Bochum-Gerthe. Auf dem Sportplatz am Hillerberg sollen nun doch keine neuen Wohnungen entstehen. Das Neubau-Projekt muss also umziehen und verzögert sich.
Für das Projekt „Wohnen am Hillerberg“ hätte der BV Hiltrop seinen Platz am Hillerberg eigentlich verlassen und zur Sodinger Straße umziehen sollen. Nun bleiben die Fußballer vermutlich doch an ihrem angestammten Platz. Der Verein und auch politische Gremien befürworten diese Entscheidung. Der Platz-Neubau wäre viel zu teuer. Diese Entscheidung hat für die Planer bei der Stadt Bochum allerdings gravierende Konsequenzen.
Der BV Hiltrop soll an seinem angestammten Platz am Hillerberg bleiben. Darüber freut sich der Verein, auch politische Gremien befürworten diese Entscheidung. Ursprünglich sollten die Fußballer zur Sodinger Straße umziehen, weil ihre alte Sportstätte für das Projekt „Wohnen am Hillerberg“ benötigt wurde. Daraus wird jetzt nichts, denn der Platz-Neubau wäre viel zu teuer. Das hat aber nun gravierende Konsequenzen für die Planer bei der Stadt Bochum.
Heike Möller, Leiterin des Planungsamtes: „Die Kostenschätzung von NRW Urban in Höhe von 21,4 Millionen Euro war für uns eine Schocknachricht. Dagegen würde der Verbleib am Hillerberg 5,5 Millionen Euro kosten.“ Nachteil: Der Verein bräuchte ein Ausweichquartier während der Umbaumaßnahmen, denn der Platz soll aufgewertet werden.
Vermarktung der Grundstücke kann nicht ab 2027 erfolgen
Die Verwaltung sei mit dem künftigen Neubaugebiet planerisch schon sehr weit gewesen, viel Energie sei hineingesteckt worden. „Jetzt brauchen wir ein ganz neues Konzept“, so Möller in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Nord. Vorgesehen war, mit der Vermarktung der Grundstücke 2027 zu starten. Dieses Datum könne jetzt nicht mehr eingehalten werden. Auch die Bürgerbeteiligung müsse noch einmal losgetreten werden, unter den neuen Vorzeichen.
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Roland Mitschke, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender, hat in der letzten Ratssitzung angefragt: „Welche Ergebnisse bleiben aus dem umfangreichen, kosten- und zeitintensiven Prozess der Bürgerbeteiligung?“ Er will auch wissen, mit welchem Zeitverlust bei einer eventuellen Umplanung gerechnet werden müsse.
Bislang ist vorgesehen, dass das Land NRW finanziell in Vorleistung geht und der Stadt Bochum dann in Rechnung stellt. Möglich sei nun, dass sich die Stadt nun vom Land trennt, so die Planungsamtschefin. Dann müsste auch der Vertrag mit NRW Urban gekippt werden. Zwei Millionen Euro hat die Stadt dann auszulösen.
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Noch einmal Roland Mitschke: „Auf Antrag der Koalition hat der Planungsausschuss am 18. 5. 2021 beschlossen, dass die Verwaltung bzw. NRW Urban zeitnah einen Finanzierungsplan für das Projekt vorlegen solle. „Warum ist dies nach drei Jahren nicht erfolgt?“
Nun soll also Wohnungsbau statt Fußball an die Sodinger Straße rücken. Auch dafür muss die Stadt Grundstücke erwerben. Der private Grundstückseigentümer will nicht an die Stadt verkaufen, sondern mit ihr tauschen: Er überlässt der Stadt seinen Besitz in Gerthe, wenn er dafür Flächen in Dahlhausen bekommt. Möller: „Ob er dazu auch für Wohnungsbau bereit ist, werden die Verhandlungen zeigen.“
Vorteil für den Verein: Baustart schon ab 2025
Henry Donner, Bezirksbürgermeister in Bochum-Nord, befand: „Mit der Lösung Hillerberg für den BV Hiltrop ist die Bezirksvertretung einverstanden, zumal der Verein selbst ja bleiben will. Weiterer Vorteil: Mit dem Umbau kann bereits im nächsten Jahr begonnen werden.“
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Als Christian Schnaubelt (Grüne) vorschlug, den geplanten Bürgerpark am Schulzentrum Nord als Standort für einen Sportplatz zu prüfen, ärgerte sich Donner: „Wie lange soll der BV Hiltrop denn noch warten, wenn alles wieder neu aufgerollt werden soll?“
Heike Möller erklärte dazu: „Den Bürgerpark haben wir nie in Erwägung gezogen, ein Sportplatz ist dort gar nicht möglich. Zum einen ist die Wohnbebauung zu nah dran, was erhebliche Schallschutzmaßnahmen erforderte. Zum anderen wäre dann kein Platz mehr für einen Park.“