Bochum-Ehrenfeld. 15 Bewohner mussten wegen eines Brandes gerettet werden. Was Polizei und Feuerwehr in Bochum sagen und wie die Lage vor Ort ist.
Ein beißender Geruch geht von einem Wohnhaus an der Universitätsstraße aus. Es ist zumindest von außen der einzige Hinweis darauf, was sich hier am frühen Freitagmorgen (8.) ereignete. Gegen 4.20 Uhr wurde die Feuerwehr Bochum zu einem Brand gerufen, der sich schnell als dramatischer als gedacht herausstellte. Ein Passant meldete eine qualmende Mülltonne. Entgegen seiner Annahme stammte der Rauch jedoch von einem Kellerbrand. Die Feuerwehr rettete 15 Bewohner des Hauses, das nun auf unbestimmte Zeit unbewohnbar ist, da Strom und Gas abgestellt wurden. Insgesamt waren 45 Einsatzkräfte vor Ort.
Das sagen Feuerwehr und Polizei
Einige Bewohner seien erst durch den Einsatz wach geworden, berichtet Simon Heußen von der Feuerwehr Bochum. Sie haben zum Teil verschreckt an den Fenstern gestanden. Durch die starke Rauchbelastung im Hausflur war ihnen der Fluchtweg abgeschlossen. „Keiner konnte über den normalen Weg das Haus verlassen“, so Heußen. Das mache Kellerbrände so herausfordernd. „Je tiefer es brennt, desto mehr Leute sind oben eingeschlossen." Die Flammen im Keller seien schnell abgelöscht worden, während die Evakuierung lief. Das Wohnhaus wurde anschließend mithilfe von Hochleistungslüftern vom Rauch befreit.
Die Brandursache und der genaue Sachschaden sind noch unklar. „Die Ermittlungen laufen noch“, teilt Polizeisprecher Frank Lemanis auf Anfrage der WAZ mit. Ob der Vorfall eine technische Ursache habe, oder ob es sich möglicherweise um Brandstiftung oder menschliches Fehlverhalten handele, werde im Laufe der nächsten Woche geklärt. „So ein Brandort ist komplex“, erklärt Lemanis.
Elektriker tragen im Keller keine Maske - trotz beißenden Brandgeruchs
Von den direkten Nachbarn hat niemand etwas von dem Vorfall mitbekommen, berichten diese auf Nachfrage. Vor dem betroffenen Haus ist es am Freitagvormittag ruhig, nur zwei Elektriker, die nicht namentlich genannt werden möchten, sind da. Sie haben um halb neun ihre Arbeit aufgenommen. Während es im Hausflur augenscheinlich keine Spuren des Brandes gibt, sieht das im Keller anders aus. In diesen gelangt man über eine steile, schmale Treppe, Licht kommt nur von der Taschenlampe eines Arbeiters. Die Wände sind verrußt, die Kabel, die von der Decke hängen, sind beschädigt. „Alles von der Hauptleitung aus ist verschmort“, berichtet einer der Elektriker, während er in den Kellerraum blickt, von dem aus der Brand mutmaßlich ausging. Trotz des starken Brandgeruchs trägt keiner der beiden eine Atemschutzmaske. „Das macht es eh nur schlimmer“, winken sie ab.
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