Bochum. Die Corona-Krise ist auch für den Tierpark Bochum existenzgefährdend. Aber es gibt mehrere Möglichkeiten zu spenden. Das machen schon viele.
Der zoologische Bewegungsspielplatz, sonst ein Publikumsmagnet im Tierpark Bochum – verwaist. Die Rundwege entlang der Tiergehege und Tierhäuser – menschenleer. Vor dem Haupteingang – keine Seele. Der so beliebte Tierpark im Corona-Lockdown. Nach mehreren Besucherrekordjahren in Folge steckt er nun in einer finanziellen Krise. Doch die Bürger können spenden und tun dies auch bereits reichlich.
Nach dem WAZ-Bericht über die hohen Verluste infolge der Pandemie zeigt sich erneut, wie sehr die Bochumer ihren Tierpark vermissen. „Unterstützung ist raus!“, schreibt eine Spenderin unter den Zeitungsbericht im Internet. „Diesen Tierpark habe ich schon als Kind geliebt.“ Dahinter platziert die Leserin ein rotes Herzchen.
Rund 600.000 Euro Umsatzverlust durch Corona
Rund 600.000 Euro Umsatz hat der Tierpark bisher durch das Coronavirus verloren. Staatliche Hilfen kommen nicht so wie angekündigt. Das Drama könnte die Existenz des Unternehmens bedrohen, sagt Zoodirektor Ralf Slabik, der seit Jahrzehnten dort arbeitet. Der Tierpark ist in Bochum aber mehr als nur ein Unternehmen; er ist für Generationen von Menschen in dieser Stadt ein Stück Heimat.
Besucher dürfen seit drei Monaten nicht mehr aufs Gelände, die 48 Angestellten arbeiten aber weiter. Volles Programm. Schließlich müssen fast 4000 Tiere versorgt werden. Teilweise fällt sogar mehr Arbeit an als vor Corona: Weil die Tiere nun nicht mehr durch vorbeiflanierende Besucher beschäftigt werden, müssen dies Tierpfleger selbst tun. Etwa bei den vier Seehunden. Weil die täglichen öffentlichen Fütterungen wegfallen, müssen sie nun auch auf besondere Weise individuell trainiert werden.
Slabik sitzt zurzeit besonders lange am Schreibtisch: „Ich habe mich im Tierpark noch nie so viel mit Liquiditätsanalysen beschäftigt“, sagte er am Dienstag. „Pandemie hat ja keiner gelernt.“ 200.000 Euro kostet der Betrieb pro Monat. Deshalb sind Spenden für den Tierpark ein wichtiger Baustein, durch die Krise zu kommen. Allein in der Zeit zwischen den beiden Lockdowns haben die Besucher im Kassenbereich 80.000-mal einen „Tierparkrettungstaler“gespendet, indem sie auf das reguläre Eintrittsgeld freiwillig einen Euro draufgelegt haben.
Aber auch jetzt im Lockdown können die Tierparkfreunde spenden. Drei Möglichkeiten gibt es:
Tierpark Bochum hat zwei Gesellschafter
Der Tierpark hat zwei Gesellschafter, die Stadt Bochum sowie den Verein des Tierparkfreunde.Die Stadt bezuschusst den Zoo jährlich mit einem sechsstelligen Betrag. Wegen der Coronakrise hat sie eine Liquiditätshilfe in Höhe von 250.000 Euro zusätzlich bereitgestellt.
– Jeder kann mit einer einmaligen Spende „Pfoten-Pate“ werden. Zum Dank erhält er eine digitale, personalisierte Urkunde: Für 25 Euro wird er Bronze-Pate, für 50 Euro Silber-Pate, für 100 Euro Gold-Pate und für 1000 Euro Platin-Pate. Platin-Paten werden, wenn gewollt, auf der Homepage des Tierparks namentlich oder mit Firmenlogo erwähnt. Zurzeit sind es fünf Spender (zwei private, drei geschäftliche). Insgesamt gibt es rund 900 Pfoten-Paten.
– Jeder kann auch eine „Tier-Patenschaft“ erwerben: Der Spendenbetrag liegt je nach gewünschtem Tier zwischen 50 Euro (etwa Clown-Fisch) und 140 Euro (etwa Riesenschildkröte). Tier-Patenschaften werden für ein Jahr abgeschlossen. Eine Verlängerung ist jederzeit möglich. Wer Tierpate wird, erhält eine Patenschaftsurkunde, einen Eintrag auf der Patenschaftstafel des Zoos, eine Einzeljahreskarte sowie eine Einladung zum jährlichen Patenschaftstag mit einem besonderen Exklusivprogramm. Rund 800 Tierpaten gab es im vergangenen Jahr – dreimal mehr als in den Jahren davor.
– Isolierte Geldspende an den „Verein Bochumer Tierparkfreunde e.V.“: Sparkasse Bochum, IBAN DE72 4305 0001 0001 5219 88, BIC: WELADED1BOC. Zu den Spendern zählen auch Kinder, Schulklassen und Erwachsene, die selbst nur wenig Geld haben.
Bochumer Zoodirektor hofft auf Öffnung in den Osterferien
Slabik hofft, dass zumindest in den Osterferien wieder eine begrenzte Anzahl an Besuchern erlaubt sein wird. Auch zwischen den beiden Lockdowns war die Anzahl limitiert, auf 860. An Spitzentagen kamen vor Corona bis zu 3000 Menschen gleichzeitig in den Tierpark.
Dass der Zoo, obwohl die Gäste an der frischen Luft sind, zurzeit völlig geschlossen sein muss, hält Slabik für „angemessen und notwendig“. Schließlich gehe es nicht nur um die Sicherheit auf dem Gelände, sondern auch um die Sicherheit auf der Anreise.
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