Bochum..

Ganz besonders gefreut haben dürften sich Schüler und Lehrer des Neuen Gymnasiums auf das Richtfest. Denn für sie endete der Unterricht an diesem Freitag bereits nach der dritten Stunde. Etwa 250 Mitglieder der Schulgemeinde kamen bei unangenehmen Nieselregen in das von elegant geschwungenen Balkonen gesäumte Atrium. Schulleiter Oliver Bauer strahlte: „Dies ist für uns alle ein ganz besonderer Tag.“

Dies spürten die Gäste und ließen sich durch das nasskalte Wetter nicht abschrecken, folgen den erfreulich kurz gehaltenen Ansprachen, den Darbietungen der Bläsergruppe der Musikschule Bochum und des Unterstufenchors des Neuen Gymnasiums. Der einer in sich verschlungenen Acht nachempfundene Bau stellt das derzeit größte Neubauprojekt dar, das die Entwicklungsgesellschaft Ruhr (EGR) im Auftrag der Stadt errichtet. 32 Millionen Euro lässt sich die Stadt den Neubau kosten, der deshalb eine besondere Bedeutung hat, weil es Aufgabe dieses Gebäudes sein wird, zwei Schulgemeinden – das ehemalige Albert-Einstein-Gymnasium und das Gymnasium am Ostring – zu einer zu verschmelzen.

Architekt Prof. Rainer Harscher hob in seiner Rede insbesondere die gute Zusammenarbeit aller am Bau beteiligten hervor. „Es ist selten, dass vom Bauherrn nicht nur Kosten und Termine in den Vordergrund gestellt werden, sondern wie hier ein großer Wert auf die Qualität gelegt wird.“

Sachkundige Führung für über 300 Besucher

Die insgesamt über 300 Besucher des Richtfestes nutzten gerne die Gelegenheit, um sich unter sachkundiger Führung die verschiedenen Funktionsbereiche der Schule, die einmal für rund 1400 Schülerinnen und Schüler Lernort werden wird, genau erklären zu lassen. Dies bot vor allem auch Eltern, die mit dem Gedanken spielen, ihr Kind einmal dort an der Querenburger Straße anzumelden, den Geheimnissen des Baukörpers auf den Grund zu gehen.

Beeindruckend an der neuen Schule ist die energieeffiziente Bauweise, Wärmedämmung über die Fassade, das kontrollierte Lüften und Entlüftung sowie das Nutzen der Nachtluft zur Kühlung der Betondecken.

Vor allem das sich wabenartig wölbende Kunststoffdach aus Folienkissen bietet einen einzigartigen Blickfang – eine Art Wohlfühlkissen für Lehrende und Lernende. Schon jetzt feilen die Fachleute einer Arbeitsgruppe rund um den Schuleiter und dem Schulverwaltungsamt an der genauen Raumaufteilung, soweit sie nicht schon längst feststeht. Sogar der Ablauf für den angepeilten Umzug während der Sommerferien soll bald vorbereitet werden. Und das alles unter einem Motto:
 „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen“, beginnt die Erklärung der Menschenrechte. In den Sprachen Deutsch, Latein und Englisch wird sie die Fassade der Schule schmücken.