Hamme. Für den Stadtumbau Bochum-Hamme gibt es statt beantragter 982.000 Euro jetzt nur noch 520.000 Euro. Dennoch können die ersten Maßnahmen beginnen.
Das Land NRW hat Fördermittel aus dem Stadterneuerungsprogramm (STEP) für die einzelnen Erneuerungsgebiete zugesagt. Insgesamt erhält Bochum in diesem Jahr fast sieben Millionen Euro. Das Problem: Hamme gerät erneut ins Hintertreffen. Zwar geht der Stadtteil – anders als im letzten Jahr – nicht gänzlich leer aus, doch gibt es weit weniger Geld als die Bochumer Planer beantragt hatten.
Um in diesem Jahr die Chancen auf den ISEK-Start zu erhöhen, hatte sich die Stadt Bochum bescheidener gegeben und begrenzte die beantragte Fördersumme auf 982.000 Euro für 16 Maßnahmen. Zum Vergleich: 2020, als ISEK eigentlich beginnen sollte, wurden 1,2 Millionen Euro beantragt. Zugesagt wurden für 2021 nun 520.000 Euro.
ISEK in Bochum-Hamme kann auf jeden Fall starten
Tabea Reichert, Projektleiterin für den Umbau in Hamme im Planungsamt: „Es kommen ja noch 20 Prozent an städtischen Eigenmitteln hinzu. Die Zahlen wurde etwas nach unten korrigiert, das ist aber nicht so schlimm. ISEK-Hamme kann damit auf jede Fall starten.“
Grünflächen miteinander verbinden
Durch Verfügungs- und Jugendfonds sollen zudem das bürgerschaftliche Engagement und die gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und Jugendlichen unterstützt werden.Das geplante Freiraumkonzept beschäftigt sich mit den Wegeverbinden. Die Grünflächen in Hamme sind bislang nicht miteinander verknüpft.
Stadtsprecher Peter van Dyk erklärt: „Zum Städtebauförderungsprogramm 2021 wurden für das Stadterneuerungsgebiet Hamme im September Maßnahmen mit Gesamtkosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro eingereicht. Dies hätte einer Förderung von 960.000 Euro entsprochen (bei 80 Prozent Förderquote). Da das Förderprogramm regelmäßig überzeichnet ist, muss man leider immer davon ausgehen, dass nicht alle Fördermittelwünsche in vollem Umfang zum gewünschten Zeitpunkt erfüllt werden können.“ Die Entscheidungshoheit über die Zuteilung liegt hierbei letztlich beim Land NRW.
Stadt: Maßnahmen werden nicht entfallen
Die in der Veröffentlichung des Landes nicht berücksichtigen Maßnahmen werden aber laut Van Dyk nicht entfallen. Derzeit prüfe die Verwaltung, ob eine erneute Antragsstellung im kommenden Jahr erfolgen werde oder bereits vorab eine anderweitige Finanzierungsmöglichkeit gefunden werden könne.
Die sogenannten Startermaßnahmen des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) Hamme sind das Quartiersmanagement und der Verfügungsfonds. „Die hängen beide zusammen. Darum werde ich mich als erstes kümmern“, so Reichert. Das Quartiersmanagement dient als Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger.
Quartiersmanagement ist Ansprechpartner für die Bewohner
Dessen Aufgaben sind: Unterstützung der Verwaltung bei der Umsetzung der Stadterneuerungsmaßnahmen, Ansprechpartner für die Bewohner, Bürgerbeteiligung am Gesamtprozess und bei einzelnen Maßnahmen, Vernetzung der Betroffenen vor Ort, u.a. der Geschäftsleute, Koordination der Quartiershausmeister und Beratung zu Förderprogrammen für Hauseigentümer.
Mit dem Verfügungsfonds werden Projektideen der Hammerinnen und Hammer finanziert. „Die zwei Maßnahmen sind sprichwörtlich der Fuß in der Tür“, so Projektleiterin Tabea Reichert.
Zunächst ist viel Papierkram nötig
Dennoch wird es einige Zeit dauern, bis das erste Fördergeld in Hamme tatsächlich ausgegeben ist. Denn mit dem Erhalt des Zuwendungsbescheids beginnt zunächst die formelle Fleißarbeit, da unter anderem Ausschreibungen vorbereitet und durchgeführt werden müssen. Die Vergabe des Stadtteilmanagements und die Einsetzung des Stadtteilbeirates seien die nächsten Schritte.
Wahrscheinlich, so Reichert, würden andere Projekte eher im Stadtteil sichtbar werden wie Hof- und Fassadenprogramm, Jugendfonds, Amtsplatz, Kinderspielplatz Wanner Straße und Park Präsident.
Die in 2020 begonnen Bemühungen, in Hamme auch ohne Fördergelder die Ziele des ISEK umzusetzen, werden 2021 fortgeführt: Stadtteilkoordination, Spielplatz Schmechtingstraße, Freiraumkonzept. Das vom Verkehrsministerium geförderte Mobilitätskonzept soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Tabea Reichert: „Und wir haben im September erneut die Gelegenheit, Mittel zu beantragen.“
„Wir hoffen zwar immer noch auf ISEK-Fördergelder, aber auch so kann jetzt im Stadtteil eine ganze Menge passieren“, kommentiert Jörg Laftsidis, Mitglied der SPD im Rat für Hamme, die aktuelle Förderzusage.