Bochum. Der Brand in einer Bochumer Klinik ging zum Glück glimpflich aus, hat aber ein Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlung aufgenommen.
Die Aufregung war groß an jenem Freitag, 21. Juli, in der LWL-Uniklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin an der Alexandrinenstraße in Bochum: In einem Patientenzimmer war eine Matratze in Brand geraten. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden, zu Schaden kam niemand. Dennoch hat der Vorfall ein Nachspiel: Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlung übernommen.
Feuer in Bochumer Klinik: Jetzt ermittelt der Staatsanwalt
Da werden natürlich sofort Erinnerungen wach an das schreckliche Unglück im Bergmannsheil. Dort kamen am 30. September 2016 bei einem verheerenden Brand zwei Menschen ums Leben, mehr als hundert Patienten schwebten stundenlang in Lebensgefahr. Das Bettenhaus wurde zerstört, über Jahre musste der Klinikalltag mit Provisorien gestemmt werden.
All das ist der Psychiatrie erspart geblieben. Auch dank des beherzten Eingreifens des Klinikpersonals. Das Feuer sei bereits beim Ausrücken der Feuerwehr von einer Pflegerin mit einem Feuerlöscher gelöscht worden, heißt es im Bericht der Feuerwehr. Sie hatte demnach den Brand schon während des Entstehens bemerkt, ihre Kolleginnen und Kollegen alarmiert und den Patienten aus dem Zimmer geführt.
Beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ist man froh, dass das Ganze so ein gutes Ende nahm – und dass das Brandschutzkonzept gegriffen hat. „Es ist ausgereift und geprüft und wird von den Mitarbeitenden des Klinikums regelmäßig eingeübt. Wie an der Reaktion der Mitarbeiter*innen in diesem Brandfall belegt werden kann“, teilt Sprecher Thorsten Fechtner mit.
Der Brandschutz habe eine besonders hohe Priorität, gerade weil Kliniken und Pflegeeinrichtungen wie die Psychiatrie an der Alexandrinenstraße Einrichtungen mit hoher Belegungsdichte von hilfsbedürftigen und mobil eingeschränkten Patientinnen und Patienten seien. „Im Rahmen der regelmäßigen Brandschutzunterweisungen und -übungen erfolgt eine intensive Schulung aller Mitarbeitenden. Ein Feuer schnell zu löschen, das gehört zu den eingeübten Praktiken aller Mitarbeitenden der Klinik“, so Fechtner weiter.
Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft, wie es zu dem Brand kommen konnte. „Wir prüfen unter anderem, ob der Patient eventuell geraucht hat, ob ein Vorsatz oder Fahrlässigkeit vorliegt“, erklärt Staatsanwalt Andreas Bachmann. Jetzt würden Zeugen vernommen, Gutachter beauftragt, die Brandstelle unter die Lupe zu nehmen, und es werde geschaut, ob man aus dem bisherigen Verhalten der Beteiligten Rückschlüsse ziehen könne. Mit einem schnellen Ergebnis rechnet Bachmann nicht: „Das wird mindestens einen Monat dauern.“