Bochum. Das Bochumer Kainkollektiv wollte sein Stück “Gaia“ bei den Ruhrfestspielen zeigen. Die wurden wegen Corona abgesagt. Gespielt wurde trotzdem.

Das Bochumer Künstler-Pool „Kainkollektiv“ geht in Corona-Zeiten neue Wege. Die aktuelle, eigentlich für die Ruhrfestspiele Recklinghausen vorgesehene Produktion, musste wegen der Absage des Festivals ausfallen. Ganz verloren war sie aber nicht. Statt live im Festspielhaus, ging „Gaia – eine Cyberoper“ als Live-Stream über die virtuelle Bühne.

Ganz neue Erfahrungen für die Bochumer Gruppe

Es war eine ganz neue Erfahrung für die um neue Erfahrungen nicht verlegene Theater- und Performance-Gruppe, die sich 2004 in Bochum formierte und sich seither in den verschiedensten Produktionen an Partituren zwischen Theater, Installation und Performance abarbeitet

Erinnert sie an die fürs Schauspielhaus realisierten Aufführung „Die Kinder von Opel“ (2014) und an „Hagar“ (2017), die bildmächtig und hochkomplex die gemeinsame Geschichte von Judentum, Christentum und Islam als unvollendete Familiensaga vorstellte.

Ein Mythos wird neu gedeutet

Auch mit dem neuen Stück „Gaia“ greift das Ensemble Kainkollektiv einen Mythos auf: Gaia ist die Urmutter Erde, das allumfassende weibliche Prinzip, das alle Dinge, die da sind, miteinander in eine Verbindung bringt. Gaia erschafft und zerstört. Gaia gebiert und vermehrt.

Nachdem die aktuelle Situation die ursprünglich geplante Premiere im Rahmen der Ruhrfestspiele Recklinghausen torpediert hatte, wich man kreativ ins Internet aus. Drei Vorstellungen wurden live über Youtube in die Welt hinausgeschickt, aufgrund des hohen technischen Aufwands soll es vorerst dabei bleiben.

Zehn Künstlerinnen aus aller Welt

Die zehn Künstlerinnen aus Kanada, Kamerun, Iran, Kroatien, Frankreich und Deutschland sind stolz, dass ihre Arbeit nicht ganz verloren ging. Auf der Homepage www.kainkollektiv.de kann man die ungewöhnliche Entstehungs- und Aufführungs-Geschichte der „Gaia“-Produktion nachlesen.

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