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Die jetzige Anlage des BV Hiltrop Am Hillerberg wurde zuletzt zu klein für den stark wachsenden Verein. Zudem ist sie wegen der schlechten Platzverhältnisse sieben Monate im Jahr nicht bespielbar. Auf der Fläche sollten 114 Wohnungen gebaut werden. Dazu sollte der Verein an der Sodinger Straße einen neuen Sportplatz bekommen. Die Fläche ist in Privatbesitz, der Eigentümer wollte nicht an die Stadt verkaufen, sondern gegen ein Grundstück in Dahlhausen tauschen.
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In einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse Sport und Bewegung sowie Beteiligungen und Controlling gab die Verwaltung am Mittwoch die Gründe für die Kehrtwende bekannt: Es sind die Finanzen. Bei der ursprünglich angepeilten großen Lösung für den Sport an der Grenze zu Herne sei es zu einer „nicht nachvollziehbaren Kostensteigerung“ gekommen, so Kai Müller vom Planungsamt, und zwar von 7 auf 21,4 Millionen Euro.
Immerhin noch 11,4 Millionen Euro würde eine abgespeckte Variante an der Sodinger Straße kosten. Bliebe der BV Hiltrop am Hillerberg, würde das 5,5 Millionen Euro kosten. Deshalb empfiehlt die Verwaltung, den Fußballplatz an seinem jetzigen Standort zu belassen. Müller: „Natürlich nicht im Status quo, damit wäre dem Verein nicht gedient.“
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Vielmehr soll der Platz umgebaut werden, bekommt zwei Kunstrasenplätze, davon einer für die Jugend. Neue Umkleideräume werden gebaut und eine Lärmschutzwand. „Natürlich will der Verein wissen, wie es weitergeht. Wir streben eine Umsetzung im nächsten Jahr an.“ Zudem bleibe die Verwaltung mit dem BV Hiltrop weiter im Gespräch.
Der Grundstückstausch könnte jetzt wieder für die Stadt Bochum interessant werden: Sie will die Fläche an der Sodinger Straße für Wohnungsbau nutzen, als Ersatz für die wegfallenden 114 Wohnungen am Hillerberg. Zwar gebe es in Herne einen Schweinemastbetrieb, doch mit störendem Gestank sei nicht zu rechnen. Kai Müller: „Es könnte sein, dass mit dieser Änderung die Kopperation mit dem Land aufgelöst wird; dann wird es als kommunales Projekt weiterentwickelt.“