Witten/Bochum. Das muss Liebe sein: Schon 285 Mal hat Natalie Albrecht aus Witten den „Starlight Express“ besucht. Jetzt ging ihr Herzenswunsch in Erfüllung.
Der „Starlight Express“ hat viele Fans. Manche haben sich das Rollschuh-Spektakel mehrmals angeschaut. Aber keiner ist so oft dagewesen wie Natalie Albrecht. 285 Mal hat die Wittenerin die Show bereits gesehen. „Ich liebe alle Musicals, aber den „Starlight Express“ einfach ganz besonders.“ Die Rollschuhe, die ganzen Lichter, die Geschwindigkeit: „Das ist einfach beeindruckend.“
Die Liebe zum Musical liegt in der Familie. Auch Natalies Mutter Gabriele Gutjahr ist Starlight-Fan und war immerhin schon 102 Mal in der Bochumer Halle. Ihre Freude an Musicals hat sie an ihre Tochter weitergegeben. Die Kombination aus Schauspiel, Tanz und Gesang ist es, die die beiden Frauen begeistert.
Wittenerin hat Großteil der Karten selbst gekauft
Früher sei sie sogar jede Woche ins Musical gegangen, manchmal sogar mehrfach, sagt Natalie Albrecht. Nicht nur in den „Starlight Express“. Die Wittenerin war auch schon mehr als 30-mal in „Cats“, fast 50-mal in „Aida“, hat 37-mal den „Tanz der Vampire“ gesehen und 25-mal das „Phantom der Oper“. „Was das alles gekostet hat, möchte ich gar nicht wissen“, sagt sie lächelnd. Sicher, die ein oder andere Karte habe sie geschenkt bekommen. „Aber den Großteil habe ich selbst gekauft – es ist eben mein Hobby, so wie andere ins Fußballstadion gehen.“
Die Leidenschaft für den „Starlight Express“ hält dabei schon besonders lange an. „Als ich zwölf Jahre alt war, nahm meine Mutter mich zum ersten Mal mit zu Starlight Express – ich war sofort fasziniert.“ Natalie Albrecht, die in Stockum aufwuchs und heute in Annen lebt, tapezierte gleich nach dem ersten Besuch ihr Kinderzimmer mit Starlight-Express-Postern und wartete ab da oft mit anderen Teenies vor dem Bühneneingang auf ihre Idole.
Ihre absolute Lieblingsrolle ist Speisewagen Dinah
Viele Menschen könnten nicht verstehen, dass sie sich das eine Musical immer wieder begeistert ansehe, berichtet die Betreuungsassistentin für demente Senioren. „Aber ich achte eben auf einzelne Dinge, nicht mehr auf die große Geschichte, sondern auf die Feinheiten: Darsteller wechseln – was macht der eine anders als der andere? Wie anders interpretiert er seine Rolle?“
Besonders faszinieren sie die Darsteller Kevin Köhler (spielt Brexit und Cover Rusty) sowie Rose Ouellette (Dinah). „Ich habe damals die Castingshow geguckt, in der Kevin die Starlight-Express-Rolle ergattert hat und verfolge seitdem seinen Werdegang.“ Ihre absolute Lieblingsrolle sei aber schon immer „Dinah“ gewesen. „Das ist der Speisewagen, sie ist ganz doll verliebt in die Diesellok „Greaseball“, in der alten Fassung war sie naiv, jetzt ist sie selbstbewusst“, schwärmt die 36-Jährige.
Treffen mit den Darstellern am Bühneneingang
Und jetzt durfte sie sie sogar kennenlernen. WAZ und „Starlight Express“ erfüllten der Natalie Albrecht nun beim Interview-Termin den Herzenswunsch und arrangierten ein Treffen mit ihren beiden Lieblingsdarstellern am Bühneneingang. Köhler und Ouellette konnten kaum glauben, dass es für die Wittenerin an diesem Tag bereits der 285. Besuch in der Show war – und bedankten sich bei ihr für die große Treue mit signierten Rollschuhrollen.
Musical der Rekorde
y1984 wurde Starlight Express uraufgeführt, die deutsche Erstaufführung in Bochum fand 1988 statt. Dort hält es seit 2010 den Rekord für die längste Spielzeit eines Musicals an einem Ort, bei damals bereits 13 Millionen Zuschauern. Inzwischen zählt das Musical weit über 17 Millionen Besucher.Zeitweise war das Bochumer Theater wegen der Pandemie geschlossen, später durften nur 700 Zuschauer dabei sein, aktuell sind 1200 erlaubt – die Regel waren früher 1600. Vor Ort gilt aktuell noch 3G und Maskenpflicht. Weitere Informationen gibt es auf starlight-express.de
Dabei ist Natalie Albrecht mit ihrer Faszination nicht alleine, berichtet Manuela Wolf, Sprecherin des Bochumer Musicals. Der „Starlight Express“ habe viele Fans, die als Kind zum ersten Mal die Show gesehen hätten und später dann als Erwachsene mit ihren Kindern wiederkämen, manche auch mehrmals. Wolf lächelnd: „Aber fast 300 Mal – das ist schon eher die Ausnahme.“
Hochzeitstag wird bei „Aladdin“ gefeiert
Zum Glück toleriert Natalie Albrechts Mann das Faible seiner Frau für Musicals und geht ab und zu sogar mit. Der nächste Hochzeitstag wird zum Beispiel beim Musical „Aladdin“ gefeiert. Doch die Stuttgarter werden den Bochumern nicht den Rang ablaufen können. Der „Starlight Express“ bleibe ihre Nummer eins, versichert die 36-Jährige. Auch mit bald 300 Besuchen habe die Show nichts von ihrer Faszination verloren. „Für mich bedeutet ein Besuch dort einfach zwei Stunden heile Welt, zwei Stunden lang Pause vom Alltag – das ist und bleibt meine Leidenschaft!“
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Die nächsten Tickets hat Natalie Albrecht bereits gekauft – im Juni geht es für sie wieder rund. Spätestens.