Bochum. Der Tierpark Bochum hat seine neuen „Asienwelten“ eröffnet. 20 Tiere sind dort eingezogen. 1,1 Millionen Euro hat der Neubau gekostet.
Wer den Tierpark Bochum seit 15 Jahren nicht mehr betreten hat, wird ihn kaum wiedererkennen; so viel Neues und Modernes wurde dort geschaffen. Am Freitag wurde eine weitere Attraktion eröffnet: die „Asienwelten“ mit geschickten Kletterkünstlern, quirligen Flussbewohnern, stimmgewaltigen Vögeln und nachtaktiven Dschungeltieren.
1,1 Millionen Euro hat der Neubau gekostet. Er beheimatet auf 800 Quadratmetern Gesamtfläche in Innen- und in Außenanlagen neun verschiedene Tierarten aus dem asiatischen Raum. Durch große Fenster und von einem Rundgang aus sind sie zu beobachten.
Zoodirektor in Bochum: „Ein Fenster in die Lebenswelt Südostasiens“
Zoodirektor Ralf Slabik war seine Freude bei der Eröffnung deutlich anzusehen: „Dank der großzügigen Unterstützung unserer Sponsoren haben wir eine Tieranlage geschaffen, die als Fenster in die Lebenswelt Südostasiens bezeichnet werden kann und Faszination und ein Bewusstsein für den nötigen Schutz dieses Lebensraumes erzeugt.“
Insgesamt 20 Tiere sind im Laufe der vergangenen Monate in die „Asienwelten“, die in unmittelbarer Nachbarschaft des großen Spielplatzes stehen, eingezogen:
Dies sind die neuen Bewohner im Tierpark Bochum:
- Vier Sugar Glider, auch Kurzkopfgleitbeutler genannt.
- Zwei Binturongs (Schleichkatzen)
- Zwei Indische Weißschwanz-Stachelschweine
- Zwei Graue Schlankloris (kleine zierliche Primaten)
- Drei Asiatische Zwergotter
- Zwei Große Beos (Stare).
- Ein Eigentlicher Langohrigel
- Zwei Straußenwachteln
- Zwei Kragentauben
Die asiatischen Tiere wurden aus Zoos im In- und Ausland und von Privatpersonen nach Bochum geholt. Die drei Zwergotter aus Südasien können von Besuchern auch unter Wasser beobacht werden; die verspielten Säuger mit dem putzigen Antlitz haben das Zeug, neben den Erdmännchen zu Publikumslieblingen im Tierpark zu werden.
Nachtaktive Tiere sind auch tagsüber zu beobachten
Eine Besonderheit ist das „Nachttierhaus“; dort leben die nachtaktiven Tiere. „Hier wird der Tag-Nacht-Rhythmus für die Tiere der Dunkelheit umgekehrt, so dass Zoobesucher Schlankloris, Sugar Glider, und Langohrigel während ihrer nächtlichen Aktivitätsphasen beobachten können“, heißt es im Tierpark. Viele schöne Details hat der Neubau: So sind Fensterrahmen zum Beispiel mit Bambus verkleidet und damit naturnaher.
Möglich gemacht hat den Neubau auch die Sparkasse Bochum: Sie hat 500.000 Euro für die neue Errungenschaft gespendet. 600.000 Euro finanzierte der Tierpark aus Eigenmitteln. Schon 2006 hat die Sparkasse beim Bau der Nordseewelten viel Geld beigesteuert, später auch bei neuen Anlagen im Eingangsbereich, beim Multifunktionsgebäude und der Schaufutterküche sowie beim Zoologischen Bewegungsspielplatz.
Tierpark öffnet sich mehr zum Stadtpark Bochum hin
Der Tierpark, sagte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD), habe sich in die Gehirne ganzer Generationen in Bochum eingebrannt. Er freute sich, dass sich der Tierpark nun noch offener in Richtung des Stadtparks präsentiere und Spaziergängern durch die Panoramascheiben der Tierhäuser einen Vorgeschmack auf die Asienwelten gebe.
Neu gebaut wurde auch ein so genannter Joglo, ein traditionelles hölzernes Volkshaus der Javaner mit entsprechendem Design. Erst einmal ist dort der Zoo-Shop mit Souvenirs untergebracht, später sollen dort exklusive Veranstaltungen wie zum Beispiel Kindergeburtstage angemietet werden können.
Die Eintrittspreise werden trotz des Neubaus nicht erhöht, zumindest nicht in diesem Jahr.
Beim Neubau arbeitete der Tierpark eng mit dem Bochumer Architektenbüro „Kemper - Steiner & Partner“ zusammen.
Wegen Corona liegen die Besucherzahlen in diesem Jahr rund 40 Prozent unter dem üblichen Jahresdurchschnitt. 2019 hatte der Tierpark einen Besucherrekord aufgestellt – mit 332.000 Gästen.