Bochum-Hiltrop. Die Sanierung der Fußgängerbrücke im Volkspark Bochum-Hiltrop verzögert sich seit Wochen. Stadt verspricht: Jetzt soll alles ganz schnell gehen.

Jeden Tag geht Monika Zander-Gerhards durch den Hiltroper Volkspark spazieren. „Ich muss mit dem Hund raus“, sagt sie und hält sich dadurch fit. Was jedes Mal ärgert: Die Fußgängerbrücke über dem Ostbach ist seit Monaten gesperrt. „Dabei sollte sie schon längst fertig sein.“

Viele ältere Parkbesucherinnen und -besucher müssten seit Anfang September dadurch lange Umwege in Kauf nehmen, wenn sie den Hiltroper Friedhof erreichen wollen, sagt die 72-Jährige. Denn querfeldein zu laufen sei gerade mit Rollator oder Gehhilfe nicht möglich. „Das Gefälle ist viel zu groß.“

Stadt Bochum hatte das Geländer ausgetauscht

Eigentlich, so weiß die Hiltroperin nach Gesprächen mit den Bauarbeitern, stünden nur noch Restarbeiten an. Die Brücke muss saniert werden. Die Stadt hatte bereits im Juni das Geländer ausgetauscht. Im September hatten die Arbeiten am Belag der Brücke begonnen, deshalb musste sie gesperrt werden. Eigentlich sollte alles Ende September bereits fertig sein. Dann hieß es vonseiten der Stadt, dass die Arbeiten am 21. Oktober beendet sein sollten.

Wieder verstrich die Zeit. Wegen eines Personalengpasses bei der Baufirma dauerten die Arbeiten am Brückenbelag länger als geplant, so hieß es von der Stadt.

„In letzter Zeit kann ich gar keinen Fortschritt mehr erkennen. An der Brücke wird nicht mehr gearbeitet“, sagt Monika Zander-Gerhards. Das könne sie seit zwei Wochen beobachten.

Dem ist nach Darstellung der Stadt Bochum nicht so: „Die Baufirma hat in dieser Woche begonnen, den Übergangsbereich an den Brückenpfeilern zu sanieren. Abhängig von der Witterung sollen die Bauarbeiten in dieser Woche abgeschlossen werden“, erklärt Kirsten Ilk aus dem Presseamt dazu. Die Gesamtkosten der Instandsetzung belaufen sich auf rund 276. 000 Euro.

Ostbach an Teichanlage vorbeiführen

Der Teich im Volkspark soll ökologisch aufgewertet werden. Vorgesehen ist, den Ostbach nicht mehr durch die Teiche, sondern daran vorbei fließen zu lassen. Hierzu wird im derzeitigen Zulaufbereich ein neuer Damm errichtet, der das Wasser bei Normalabfluss am Teich vorbeifließen lässt. Das Problem bei den Teichen im Hiltroper Volkspark: Sie sind verschlammt. Deshalb soll der Schlamm mit Baggern entfernt werden. Dazu wird das Wasser komplett abgelassen, die Fische müssen zuvor umgesetzt werden, bevor eine vollständige Entschlammung erfolgen kann.

Zunächst war eine Sanierung geplant

Der Stadtrat hatte 2019 zunächst den Teilneubau sowie die Sanierung und Weiternutzung des Turmgebäudes beschlossen, sofern die Kosten dies zuließen.Doch im Sommer letzten Jahres stand dann fest: Das Turmgebäude ist nicht zu halten, die Schäden sind weitaus größer als befürchtet.

So schnell wird die Stadt aber im Bochumer Norden nicht tätig werden. Ganz oben auf der Agenda steht die Sanierung des Stadtparkteiches, die jetzt beginnt. Die Planungen im Dorf Hiltrop sollen erst danach erfolgen.

Bei der Aufwertung des Volksparks denkt die Stadt auch an den Naherholungswert für Spaziergänger. Deshalb sollen die Uferbefestigungen in den zugänglichen Bereichen entfernt werden, das östliche Ufer wird durch Hecken vom Fußweg abgetrennt.

Zudem wird ein Felsvorsprung errichtet, der mehrere Meter in die Wasserfläche hineinragt und so den Bürgern den Zugang zum Teich ermöglicht. Eine Sitzmöglichkeit soll beibehalten werden. Vor dem Felsen wird ein Tiefwasserbereich in Terrassen geschaffen. Der südliche Abschnitt mit seinem flachen Gewässer wird durch Schilfpflanzen weiter ausgedehnt und kann so als biologische Reinigung fungieren.