Bochum-Altenbochum. Container vor dem Hauptfriedhof am Freigrafendamm werden oft fürs illegale Müllabladen benutzt. Nach Hinweis einer Leserin wurden sie weggeräumt.
Drei Container, die seit einem Dreivierteljahr am Seiteneingang zum Hauptfriedhof am Freigrafendamm in Bochum stehen, stoßen den Besuchern des Friedhofs übel auf. "Dies ist nicht nur ein hässliches Bild, sondern auch eine Entehrung der Toten", beklagt eine WAZ-Leserin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. Denn: "Ein Friedhof ist keine Müllhalde."
Beinahe täglich besucht die Leserin hier ihren verstorbenen Sohn, der am Freigrafendamm seine letzte Ruhe gefunden hat. Dass sie dafür jetzt dauernd an den drei Containern vorbeigehen muss, stört sie gewaltig. Im Zuge von Baumaßnahmen, so erzählt sie, seien die Container dort hingestellt und dann nie wieder abtransportiert worden.
Container werden häufig als "wilde Müllkippe" benutzt
Dabei beobachtet die Leserin oft, dass die drei Container regelmäßig als "wilde Müllkippe" benutzt werden: "Die Leute halten mit ihren Autos davor und laden ihren Müll einfach darin ab", sagt sie. Weil die Tore zum Friedhofs abends nicht geschlossen werden, sei das kein großes Problem: "Neulich hat noch jemand seinen Wäschetrockner reingeschmissen."
Tatsächlich, so bestätigt die Stadt auf Nachfrage, wurden die Container vor etwa einem Jahr "vorübergehend" dort aufgestellt: "Sie waren ursprünglich auf dem ehemaligen Betriebshof angesiedelt und mussten im Zuge des Neu- und Umbaus weichen", sagt Sprecher Peter van Dyk. "Die Container dienen der zentrale Abfallentsorgung auf dem Hauptfriedhof."
Jetzt wird ein neuer Standort gesucht
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Bochum verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Dass die Container immer wieder von Mitbürgern besucht werden, "die den Weg zum Wertstoffhof nicht finden", haben auch Stadt und Friedhofsverwaltung längst bemerkt. "Seit wenigen Wochen tritt das verstärkt auf", sagt van Dyk. "Aufgrund des offenen Friedhofscharakters ist eine illegale Müllablage vor allem nachts nicht zu verhindern."
So wird nach einem neuen, dauerhaften Standort für die Container gesucht. "Dieser konnte jetzt identifiziert werden. Er befindet sich nicht mehr in der Nähe zur Straße und sieht auch eine Erfassung und optisch dezentere Gestaltung vor." Eine Fertigstellung sei frühestens im März möglich.
Doch die Friedhofsverwaltung hat bereits reagiert und die Container vorübergehend versetzt: Am Freitag waren sie schon vom Eingang verschwunden. Die Leserin freut das außerordentlich: "Wir sind sehr froh darüber", sagt sie.
Weitere Nachrichten aus Bochum lesen Sie hier.