Bochum. Die größte PV-Anlage auf einem Shoppingcenter in Deutschland ist installiert. Sie liegt auf dem Dach des Ruhrpark Bochum. Der wird noch grüner.

Weihnachtszeit ist die Zeit der Lichter und Leuchten. Auch im Westfield Ruhrpark Bochum. Der Stromverbrauch ist im Dezember im zweitältesten Shoppingcenter Deutschlands deshalb besonders hoch. Aber künftig lässt er nicht mehr die Stromrechnung nach oben schnellen. Einen großen Teil des Stroms produziert der Ruhrpark nämlich jetzt selbst. Doch dabei will er es nicht belassen.

Ruhrpark nimmt großes Photovoltaik-Anlage in Betrieb

Die Stadtwerke Bochum haben in den vergangenen Monaten eine Photovoltaikanlage auf den weitläufigen Dachflächen im Stadtteil Harpen installiert und nach eigenen Angaben „die mit über 3.600 Modulen und einem jährlichen Stromertrag von über 1,4 Millionen Kilowattstunden deutschlandweit größte Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Shoppingcenters“ errichtet. Der Stromertrag entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 410 Einfamilienhäusern.

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Der erste Teil der Anlage ist bereits Ende Oktober an Netz gegangen. Nun ist der zweite Teil in Betrieb genommen. Mit der Anlage werden dem Vernehmen nach 656 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. 643.000 Kilowattstunden des selbst produzierten Stroms sollen etwa 44,8 Prozent des Gesamtstromverbrauchs der öffentlichen Bereiche des Ruhrpark abdecken.

Größte PV-Anlage auf dem Dach eines Shoppingcenters in Deutschland

„Die großen Dachflächen des Ruhrpark sind ein idealer Standort, um grünen Strom zu produzieren und damit die Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie sicherzustellen“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Thiel. Die Photovoltaikanlage auf den Dächern des Shoppingcenters ist die zweitgrößte Anlage Bochums und die dem Vernehmen nach größte PV-Anlage auf einem Shoppingcenter in Deutschland. Noch mehr Module sind lediglich auf dem Hannibal-Center in Hofstede verbaut. Dort sind auf 28.000 Quadratmetern insgesamt 10.000 Module montiert.

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Die Stromproduktion hat der Ruhrpark damit in die eigenen Hände genommen. Aber die Ambitionen der Eigentümer Unibail Rodamco Westfield und Axa gehen noch weiter. Auch Wärme soll auf ökologischer Basis produziert werden – und auch das mit den Stadtwerken Bochum als Partner.

„Im Projekt ‚Grüne Wärme Ruhrpark‘ (GWRP) suchen wir gemeinsam nach Möglichkeiten, die Wärmeversorgung des Centers klimaneutral zu gestalten“, sagt Stadtwerke-Sprecher Jascha Dröge. Dazu werden aktuell verschiedene Optionen geprüft. „Dazu gehört etwa eine Wärmepumpe, die mit grünem Strom produziert wird. Aber natürlich ist es für uns auch interessant, Möglichkeiten zu prüfen, ob eventuell aus Abwärme ein Nahwärmenetz entstehen kann“, so Centermanager Nils Lange. Geprüft werde derzeit, „was überhaupt umsetzbar ist. Ob das klappt, werden die Studien nächstes Jahr zeigen.“

Stadtwerke Bochum vergeben Millionenauftrag

Derzeit werde der Ruhrpark noch mit Gas versorgt. „Und davon wollen wir so schnell wie möglich weg“, so der Centermanager. Bis 2030 werde dies geschehen. Spätestens dann soll das Einkaufscenter klimaneutral beheizt werden.

Tatsächlich sind beiden Vertragspartner offenbar schon recht weit in ihren Überlegungen. Denn: Die Stadtwerke haben dieser Tage einen Auftrag im Wert von 2,7 Millionen Euro für „Planungsleistungen zur technischen und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit des Projektes GWRP“ an ein Ingenieurbüro vergeben, das bereits mehrere Projekte in Bochum erfolgreich erledigt hat.

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