Bochum. Im Bermudadreieck war Max Zellmer eine Institution für Freunde der Hopfenkaltschale. Jetzt ist er wieder da: an einem neuen Standort in der City.

Das „Biermuda“ ist wieder da. Max Zellmer ist mit seinem weithin bekannten Bier-Fachhandel nach Bochum zurückgekehrt: nicht ins Bermudadreieck, sondern in die Innenstadt.

Im Januar 2020 war Zapfenstreich. Max Zellmer wechselte nach Dortmund. Fünf Jahre zuvor hatte sich der gelernte Ostasien-Wissenschaftler (Studium und anschließende wissenschaftliche Mitarbeit an der Ruhr-Uni) mit dem „Biermuda“ selbstständig gemacht.

„Biermuda“ setzt auf Craft-Beer abseits der Getränkemärkte

Im Ladenlokal an der Rechener Straße, unweit der Partymeile, hatte er bis zu 500 Biersorten aus aller Herren Länder mit verschiedensten Geschmacksrichtungen als Flaschenabfüllungen auf Lager. Frühzeitig folgte er damit einem Trend: Craft-Beer aus handwerklicher Produktion wird zunehmend beliebter. Von „Bier-Enthusiasten abseits des Getränkemarkts“ wird in der Branche gesprochen.

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Bier-Liebhaber aus ganz Deutschland und Benelux fanden den Weg nach Bochum. Fundiertes Wissen vermittelten Seminare. Der „1. Bochumer Bier-Club“ gründete sich in den „Biermuda“-Räumen.

Rund 200 internationale Biersorten, -flaschen und -dosen hält Max Zellmer in seinem neuen Ladenlokal an der Schützenbahn bereit.
Rund 200 internationale Biersorten, -flaschen und -dosen hält Max Zellmer in seinem neuen Ladenlokal an der Schützenbahn bereit. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Fachhändler wechselte 2020 in die Dortmunder Thier-Galerie

Das Geschäft lief gut, sagt Max Zellmer. Doch ein Angebot aus der Nachbarschaft schien allzu verlockend. Er konnte in die „Bierothek“ einsteigen: eine Craftbeer-Shop-Kette mit Filialen meist in Süddeutschland, die 2020 auch in der Bierhochburg Dortmund Fuß fassen wollte. Genauer: im Einkaufszentrum Thier-Galerie.

Die „Bierothek“ am Westenhellweg gibt‘s bis heute, ebenso wie im Essener Shoppingcenter Limbecker Platz. Max Zellmer leitet beide Filialen, beschäftigt neun Mitarbeiter. Und doch hat sich der 41-Jährige zusätzlich entschieden, zu seinen Wurzeln zurückzukehren und mit dem „Biermuda“ an die erfolgreiche Zeit in seiner Heimatstadt anzuknüpfen.

9,90 Euro für eine Dose: Das teuerste Bier kommt aus Dänemark

Das Ladenlokal an der Schützenbahn 17 (zuvor Geschenke-Shop „kunstundkegel“) ist mit 50 Quadratmetern deutlich kleiner als das frühere Geschäft an der Rechener Straße. Auswahl gibt‘s aber auch hier reichlich. Rund 200 Biere aus aller Welt werden verkauft: „Alles, was gut und handwerklich hergestellt ist“, sagt Zellmer. Produkte der „Insel-Brauerei“ auf Rügen finden sich ebenso wie die bei Kennern beliebten Flaschen der dänischen Brauerei Mikkeller. Der teuerste Gerstensaft kommt aus Nordspanien: „Basqueland“ für 9,90 Euro die Dose.

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Auch die Bochumer Fiege-Brauerei ist am Start: nicht nur mit ihren Bieren, sondern demnächst mit einem kleinen Fan-Shop. Der existiert zwar auch am Stammsitz an der Moritz-Fiege-Straße. Das „Biermuda“ werde alsbald aber zur ersten Außenstelle für den Verkauf von Fan-Utensilien, kündigt Max Zellmer an.

An der Rechener Straße war das „Biermuda“ von Max Zellmer bis 2020 eine Institution. Dieses Bild zeigt ihn im Jahr 2018.
An der Rechener Straße war das „Biermuda“ von Max Zellmer bis 2020 eine Institution. Dieses Bild zeigt ihn im Jahr 2018. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

„Biermuda“ hat Ende Juli eigenen Stand beim Bochumer Hopfenfest

Nicht gut zu sprechen ist der Einzelhändler auf die Bochumer Stadtverwaltung. Gern würde er auch am neuen Standort Bier-Tastings und Seminare am Abend oder Wochenende veranstalten. „Mir wurde jedoch mitgeteilt, dass ich dann ordnungsrechtlich als Ausschankbetrieb gelte und eine eigene Gäste-Toilette vorhalten müsste. Das ist hier nicht möglich“, bedauert Zellmer und weist nach draußen: Wenige Meter entfernt befindet sich ein öffentliches WC.

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Keine Klo-Probleme soll es vom 25. bis 28. Juli am Bergbaumuseum geben. Oliver Daniel Opalla organisiert mit seiner Bochumer Biwenko GmbH ein weiteres Hopfenfest am Europaplatz. Das „Biermuda“ wird mit einem eigenen Stand vor Ort sein.

Öffnungszeiten dienstags bis freitags von 12 bis 19 Uhr, samstags von 11 bis 19 Uhr. Infos online auf biermuda.de