Bochum: Besondere Ausstellung zeigt Krippen aus aller Welt
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Bochum-Hustadt. Ganz unterschiedliche Krippendarstellungen bilden in der Pauluskirche in der Hustadt einen Rundgang. Sie wecken bei den Besuchern Erinnerungen.
Einmal kann tatsächlich sogar die Pandemie einen positiven Nebeneffekt auslösen. „Wie machen wir’s mit den Krippen unter Corona-Schutzbestimmungen?“, musste sich die katholische Gemeinde in Bochum-Querenburg fragen. Die Architektur der Pauluskirche am Brunnenplatz gab die einfache Antwort: Hier stehen zwei barrierefreie Ein- oder Ausgangstüren zur Verfügung. So lässt sich denkbar einfach ein regelrechter „Krippenweg“ anlegen. Der lädt nun noch bis zum Dreikönigstag ein, Thema ist „Im Mittelpunkt ein Kind“. Die vielfältigen Darstellungen des Geschehens geben einen Einblick in die Lebensumstände und Gedankenwelt der Erbauer und Gestalter.
Bochum: Besondere Ausstellung zeigt Krippen aus aller Welt
Zwanzig Weihnachtskrippen aus aller Herren Länder
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20 szenische Interpretationen der Geschehnisse in der Heiligen Nacht vor mehr als 2000 Jahren sind hier mit viel Liebe zum Detail aufgebaut. Und mit teils unverhoffter Unterstützung aus der Gemeinde und der Nachbarschaft, wie Pater Winfried Pauly lachend erzählt. „Wir brauchten ja allein schon Stehlampen oder Akkustrahler, um die Krippen richtig in Szene zu setzen.“ Spontan wurden außerdem noch Deko-Elemente gestiftet, etwa große Kristalle, die dankbar aufgenommen worden sind.
Die meisten Exponate stammen aus dem reichhaltigen Fundus von Rainer Prodöhl, Krippensammler und Experte. Der ist über die aus der Corona-Not entstandenen Umstände auch gar nicht so unglücklich. Immerhin ist in der Backstein-Kirche am Brunnenplatz sogar mehr Platz als in St. Martin Steinkuhl, wo die Ausstellung in den Vorjahren präsentiert wurde. „Kaum vollständig“, meint Prodöhl bescheiden auf die Frage, wie umfassend seine Sammlung ist, „vielleicht 250 bis 300“, und das aus 13 Ländern diesmal.
Zu den 20, die den Krippenweg in St. Paulus markieren, kommt eine 21. auf einem Balkon, „sofort zu sehen“, meint Pater Pauly, und vor allem ist sie noch in der Entwicklung. Das wirft auch einen Blick auf die Entwicklung in der Weihnachtsgeschichte und im Advent, Lateinisch: „Ankunft“.
Diese sind gerade in der Hustadt mit ihrer multinationalen und multikulturellen Prägung und Ausrichtung geradezu weltumspannend – was wiederum auch die Verbindung zu den Krippen bildet. Ebenholz aus Kamerun oder Tansania, Papier aus Mexico, eine Kalebasse (Kürbis) aus Peru, wie eine Erdkugel zum Aufklappen stehen hier neben dem bunten Karton-Filz-Werk der Kinder aus der Tagesstätte St. Paulus und der Scherenschnitt-Laterne aus der Hufelandschule.
Jeweils am Sonntag, Dienstag und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr ist die Ausstellung der internationalen Krippen in der Pauluskirche, Auf dem Backenberg/Brunnenplatz, noch bis zum 6. Januar zu sehen.Gruppen können sich für Sondertermine anmelden unter 0175 9167749, www.brunnenprojekt-hustadt.de
Den besonderen Blick auf das Kind, auf die Kinder, richtet Pauly auch vor dem Hintergrund der Corona-Kontaktbeschränkungen: „Haben wir nicht manchmal dabei die Kinder verloren? Die haben wohl am meisten zu leiden gehabt.“
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