Bochum-Wiemelhausen. Anwohner beschweren sich über die Sanierung ihrer Straße. Nun ziehen sie ihre Vorwürfe zurück. Gibt es einen Kompromiss mit der Stadt?

Baulärm, Staubbelastung, Straßen voller Schotter - und das vor der eigenen Haustür. Rainer Henning ist sauer. „Wir wohnen mitten in einer Baustelle“, macht er seinem Ärger Anfang März gegenüber der WAZ Luft und verweist auf die mit der Baustelle einhergehenden Strapazen. Besonders belastend sei der ständige Lärm. Auch seine Nachbarn seien zunehmend verärgert, berichtet Henning. Er gibt an, die Baustelle existiere bereits seit vier Jahren. Jetzt reiche es ihm. „Vier Jahre sind es nicht, aber definitiv über zwei Jahre“, teilt hingegen Nina Christin Mengen von der Stadt Bochum mit.

Ärger über die Baumaßnahme von Beginn an groß

Die Baumaßnahme an der Wiemelhauser Straße erfolgt im Rahmen einer Erneuerung der Straße. Vorgesehen hat das Tiefbauamt eine neue Straßendecke, neue Gehwege, beidseitig Parkstreifen, barrierefreie Querungshilfen, niederflurgerecht ausgebaute Bushaltestellen und eine neue Beleuchtung. Die Stadtwerke und die Telekom sorgen zudem für neue Leitungen.

Auf Höhe der Freien Schule ist eine Mittelinsel und eine Extra-Haltebucht für Busse vorgesehen, neben der Fahrbahn Schutzstreifen für Radfahrer. Viele der Anwohner sträubten sich von Beginn an vor einer umfassenden Sanierung der Straße. Grund dafür war neben dem Anzweifeln der Notwendigkeit einer Sanierung und den finanziellen Kosten für die Anwohner auch ein Kahlschlag an der Straße. Schon im Dezember 2018 fielen die ersten Bäume, der Start zum Umbau der Straße erfolgte im September 2019.

Bauarbeiten verzögern sich weiter

Ursprünglich war das Bauende für März 2021 vorgesehen, inzwischen ist jedoch klar: Die Bauarbeiten verzögern sich. „Wir müssen das aussitzen, es nervt uns so langsam. Überall ist Dreck“, beschwert sich Henning Anfang März im Gespräch mit der WAZ.

Die Straße, die durch die Bauarbeiten ständig verschmutzt sei, würde nicht gereinigt werden, berichtet er. „Das sollte selbstverständlich sein. Die Steine und der Schotter liegen auf der Fahrbahn, die Busse schleudern alles hoch gegen unsere Autos oder Garagentore“. Zwar sei noch nichts ernsthaft zu Schaden gekommen, dennoch sei die gesamte Nachbarschaft zunehmend genervt.

Anwohner sagt nun: Es läuft besser

Nun distanziert sich Henning von seinen Aussagen. „Es läuft jetzt besser, es gibt keinen Grund mehr zu klagen“, meint er. Bereits während des Gesprächs Anfang März stehen die Anwohner mit dem Tiefbauamt der Stadt Bochum in Kontakt. „Trotzdem passiert nichts“, klagt Henning damals noch. Ob es neue Gespräche gegeben habe oder ein Kompromiss gefunden worden sei, kann die Stadt nicht mitteilen.

Verzögerungen zeichneten sich früh ab

Schon im Januar war klar: Es kommt witterungsbedingt zu Verzögerungen bei den Asphaltarbeiten. Dies teilten die Stadtwerke Bochum mit.

Aufgrund der widrigen Bedingungen konnten die Arbeiten nicht wie geplant abgeschlossen werden. Die Asphaltierung werde vorgenommen, sobald dies die Witterung zulässt.

Das Vorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.