Duisburg..
Zum 1. September wird es mit der Einführung einer Chipkarte eine gravierende Änderung bei dem Beantragungsverfahren zur Erteilung oder Verlängerung eine Aufenthaltsgenehmigung geben.
Alle in Deutschland lebenden Ausländerinnen und Ausländer aus Nicht-EU-Ländern sind hiervon betroffen. In Duisburg sind es etwa 60.000. Die neue Karte wird ausgestellt, wenn sich jemand neu in Duisburg meldet oder die Aufenthaltsgenehmigung verlängert werden muss. Das ist etwa 15 000 mal im Jahr der Fall, wie Peter Hilbrands vom Referat für Kommunikation mitteilte. Die Karte enthält auch biometrische Daten wie Fingerabdrücke.
Ausweis im Kreditkartenformat
Bisher wurden die für den Aufenthalt erforderlichen Aufenthaltstitel in der Form eines Aufklebers in den Nationalpass eingeklebt. Aufgrund einer europaweiten Verpflichtung wird es ab September nur noch elektronische Aufenthaltstitel (eAT) geben. Dabei handelt es sich um eine Art Ausweis im Kreditkartenformat – vergleichbar mit dem elektronischen Personalausweis.
Er wird zentral von der Bundesdruckerei ausgestellt, die Produktion soll rund einen Monat dauern. Da Aufenthaltstitel nicht mehr sofort ausgestellt werden können, muss die Karte persönlich bei der Ausländerbehörde abgeholt werden. Die Gebühren belaufen sich auf 50 Euro.
Flyer in 15 Sprachen
Der elektronische Aufenthaltstitel bietet dafür auf Wunsch auch die gleichen Möglichkeiten wie der elektronische Personalausweis – also die Online-Ausweisfunktionen (elektronischer Identitätsnachweis und elektronische Unterschriftsfunktion).
Umfangreiche, ständig aktualisierte Informationen gibt es auf der Internetseite des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge www.bamf.de/eaufenthaltstitel.de. Insbesondere gibt es dort Flyer in 15 Sprachen.
Bei den Ausländerbehörden hat die Einführung des eAT einen erheblichen Mehraufwand zur Folge. So gibt es umfangreiche Anpassungen des technischen Verfahrens und mehr Formalitäten bei der Bearbeitung. Neue Informationspflichten und Beratungsbedarf ergeben sich durch die Online-Ausweisfunktion. Aktuell werden bei der Ausländerbehörde Duisburg neun neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingearbeitet, um die Mehrarbeit aufzufangen.