Bochum-Hiltrop / Harpen. Das Konzept sieht eine Entschlammung der Teiche im Volkspark Hiltrop vor. Auch der Teich im Bockholt in Bochum-Harpen wird gereinigt.
Die Teiche im Volkspark Hiltrop und im Bockholt werden saniert. Besonders jetzt im Sommer fehlt ihnen Wasser. Weil wegen des Mangels die Fische im Bockholter Teich akut gefährdet waren, hat die Stadt sie im vergangenen Monat herausgeholt und in den Ümminger See und die Harpener Teiche umgesiedelt.
Das Problem bei den Teichen im Hiltroper Volkspark: Sie sind verschlammt. Deshalb soll der Schlamm mit Baggern entfernt werden. Auch hier müssen zuerst alle Fische entfernt werden. Das Wasser wird komplett abgelassen. Die Tiere müssen zuvor umgesetzt werden, bevor eine vollständige Entschlammung erfolgen kann.
Regenwasser wird in den Bochumer Park geleitet
Die Verwaltung erarbeitet das ehrgeizige Projekt „Wasser im Hiltroper Volkspark“. Die Planungen laufen unter der Federführung von Marko Siekmann von der Abteilung Entwässerung im Tiefbauamt. Das Vorhaben, die Teiche zu sanieren und Regenwasser in den Park zu leiten, ist gleichsam aufwendig wie teuer. Doch es gibt Fördermöglichkeiten. Voraussichtlich schon nach den Sommerferien sollen Anträge gestellt werden, wie das Tiefbauamt mitteilt.
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Der Rat hat Ende letzten Jahres eine Verpflichtungserklärung unterzeichnet zur Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen. Hierbei werden die Ziele der wassersensiblen Stadtentwicklung und das Prinzip der „Schwammstadt“ verfolgt. Mittlerweile ist der Klimafond „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ beschlossen und mit einem Finanzvolumen von ca. 250 Millionen Euro für zehn Jahre ausgestattet.
Schule, Friedhof und Gewerbegebiet im Kanal abkoppeln
Konzept Alle Maßnahmen haben zum Ziel, die Teiche im Volkspark Hiltrop stärker mit Niederschlagswasser zu füllen. Vorab erfolgt die Sanierung der Teiche. Das Sanierungskonzept ist in Vorbereitung und soll im Laufe des Jahres 2020 beauftragt werden.
Im Rahmen des Klimafonds, um also mehr sauberes Wasser in die Teiche zu bringen, plant das Tiefbauamt gemeinsam mit dem Umweltamt, das Gewerbegebiet Constantin X und das Schulzentrum, dessen Neubau bis 2025 vorgesehen ist, im Kanal abzukoppeln, ebenso den Friedhof und die Heinrichstraße. Das künftige Regenrückhaltebecken, das im Brennholt in Zusammenhang mit dem Kanalbau Dorf Hiltrop entstehen wird, könnte als Speicher für die Teiche dienen.
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Zu Beginn der Entschlammung der Teiche sollen Proben entnommen werden, um den tatsächlichen Zustand erfassen zu können. Die Methoden: die Teiche ausbaggern und biologische Verfahren anwenden wie Kalkung und den Einsatz von Mikroorganismen. Eine weitere Variante beinhaltet eine nur teilweise Ausbaggerung und das Anlegen einer Auenlandschaft. Dritte und billigste Möglichkeit: nicht ausbaggern, die Teichanlage sich selbst überlassen – die wird aber nicht erwogen.
Für den Winter 2021/22 ist die Totalentschlammung ins Auge gefasst, nachdem der Gondelteich im Stadtpark saniert wurde. Das Tiefbauamt rechnet mit Kosten in Höhe einer halben Million Euro, parallel soll es eine biologische Begleitung geben.
Wege im Park sanieren
Neben der Wassersanierung steht die Aufwertung des Parks auf dem Plan.
Es geht um die Wegeführung und -sanierung rund um die Teiche, um die Pflanzen und den Spielplatz.
Der Bezirk Nord wünscht, dass der frühere Rundweg durch den gesamten Park hergerichtet wird. Damit sich Spaziergänger, insbesondere Senioren, sicherer fühlen, sollen die Wege beleuchtet und wucherndes Grün zurückgeschnitten werden. Der Spielplatz sollte seine frühere Wasserspielfläche zurückbekommen.
Künftig sollen zwei Wasserflächen zum Spaziergang in den Volkspark einladen: der große mit der geschwungenen Fußgängerbrücke, und der gegenwärtig abgesperrte, oft stinkende Teich schräg gegenüber vom Spielplatz. Der Ostbach wird nicht mehr durch die Teiche, sondern daran vorbei fließen.
Auch das Sanierungskonzept zur Entschlammung des Bockholter Teiches ist in Bearbeitung. Im vergangenen und in diesem Jahr hatte ein Ingenieurbüro den Teich eingehend untersucht; Ergebnis: Eine Umgestaltung ist nötig. Dazu muss die Stadt ein umfangreiches wasserrechtliches Genehmigungsverfahren durchlaufen.
Dem langfristigen Sanierungskonzept steht der viel zu trockene und warme Frühling gegenüber, sodass der Teich im Bockholt, der nur durch Regenwasser und dem zufließenden Kirchharpener Bach gespeist wird, keine nennenswerten Zuflüsse mehr hat und sukzessive austrocknet. Stadtsprecherin Katrin Müller sagte bei der Rettung der Fische: „Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr die Sanierung beginnen können.“