Bochum. Noch immer bilden sich vor dem Ausländerbüro in Bochum lange Warteschlangen. Seit im September 2011 der elektronische Aufenthaltstitel eingeführt wurde, erreicht das Amt eine Flut an Anfragen. Sicherheitspersonal regelt mittlerweile den Zugang, Termine gibt es erst in drei Monaten wieder.
Immer noch muss stämmiges Sicherheitspersonal die lange Warteschlange vor der Tür des Ausländerbüros steuern, immer noch wird der Wartebereich mit weiß-rotem Absperrband markiert. Auch nach Monaten hat sich der Andrang scheinbar nicht verändert.
Nimmt man die Anzahl der Security-Angestellten als Indikator für die Arbeitsbelastung in der Behörde, so kommt sie mit der Abwicklung der Kunden immer noch kaum nach. Kontrollierte vor einigen Monaten noch ein Wachmann vor dem Eingang, so sind es jetzt zwei, die die Wartenden mit strengem Blick mustern. Im Ausländerbüro herrscht seit vielen Monaten ein massiver Andrang. Seit im September des vergangenen Jahres der elektronische Aufenthaltstitel eingeführt wurde, erreicht das Amt eine große Flut an Anfragen.
Termine gibt es erst in drei Monaten wieder
Eine halbe Stunde dauert es an diesem Dienstagmorgen, bis man aus dem Flur des Rathauses zur Tür des Büros vorgerückt ist. Besucher, die keinen Termin telefonisch vorab gemacht haben, müssen sich dort eine Nummer geben lassen und Platz nehmen in einem Wartesaal, der von seiner Belegung her so voll ist wie der Terminal eines kleinen Flughafens. Termine seien „erst ab drei Monaten möglich“, erzählt einer der Klienten.
Wer ganz früh morgens kommt, muss manchmal auch Geduld mitbringen, sagt die Stadt. „Wir leiden immer noch unter der Mund-zu-Mund-Propaganda, dass man möglichst früh kommen soll“, erzählt Diane Jägers, der als Stadträtin und Rechts- und Ordnungsdezernentin auch das Ausländerbüro untersteht.
In den Mittagsstunden ist es relativ ruhig
Gut eine Stunde und 15 Minuten seien es im Schnitt, die die Bürger dort warten müssten. Das habe eine statistische Erhebung ergeben. „In den Mittagsstunden ist es im Ausländerbüro aber relativ ruhig“, berichtet die Stadträtin. „Wir empfehlen daher allen Klienten ohne Termin, zu dieser Zeit zu kommen.“
Bei der Vergabe könne es in einigen Fällen tatsächlich zu einem langen Vorlauf kommen. „Dabei kommt es auf das Anliegen des Bürgers an. Manche sind in ihrer Vorbereitung sehr zeitintensiv“, weiß Jägers.
Problem soll sich "in den nächsten sechs bis acht Wochen regulieren"
Neue Mitarbeiter einstellen wird die Stadt indes nicht. „Personell sind wir vollzählig“, erörtert Jägers. „Wir haben unser Personal in den vergangenen Monaten verstärkt, die neuen Kollegen schließen gerade ihre Einarbeitungsphase ab.“
Daher ist Jägers optimistisch. Sie gehe davon aus, dass sich „das Problem in den nächsten sechs bis acht Wochen regulieren“ werde. Anschließend sollen noch die Räumlichkeiten angepasst werden.