Bochum. Eine ungewöhnliche Entschädigung bekommen einige enttäuschte Herbie-Fans in Bochum: Weil sie kaum etwas sahen, gibt‘s nun andere Konzertkarten.
Der Ärger bei vielen Grönemeyer-Fans lässt auch rund drei Woche nach den Konzerten nicht nach: Immer wieder berichten Besucherinnen und Besucher von schlechten Sichtverhältnissen. Geld haben sie bisher nicht zurückbekommen.
„Diese Plätze waren eine Katastrophe und hinterlassen nur Frust“, sagt beispielsweise Jens Schmidt aus Mülheim, der mit seiner Frau schon häufiger Grönemeyer-Konzerte besucht hat. „Für mich war beim Kartenkauf die eingeschränkte Sicht dieser Plätze nicht ersichtlich. Karten mit einer solch eingeschränkten Sicht ohne entsprechenden Hinweis für über 100 Euro an den Mann zu bringen, ist einfach nur frech“, sagt er.
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Bochumer bekommt Angebot, ein anderes Konzert zu besuchen
Schmidt ist mit dem Problem nicht allein, auch Christian Sarazin aus Bochum ärgert sich. „Kurz vor dem Konzert kam eine Mail vom Veranstalter, in der stand, dass man im Idealfall mit Öffentlichen Verkehrsmitteln anreist und nicht mit dem Auto kommt. In der Mail stand nichts davon drin, dass es Sichtprobleme geben könnte.“ Doch es kam anders. Statt auf die Bühne blickten er und fünf andere Konzertbesucher, für die er Tickets gebucht hat, auf die mobilen Toiletten.
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Sowohl Schmidt als auch Sarazin haben sich an den Veranstalter gewandt. Im Gespräch mit der WAZ berichtet Sarazin am Montag, dass die Dirk Becker Entertainment GmbH ihm aus Kulanz Karten für das Konzert von „Pur & Friends“ im kommenden Jahr in Gelsenkirchen angeboten habe.
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So nimmt der Veranstalter Stellung
Uns gegenüber nimmt die Dirk Becker Entertainment GmbH folgendermaßen Stellung: „Bei großen Stadionkonzerten kann es aufgrund der Produktionsanforderungen gelegentlich zu Sichtbehinderungen kommen, die wir als Veranstalter nur vor Ort vollständig erkennen und beurteilen können. (...)“
Um auf solche Eventualitäten vorbereitet zu sein, halte der Veranstalter ein Kontingent an Ersatztickets bereit. Mit Beginn haben man „an wichtigen Stellen, wie z. B. an den Zugängen zu den Blöcken, Sicherheitspersonal positioniert, das mit den genannten Ersatztickets ausgestattet war.“ Die Mehrzahl der von Sichtbehinderungen betroffenen Konzertbesucher habe die dadurch angebotene Möglichkeit sich umzusetzen in Anspruch genommen.
Was können Betroffene tun?
Davon hat beispielsweise Christian Sarazin erst nach dem Konzert erfahren. Ebenso wie Oliver Schöning, Konzertbesucher und Rechtsanwalt aus Wuppertal, der sich fragt: „Woher soll der Konzertbesucher wissen, dass Sie angeblich Personal bereithalten, welches Ersatztickets zur Verfügung hat?“, fragt er sich. Auch ihm wurden Tickets für Pur im kommenden Jahr angeboten. „Dies halte ich zumindest für eine gute Geste“, sagt er.
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Christian Sarazin hat sich auch an die Verbraucherzentrale gewandt. Diese teilt auf Nachfrage unserer Redaktion mit: „Wir haben (…) vereinzelte Anfragen vorliegen.“ Betroffene könnten unter www.verbraucherzentrale.nrw/tickettool ihre Situation prüfen. Zudem gibt es dort ein interaktives Tool sowie ein Musterschreiben.