Bochum-Innenstadt. Am Kuhhirten in der Bochumer Innenstadt entsteht ein Wasserspielplatz – nicht nur für Familien mit Kindern. Die Stadt investiert viel Geld.
Der Platz am Kuhhirten soll zu einem beliebten Treffpunkt für Familien werden. Die Stadt Bochum wird die Fläche mit dem Wasserlauf in Richtung Propsteikirche aufwendig umgestalten und nimmt dafür eine halbe Million Euro in die Hand.
Vollmundig kündigt das Umwelt- und Grünflächenamt an: „Dieser besondere Ort wird zukünftig zu einem erfrischenden grünen Rückzugsort mit besonderen Spielanlässen, Verweil- und Aufenthaltsangeboten für alle Bevölkerungsgruppen.“
Die Bochumer wünschen sich mehr Spielplätze und Grünflächen
Eine Befragung der Initiative Bochumer City (IBO) hatte ergeben, dass sich die Bochumer Grünflächen, Bänke und Kinderspielflächen in zentraler Lage wünschen. In der Bochumer Innenstadt gibt es bislang wenig Angebote für junge Familien mit Kindern. Vier Jahre ist es her, dass der Rat beschloss, in zentrale Lage in der City einen Spielplatz anzulegen. Jetzt kommt Bewegung in die Pläne: In der ersten Jahreshälfte 2024 soll der Platz am Kuhhirten ein neuer Magnet für Kinder werden. Zentrale Elemente werden Wasser und Grünpflanzen werden. Der Ausschuss für Infrastruktur entscheidet am 6. September.
Mehrere Sitz- und Aufenthaltsflächen, auch für ältere Leute bequem mit Arm- und Rückenlehnen, sollen zusätzlich geschaffen werden. In diesem urbanen, stark versiegelten Raum, umgeben von hohen Gebäuden, gilt es aber auch, mehr Grün zu schaffen, so das Umweltamt. Das sorgt für mehr Schattenplätze und trägt zur Verdunstung und ein angenehmeres Stadtklima bei. So werden zusätzliche sieben Bäume gepflanzt und artenreiche Pflanzflächen in Trögen, etwa am Treppenlauf, angelegt.
Nach dem Einkauf eine Planschpause für die Kinder
Schon jetzt zieht die Treppe wegen des Wasserlaufs bei schönem Wetter Familien an, die während des Einkaufsbummels für ihren Nachwuchs eine Planschpause genießen. Der heutige Wasserlauf wird durch Sprudler und Düsen ergänzt, die an heißen Tagen für Erfrischung sorgen. „Nett, aber für den Anspruch eines Innenstadt-Spielplatzes zu wenig“, so Christian Haardt, jugendpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion. „Wir wissen natürlich um den begrenzten Platz. Aber hier geht mehr.“
Röhrenrutsche ist sehr beliebt
Als die IBO gemeinsam mit der Stadt Bochum vor zwei Jahren die „Spielbox“ mit der Riesenrutsche temporär für die Sommermonate auf der Bongardstraße installierte, die hinunter Richtung Propsteikirche führt, bestätigte das große Interesse von Eltern und Kindern den Bedarf. 50.000 Euro kostete die Spielbox. Und weil sie nicht gemietet, sondern gekauft und von der Firma Kukuk extra für den Platz am Kuhhirten mit seiner Treppe angefertigt wurde, wird sie weiter genutzt.
Die Röhrenrutsche, genannt Kukukbox, bleibt Bestandteil des künftigen Spielplatzes und soll auf die andere Seite des Areals verschoben werden. Für die CDU-Fraktion, die die Idee eines Innenstadt-Spielplatzes aufgebracht hatte, nicht nachvollziehbar: „Es wäre wohl nicht mehr möglich, das Kuhhirtendenkmal vor der Propsteikirche zu fotografieren. Das wäre eine Katastrophe für das Stadtimage“, findet Haardt.
Mehr Spielangebote als nur Wasserfontänen beantragt
Zudem gehen die Pläne der Stadtverwaltung für die CDU nicht weit genug. Sie wünscht sich bei der Umgestaltung des Platzes mehr Spielmöglichkeiten für Kinder. Im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie hat die CDU jetzt den Antrag gestellt, dass die Stadtverwaltung die Einrichtung weiterer Spielmöglichkeiten prüft. Dabei sollten auch die Vorschläge und Ideen von Kindergartenkindern und einer Grundschulklasse einbezogen werden.
Der Platz soll nicht nur Spielfläche für Familien werden, sondern seine Funktion als Veranstaltungsraum behalten. So soll auch zukünftig der Bochumer Musiksommers dort möglich sein. Dazu müssen die Wasserspiele mit einer kleinen Veranstaltungsbühne abgedeckt werden.