Bochum-Hamme. Neue Projekte stehen in diesem Jahr beim Stadtumbau in Bochum-Hamme an. Die Bandbreite reicht von Spielplätzen bis zum Hof- und Fassadenprogramm.
Die Stadterneuerung in Bochum-Hamme begann mit einem Fehlstart. 2020 gab es keine Fördermittel vom Land. Im Jahr darauf flossen Mittel – wenn auch weniger als erhofft. Dennoch konnte das ISEK (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) damit starten. In diesem Jahr werden weitere Maßnahmen in Angriff genommen: „Jetzt sind wir eigentlich gut unterwegs“, sagt Tabea Reichert, Projektleiterin für den Umbau in Hamme im Planungsamt.
Weil es zu Beginn keine Landesmittel gab, wurde die Durststrecke mit städtischen Eigenmitteln überbrückt. So entstand das Stadtteilbüro, zudem wurden die ersten Spielplatzsanierungen Josephstraße und Schmechtingstraße in Angriff genommen; letzterer soll im Oktober fertig werden.
Neues Team im Stadtteilbüro Bochum-Hamme
Das Stadtteilmanagement wurde ins Leben gerufen, das jetzt von einem neuen Team geleitet wird: Christoph Schedler, Ilka Triglone (beide Planungsgruppe Stadtbüro) sowie Mathis Fragemann (Awo Ruhr Mitte) haben das Stadtteilbüro von den Stadtteilkoordinatoren Martin Müller und Patrick Ritter übernommen. Deren Arbeit endete Ende 2021. Das neue Team ist für die Menschen erste Anlaufstelle für die Stadterneuerung in Hamme.
Das Team bietet allen Interessierten an, sich im Stadtteilbüro über aktuelle Entwicklungen, Projektideen, künftige Planungen oder Förderprogramme wie das Hof- und Fassadenprogramm oder den Stadtteilfonds zu informieren. Interessierte können sich im Stadtteilbüro über aktuelle Entwicklungen, Projektideen, künftige Planungen oder Förderprogramme wie das Hof- und Fassadenprogramm oder den Stadtteilfonds informieren.
Stadt gibt eigene Mittel
Zudem speist die Stadt eigene Mittel ein für ein Mobilitätskonzept. Die bislang bewilligten 650.000 Euro werden nun verwendet für das Hof- und Fassadenprogramm, Verfügungsfonds, Jugendfonds, Stadtteilmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit. Die Kooperation mit der Hochschule Bochum soll weiterlaufen.
„Maßnahmen in Höhe von 21.750.000 Euro hatten wir beabsichtigt und mussten auf 10,7 Millionen Euro herunterfahren“, so Tabea Reichert. Die Eigenmittel betragen 1.180.000 Euro.
Was das Planungsamt in diesem Jahr also umsetzen will, ist das Hof- und Fassadenprogramm als Umsetzung der Förderung der Neugestaltung von privaten Außenanlagen und von Fassaden. 50 Prozent der Kosten werden den Hauseigentümern erstattet. Zudem gibt es einen Stadtteil-Architekten, der die Bürger berät.
Ab Frühjahr soll ein Freiraumkonzept in Angriff genommen werden, es wurde bereits ausgeschrieben. Dieses geplante Freiraumkonzept beschäftigt sich mit den Wegeverbindungen. Die Grünflächen in Hamme sind bislang nicht miteinander verknüpft. Zum gleichen Zeitpunkt startet die Sanierung des Spielplatzes Wanner Straße. Der Alte Friedhof soll ab Sommer als Grünfläche neu gestaltet werden.
Pläne für Umbau Amtsplatz
Die Planungen für die Umgestaltung des Amtsplatzes werden aufgenommen. Auch ein Mobilitätskonzept zur Verringerung der Verkehrsbelastungen im Stadtteil soll erstellt werden, allerdings erst im Winter. Der Begegnungsraum im Erdgeschoss des Jugend- und Stadtteilzentrums JuSH wird ab Herbst barrierefrei umgebaut.
Vom Rat Ende 2019 beschlossen
Das Stadterneuerungsgebiet Hamme wurde nach Fertigstellung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) in der Ratssitzung am 7.11.2019 beschlossen. Zur Umsetzung der Maßnahmen wurden zwischenzeitlich zwei Förderbescheide erteilt. Im Jahr 2021 wurden verschiedene Planungen für konkrete Baumaßnahmen im Stadtteil in Angriff genommen und durch die Stadtteilkoordinatoren sowie die Hochschule Bochum begleitende Aktionen durchgeführt.
Wie in den übrigen Umbaugebieten wird ein Stadtteilfonds aufgelegt, mit dem Ideen von Bürgern und Gruppen unterstützt und umgesetzt werden sollen. Er verfügt über 70.000 Euro jährlich. Ein Beirat wird über die Anträge entscheiden. Die Antragsfrist für die erste Phase endet am 28. März. Um auch junge Leute in Hamme zur Mitwirkung am Stadtumbauprozess zu gewinnen, gibt es einen Jugendfonds. Mit diesem Geld sollen sie jugendgerecht beraten werden. Geplant sind ferner Gesundheitslotsen und ein Gesundheitskiosk.
Und auch, wenn das Land ständig Abstriche macht bei der Förderung des Stadtumbaus in Hamme, die Planer bleiben am Ball: „Wir werden jedes Jahr neue Anträge stellen, so auch in diesem Herbst“, betont Tabea Reichert.