Bochum. Der Tierpark Bochum reagiert auf die steigende Zahl an Vandalismus-Fällen und will für mehr Sicherheit sorgen. Das sind die Details.
Der Tierpark Bochum reagiert auf eine immer höhere Zahl an Vandalismus-Fällen und hat für besucherstarke Zeiten einen Sicherheitsdienst beauftragt. In den Sommer- und Herbstferien patrouillieren zwei Mitarbeiter täglich durch den Park, in der Zeit zwischen den Ferien sind sie am Wochenende unterwegs.
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„Wir haben immer wieder Erfahrungen mit Vandalismus gemacht. Und das ist in den vergangenen Jahren deutlich mehr geworden“, sagt die stellvertretende Zoo-Chefin Kerstin Schulze. Einen „mittleren fünfstelligen Betrag“ gibt der Tierpark nach eigenen Angaben jährlich für Reparaturen aus – Tendenz steigend. „Wir beobachten Schäden an den Strandkörben, unseren Reittieren, Schildern, Pflanzen, Beeten, Sitzgruppen und in den Ausstellungen“, sagt Kerstin Schulze.
Vandalismus im Tierpark Bochum: Reparaturen sind ein hoher Aufwand
Das Instandsetzen bedeute einen enormen Aufwand, besonders bei den Ausstellungsstücken, die in der Regel individuell angefertigt würden. So gebe es etwa eine Tafel, auf der Kinder versuchen sollen, ohne Daumen - wie Otter - zu schreiben. Doch die Tafel ist derzeit wegen Vandalismus außer Betrieb. „Wir haben einen zoopädagogischen Anspruch, und unsere Mitarbeiter investieren viel Herzblut in die Ausstellungsstücke. Da ist sowas natürlich ganz besonders ärgerlich“, sagt Kerstin Schulze.
Außerdem würden immer wieder auch Kinder – aber auch Erwachsene – über Absperrungen klettern. „Damit begeben sie sich selber in Gefahr“, sagt Zoodirektor Ralf Slabik. „Uns ist es wichtig, dass die Aufsichtspflicht nicht an der Kasse abgegeben wird“, ergänzt Kerstin Schulze.
Riesenschildkröten mit Steinen beworfen – schlimmer Vorfall aus dem Jahr 2018
Unrühmliches Beispiel aus dem Jahr 2018: Damals hatten Unbekannte die Seychellen-Riesenschildkröten mit Steinen beworfen und verletzt. Weniger dramatisch, aber auch nicht in Ordnung: Besucherinnen und Besucher, die die extra eingerichtete Ruhezone für die Tiere der Streichelwiese ignorieren und Ziegen und Co. auch dort nicht in Ruhe lassen. „Oft ist den Besuchern da ihr Fehlverhalten gar nicht bewusst“, sagt Kerstin Schulze.
Für die Security-Mitarbeiter gehe es deshalb nicht darum, Besucher zu bestrafen, heißt es vom Tierpark. Schließlich verhalte sich der überwiegende Teil regelkonform. „Wir haben wahrscheinlich weniger als ein Prozent unserer Besucher, die uns Probleme machen“, sagt Zoo-Chef Ralf Slabik. Und für sie solle eine Präsenz, ein Kontrolldruck hergestellt werden. „Die Mitarbeiter sollen sehr zurückhaltend und erklärend auftreten.“ Das scheint zu funktionieren. Von Besuchern habe es schließlich bisher noch keine Rückmeldung gegeben.
Sicherheitsdienst kostet eine fünfstellige Summe – Test bis zu den Herbstferien
Und wie geht es nun weiter? Bis zu den Herbstferien will der Tierpark den Einsatz des Sicherheitsdienstes testen. Der kostet im Übrigen ebenfalls eine fünfstellige Summe. Nach den Herbstferien werde dann überlegt, ob das Modell weiter Bestand haben soll.