Bochum-Werne. Annemarie Seifert zieht sich aus der Organisation im Werner Treff in Bochum zurück. Der ehrenamtliche Kreis will seine Werbung verstärken.
Das „Werner Wiedersehen“, der erste tatsächliche Werner Treff nach den zahlreichen Videokonferenzen in der Corona-Beschränkung, wurde auch ein warmer Abschied. Annemarie Seifert zieht sich auch aus der organisatorischen Begleitung des ehrenamtlichen Gremiums zurück und erhielt zu Blumensträußen („dabei hab’ ich doch noch gar nicht Geburtstag“) vor allem den großen Dank für ihre Mitarbeit.
„Man wird schließlich auch älter“, kokettierte die 79-Jährige lächelnd und unterstrich, „es geht eben einfach nicht mehr. Aber den Kocher und die ganzen Tassen für den Glühweinstand, das hab ich alles im Keller, das könnt ihr gern abholen.“ Trotz allem: Nun müsse der Treff sich jemand Neuen für die Organisation suchen.
Unterstützung aus dem Bochumer WLAB-Stadtteilbüro
Schnell zeichnete sich ab, dass es sich aber bei dieser Neuorientierung nicht um eine Umwälzung handeln soll, die Tendenzen wurden per Zuruf bestätigt. Sabine Kuschmierz kümmert sich demnach weiter um Organisatorisches, neu dabei sein wollen Damira Schumacher - vor allem für die digitalen Medien und die Internet-Präsentation - und Bernadette Weber.
Das WLAB-Stadtteilbüro sagte mit Karsten Höser und Anna Lottermoser seine Unterstützung zu. Höser erinnerte allerdings auch, dass die Einrichtung nicht auf ewig vorgesehen sei.
Er blätterte zurück, um nach dem „wie weiter“ und „wohin“ für den Werner Treff zu sondieren. An den Eckpunkten des monatlichen Treffens, immer wieder auch thematisch ausgerichtet, wird daher grundsätzlich festgehalten.
Die Zusammenkünfte sollen möglichst wieder donnerstags abgehalten werden, dabei nicht zwingend bei „Franco“, sondern durchaus auch im katholischen Pfarrzentrum am Hölterweg oder, wie bei diesem Male, im Erich-Brühmann-Haus. „Bei Franco können wir ja anschließend noch weitermachen“, lautete der Tenor.
Kein Weihnachtsmarkt, aber Engelweg im Park
Überhaupt schien vor allem die Geselligkeit untereinander unter den Corona-Beschränkungen und den Video-Konferenzen gelitten zu haben. Nachrichten aus den zahlreichen Vereinen wurden vermisst. Bis zum Jahresende allerdings werden keine größeren Aktionen aus dem Werner Treff ins Auge gefasst, allein auch, weil die Vereine intern kaum Versammlungen durchführen konnten.
Zuschuss für Vereine
30.000 Euro will die Bezirksvertretung Ost an die Vereine weitergeben, nachdem die Bürgerwoche erneut wegen Corona ausgefallen ist. Im vergangenen Jahr wurden die Vereine mit maximal 1000 Euro gefördert, die ihre Teilnahme zugesagt hatten. Zuschussanträge können bis zum 15. Oktober eingereicht werden, am 24. November wird über die Verteilung entschieden. Das Geld muss aus haushaltstechnischen Gründen noch in diesem Jahr ausgezahlt werden. Bis 30. Juni 2022 müssen die Vereine die Verwendung belegen.Anträge an die Bezirksverwaltungsstelle Bochum-Ost, vorzugsweise per E-Mail: Carl-von-Ossietzky-Platz 2, bezirk-ost@bochum.de, Infos unter 0234/ 910 -94 20.
Auf den Engelweg im Werner Park freuen sich die Aktiven bereits schon, beim Thema „Weihnachtsmarkt“ allerdings kamen nach kurzer Begeisterung Bedenken auf. Durch die Abstände zwischen den Ständen, Haftung und Verantwortlichkeit würden die Nähe, die bei solchen Veranstaltungen prägend sind, auf der Strecke bleiben. Außerdem sei der Aufwand unter Corona-Schutzbestimmungen deutlich höher.
Kalender intensiv pflegen
Daher wurde mit großem Bedauern darauf verzichtet, für 2021 noch einen Weihnachtsmarkt zu stemmen. Unter Umständen könne es im Frühjahr, vielleicht zu Ostern 2022, ein wie auch immer geartetes Stadtteilfest geben.
Marcus Steiner, Gemeindereferent in Herz Jesu, und die evangelische Pfarrerin Gisela Estel warben außerdem für die Teilnahme am ökumenischen Adventskalender, der auch in digitaler Form per Video-Beitrag auf erstaunliche Resonanz gestoßen sei.
Der Veranstaltungskalender soll, sobald das Vereinsleben wieder Schwung bekomme, intensiv gepflegt werden, um Überschneidungen zu vermeiden. Außerdem soll für die Mitarbeit in dem „für alle am Stadtteil Interessierten“ offenen Werner Treff geworben werden, nicht nur in Vereinen, sondern auch bei Gewerbetreibenden und Privatpersonen.
Der nächste Werner Treff soll daher nun im gewohnten Turnus, am Donnerstag, 16. September, um 19 Uhr, stattfinden. Das Erich-Brühmann-Haus an der Kreyenfeldstraße bietet sich als Versammlungsort zunächst an, weil die Schutzbestimmungen wegen der Saalgröße relativ einfach einzuhalten sind.