Bochum. Forscher Klaus Hurrelmann hat an einer Diskussion der Heinrich-von-Kleist-Schule teilgenommen - virtuell. Initiiert hatten das zwei Schülerinnen.
Schritte und Stimmen hallen durch das große Forum des Schulzentrums Nord. Hier, wo für gewöhnlich bis zu 450 Personen ihren Platz bei diversen Veranstaltungen finden können, treffen drei Lehrer die letzten Vorbereitungen für eine Veranstaltung der außergewöhnlichen Art. Rund 80 Schülerinnen und Schüler der Pädagogikkurse der Qualifikationsphase sowie zahlreiche Eltern, Lehrerinnen und Lehrer warten auf den bekannten Bildungsforscher Klaus Hurrelmann.
Coronabedingt kommt dieser zwar nicht live in die Heinrich-von-Kleist-Schule, dafür aber virtuell, um über aktuelle schulpolitische Themen zu sprechen und zu diskutieren. Hurrelmann ist seit Jahrzehnten Gegenstand zahlreicher schriftlicher und mündlicher Abiturprüfungen und fester Bestandteil im Fach Erziehungswissenschaft. In seinem Vortrag über sein Modell der produktiven Realitätsverarbeitung, in dessen Zentrum der Jugendliche steht, geht es um die zahlreichen Anforderungen und Erwartungen, denen diese gerecht werden müssen.
Forscher Klaus Hurrelmann erklärt Bochumer Schülern, was ihn antreibt
Hurrelmann schildert, was ihn antreibt, zu forschen: Die Jugendlichen spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie sich als nächste Generation für die Genese der Gesellschaft mit verantwortlich zeichnen. Genau dieser Aspekt macht die Veranstaltung für die Schülerinnen und Schüler auch so interessant, es betrifft sie selbst, sie können sich in den Aussagen wiederfinden und ihr eigenes Sein unter dieser speziellen theoretischen Lupe betrachten. Hurrelmann schildert in diesem Zusammenhang besonders die Entwicklungsaufgaben der Jugendlichen. Einen besonderen Schwerpunkt setzt er dabei auf die Schule.
Initiiert wurde das Projekt von der Schülerin Alena Ljustaku, die im Mai ihr Abitur machen wird. „Die Idee kam mir, nachdem wir im Unterricht einen zusammenfassenden Beitrag zu Hurrelmanns Theorie gesehen haben“ sagt sie. „Dort hat Herr Hurrelmann geschildert, dass er jede E-Mail-Anfrage beantworten würde, also habe ich einfach mal angefragt, ob er Interesse hätte und er hat sofort zugesagt“ erklärt sie.
Hurrelmann lobt Konzept von Heinrich-von-Kleist-Schülern aus Bochum
Zusammen mit ihrer Mitschülerin Neele Siegert entwarf die Schülerin der Q2 des Gymnasiums ein utopisches Modell von Schule, welches Bildungsungerechtigkeit verhindern könnte und stellten dieses in der Veranstaltung vor. Dieses Konzept sei ein fantastisches Beispiel, wie Schule heute gedacht werden müsse“, lobt Hurrelmann. „Er hoffe,“ so der Bildungsforscher weiter, „dass einzelne Elemente des Konzepts in dem Neubau des Schulzentrum Gerthe realisiert werden können."
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