Hamme. 150.000 Euro stehen für die nächsten zwei Jahre im Stadtteilfonds für Bochum-Hamme zur Verfügung. Wie sich Nachbarn jetzt beteiligen können.
Für das Stadtumbaugebiet Hamme wird es eine Neuauflage des Stadtteilfonds geben. Dies hat die Bezirksvertretung Bochum-Mitte in ihrer jüngsten Sitzung einhellig beschlossen. So stehen in den nächsten zwei Jahren 150.0000 Euro zur Verfügung, die für gelungene Ideen der Nachbarn, die ihren Stadtteil aufwerten, ausgegeben werden können.
Dazu könnten so verschiedene Projekte zählen wie die Pflanzaktion der Expedition Hamme, die nun fortgeführt werden und etwa auch, wie geplant, einen Kreisverkehr verschönern könnten, ein historisch-handwerklicher Workshop und die Einrichtung eines monatlichen Café-Treffs.
Bürgerinnen und Bürger aus Bochum reichen Vorschläge ein
Wessen Vorschlag realisiert wird, darüber entscheidet ein Stadtteilbeirat, der aus Bürgerinnen und Bürgern sowie Initiativen wie die Hammer Runde, das Netzwerk „Vielfalt im Viertel“ und die Expedition Hamme gebildet wird. Der Fonds begleitet die Maßnahmen zum Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept für Hamme (ISEK). Es geht um Projekte zur Imageverbesserung, der Stärkung des Zusammenlebens und der Integration, die zu 80 Prozent vom Land gefördert werden; der städtische Eigenanteil liegt bei 30.000 Euro.
Auch ein Jugendfonds soll ins Leben gerufen werden
Geplant ist überdies ein Jugendfonds für die „Soziale Stadt Hamme“, als besonderes begleitendes Projekt des ISEK Hamme. Damit sollen auch Jugendliche ab zwölf Jahren die Möglichkeit bekommen, am Stadterneuerungsprozess mitzuwirken.
Unterstützt werden sollen die jungen Antragsteller durch das Stadtteilmanagement und verschiedene Einrichtungen und Vereine, z.B. dem Kinder- und Jugendfreizeithaus und HaRiHo (die Falken). Dazu finden derzeit Gespräche statt. Ein auch hier angedachtes Vergabegremium soll überwiegend aus Kindern und Jugendlichen bestehen und in einem altersgerechten Format durchgeführt werden. Der Jugendfonds soll ein eigenes Budget bekommen.
Eine Jury entscheidet im Ideenwettbewerb
Zweimal im Jahr soll es einen Ideenwettbewerb geben. Eine Jury entscheidet. Maßgabe für die Stadt ist es, dass die geförderten Projekte zeitnah (binnen vier bis sechs Monaten) umgesetzt werden, damit die Jugendlichen, die sich engagieren, auch Ergebnisse sehen. Die anschließende Umsetzung erfolgt, wenn möglich, unter Federführung der jungen Menschen selbst.
Hamme ist in der Vergangenheit leer ausgegangen bei der Vergabe von Landesfördermitteln (2020), oder musste schmerzliche finanzielle Einbußen (2021) hinnehmen. Als das Land die Stadt bei der Vergabe der Städtebaufördermittel für den Ortsteil Hamme 2020 im Regen stehen ließ, hatte das zur Folge, dass das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) zunächst auf Eis lag.
Weniger Landesmittel als erhofft
Der Stadtumbau begann dann in diesem Frühjahr – wenn auch mit weit geringeren Landesmitteln als erhofft. Das hat insbesondere stets die CDU-Fraktion im Bezirk Mitte heftig kritisiert und die Verwaltung aufgefordert, Hamme immer wieder ins Rennen zu bringen.
Beteiligung der Bürger
Der Stadtteil Hamme ist auf gutem Weg, städtebaulich und sozial sein Image vom „Schmuddelkind“ endgültig loszuwerden. Dank des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK), durch das Landes-, Bundes- und städtische Mittel fließen, sollen viele Projekte verwirklicht werden, die den Stadtteil aufwerten.
Zwei Stadtteilkoordinatoren sorgen für den Meinungsaustausch und sollen den Hammern die Beteiligung am Stadtumbau ermöglichen. Sie fördern den Kontakt zwischen Bürgern und Planern und sind im Stadtteilbüro, Dorstener Straße 195, zu finden.
So auch diesmal: Die Fraktion hat in der Bezirksvertretung angefragt, ob jetzt zur Jahresfrist ein Antrag beim Land gestellt wurde. Sprecher Sascha Dewender: „Dabei geht es um jährliche Antragsrunden beim Land. Jeweils zur Jahreswende muss die Stadt konkrete Maßnahmen für das ISEK in Düsseldorf zur Bewilligung anmelden.“ Erkenntnisse habe es in der Sitzung nicht gegeben, denn die Verwaltung hatte nicht teilgenommen.
Dewender: „Ich hoffe, dass wir spätestens Anfang Januar mehr erfahren. Falls bislang kein Antrag gestellt wurde, haben wir hoffentlich die Verantwortlichen mit unserer Anfrage auf Trab gebracht.“