Viermal anderthalb Stunden: Das Bochumer Unibad ist in mancher Sommer-Woche kaum geöffnet. Das sagen Bochumer dazu – und zur Alternative Freibad.
Wer in den Sommermonaten im Unibad Bahnen ziehen will, der muss mitunter sehr früh aufstehen – und sich beeilen: Zuletzt war das Hallenbad Querenburg in mehreren Wochen jeweils nur an vier Tagen frühmorgens von 6.30 bis 8 Uhr geöffnet. Das Bad sei zwar „Bochums perfektes Schwimmbad für alle möglichen Vereine“, befand eine WAZ-Leserin, „nur leider ist es für die Öffentlichkeit meistens gar nicht zugänglich.“
Die Wasserwelten argumentieren damit, dass es das „übliche Vorgehen während der Freibadsaison“ sei, die Kapazitäten bei gutem Wetter in die Freibäder zu legen. Die Hallenbäder würden bei anhaltenden Schlechtwetterphasen ergänzend geöffnet.
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„Hallenbad gefühlt nur noch für Vereine da“
Die Redaktion hat auf ihren Social-Media-Kanälen nach Meinungen von Bochumerinnen und Bochumern gefragt. „Das Hallenbad ist gefühlt nur noch für Vereine da“, schreibt Berivan Sancak. „Normalen Besuchern“ bleibe nur „die Hälfte vom Becken“.
Auch Claudia Schädel sieht Platzprobleme: „Aufgrund der eh abgetrennten Bahnen (für Unikurse) und ganztägigen Wettkämpfe, die zu zusätzlichen Schließungen führen, kann man sich vorstellen, wie viele Schwimmer und Schwimmerinnen sich in diesem engen Zeitraum auf den verbleibenden Bahnen durchzuquetschen versuchen oder gar ganz wegbleiben“, schreibt sie in einer Mail an die Redaktion und fragt: „Perfekte Bedingungen? Ausreichend Platz? Sportliches Schwimmen oder gar Rückenschwimmen? Fehlanzeige.“
„Perfekte Bedingungen? Ausreichend Platz? Sportliches Schwimmen oder gar Rückenschwimmen? Fehlanzeige.“
Im Hallenbad Langendreer, das als Alternative genannt werde, gibt es nur ein 25-Meter-Becken. „In sieben Zügen bin ich an der Abgrenzung zum Nichtschwimmerbecken, wo sich Kinder und Aqua-Kursteilnehmer tummeln“, schreibt Schädel. „Vielleicht sollten die Wasserwelten ihr bewundernswert freundliches Personal fragen, was diese Menschen an Enttäuschungen, Ärger und Wut abbekommen.“
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Freibäder als Alternative? Da „kann man keine Bahnen ziehen“
Die Freibäder, da sind sich viele einig, seien keine Alternative. „Im Freibad kann man keine Bahnen ziehen“, schreibt eine Nutzerin bei Instagram. Sie verstehe, dass die Menschen an warmen Tagen eher planschen statt schwimmen, „aber ich würde gerne, wie gewohnt, zwei bis dreimal pro Woche meine Bahnen ziehen“. Mehrere andere User unterstreichen das.
Auch ein Paar, nach eigenen Angaben 80 und 75 Jahre alt, meldet sich via Instagram zu Wort: Im Freibad sei zu viel „Gewusel – da fühlen wir uns nicht sicher“, schreiben sie. Und weiter: „Gerne würden wir schwimmen, um uns fit zu halten – aber nicht morgens so sehr früh.“ Sie stünden langsam später auf, „weil die Knochen etwas knacken“. Durch Schwimmen im Hallenbad würde es besser gehen.