Bochum-Linden. Ende April machten sich zwei Bochumer Freunde mit ihrem Auto auf den Weg zu einer Wüsten-Rallye in Afrika. Was sie erlebten und wie sie gewannen.

Braun gebrannt aber nur mittelmäßig erholt kehrten Christian Fritz und Sven Middelhaufe aus Bochum-Linden zurück vom Trip ihres Lebens. Gemeinsam mit ihrem 43 Jahre alten Mercedes-Benz nahmen sie an einer Rallye teil, die sie unter anderem durch die Sahara und das Atlasgebirge führte.

„Es war einfach unglaublich“, strahlt Middelhaufe. Fritz ergänzt: „Unglaublich großartig, unglaublich anstrengend und vor allem: Unglaublich, dass wir gewonnen haben.“

Nicht der Schnellste gewinnt: Team aus Bochum meisterte Aufgaben mit Bravour

Normalerweise denkt man bei einer Rallye an ein Wettfahren, bei dem der Schnellste den Sieg erlangt. Doch diese Rallye hatte ein anderes Ziel: Mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen. „Dafür hatten sich die Organisatoren Aufgaben ausgedacht, die innerhalb jeder Etappe zu erfüllen waren und für die es dann Punkte gab“, erklärt Fritz.

Rallye-Gewinner berichten über ihre Reiseerlebnisse

Wer noch mehr über die Geschichte von Christian Fritz und Sven Middelhaufe sowie Details ihrer Reiseerlebnisse hören möchte, kann an ihrem Reisebericht teilnehmen, den sie am Mittwoch (24.5.) um 18 Uhr in den Räumlichkeiten des Bestattungsunternehmens Fritz in Bochum-Linden, Am Sonnenberg 38, veranstalten. Das Event ist kostenlos, eine telefonische Anmeldung unter 0234 – 94 69 60 ist allerdings erforderlich.

So galt es zum Beispiel, sich bei einem örtlichen Barbier eine neue Rasur verpassen zu lassen, PET-Flaschen einzusammeln und ein Kunstwerk daraus zu Bauen sowie den Müll hinterher fachgerecht zu entsorgen. Ein Nacktfoto aufzunehmen, bei dem die expliziteren Körperparts durch ein Autoteil verdeckt sein mussten oder auch ein Picknick zu veranstalten und dafür so viele Teilnehmer der Rallye wie möglich zu versammeln, gehörte ebenfalls zu den Aufgaben.

“Stille Nacht“ in der Wüste - Weihnachtsfeier inklusive

Damit war es aber noch nicht geschafft: „Außerdem sollten wir einem Einheimischen eine Pause gönnen und seinen Job übernehmen“, blickt Middelhaufe zurück. Dafür übernahmen die beiden Freunde eine Hoteleigene Küche und „schnibbelten“, kochten und putzten, was das Zeug hielt.

Als letzte Aufgabe sollten sich die Teilnehmenden eine Nikolausmütze sowie eine Blockflöte organisieren und auf dieser das Weihnachtslied „Stille Nacht“ spielen. Diese Challenge gipfelte dann in einer Weihnachtsfeier in der Wüste. Alle erledigten Aufgaben mussten per Fotobeweis im Internet hochgeladen werden und eine vom Veranstalter „Back Road Club“ ausgewählte Jury vergab die Punkte. Dabei haben die beiden Bochumer Jungs ordentlich abgeräumt und den Sieg eingefahren.

Bochumer sind zweimal im Sand stecken geblieben - Mitfahrende kamen zur Hilfe

„Aber auch, wenn wir nicht als Sieger hervorgegangen wären, hätten wir so viel gewonnen“, sagt Middelhaufe. Das Fahren der Etappen durch die „einfach unglaubliche Natur und die atemberaubenden Landschaften“, sowie das Kennenlernen „dieser ausnahmslos willkommen heißenden und (gast-)freundlichen Menschen“, sei eine bereichernde Erfahrung gewesen.

Zweimal blieben die Bochumer mit ihrem 43 Jahre alten grünen Mercedes-Benz im Sand stecken.
Zweimal blieben die Bochumer mit ihrem 43 Jahre alten grünen Mercedes-Benz im Sand stecken. © Unbekannt | Christian Fritz

„Und bis auf ein paar Kleinigkeiten hat auch unser alter, grüner Benz richtig gut mitgespielt“, sagt Fritz. Zwei Mal sei der Oldie im Sand stecken geblieben, konnte aber jedes Mal durch die Hilfe von Mitfahrenden der Rallye schnell geborgen werden. „Und einmal, in Marokko, sprach uns ein Einwohner in sehr gutem Deutsch an, woher wir denn kämen. Er selbst hätte lange Zeit in Oberhausen gelebt“, erzählt Middelhaufe. „Da treffen wir in Afrika einen Marokkaner aus dem Pott. Die Welt ist eben doch klein.“