Bochum. Bei Ermittlungen zu einem Mordversuch in Bochum - Schraubenzieher in Kopf gerammt - wurde ein weiteres Verbrechen entdeckt. Erneut sehr brutal.

So etwas erlebt eine Mordkommission selten: Bei Ermittlungen gegen zwei junge Bochumer (17, 20) wegen des Verdachts des versuchten Mordes wurde bekannt, dass die beiden noch ein weiteres Kapitalverbrechen begangen haben sollen. Es geht um versuchten Totschlag. Und das Opfer ist weg.

Dem Opfer aus Bochum wurde ein Schraubenzieher in den Kopf gerammt

Seit 24. März sitzen zwei Bochumer (17, 20) in U-Haft, weil sie im Bereich Arndtstraße/Bleichstraße in der Bochumer Innenstadt nahe Elisabeth-Hospital einen 21-Jährigen äußerst brutal überfallen haben sollen. Dem Opfer wurde am Abend des 22. März ein Schraubenzieher in den Kopf gerammt. Eine Not-OP rettete das Leben des jungen Bochumers. Unklar ist aber noch, ob er bleibende Schäden davonträgt, wie die Staatsanwaltschaft sagt.

Hintergrund des Verbrechens soll eine Auseinandersetzung um ein Mädchen gewesen sein, die Tat eine Art Racheaktion. Auch Wertsachen wurden dem Opfer geraubt.

Handy-Video zeigt ein massives Gewaltverbrechen am Bahnhof Höntrop

Bei den Ermittlungen fand die eingesetzte Mordkommission ein Video auf dem Handy eines der Beschuldigten. Es zeigt ein weiteres schweres Gewaltverbrechen am Bahnhof Höntrop. Es soll sich in der Nacht vom 6. (Samstag) auf den 7. März (Sonntag) ereignet haben – und die beiden Beschuldigten sollen daran beteiligt gewesen sein, wie die Polizei berichtet.

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Die Bilder zeigen, wie ein junger Mann ganz massiv attackiert wird: Er liegt auf dem Boden und wird mehrfach gezielt auf und gegen den Kopf getreten. Dabei wurde er gefilmt

Dritter Beschuldigter wird am Montag dem Haftrichter vorgeführt

Wegen dieses Verbrechens wurde am Montag (27.4.) ein dritter Tatverdächtiger (17) in seiner Wohnung in Bochum festgenommen. Gegen ihn lag bereits ein von Staatsanwalt Danyal Maibaum beantragter Haftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Totschlags vor. Im Laufe des weiteren Montags wird der 17-Jährige dem Haftrichter vorgeführt.

Das Opfer vom Bahnhof Höntrop ist noch unbekannt. Die Kripo beschreibt es aufgrund des Handy-Videos so: 1,70 bis 1,80 Meter groß, zwischen 15 und 25 Jahre alt, schwarzer Kapuzenpulli mit aufgesetzter Kapuze, dunkle (graue) Hose, weiße Socken sowie schwarze Schuhe mit einem weißen Logo.

„Es ist davon auszugehen, dass der junge Mann durch die Tat erheblich verletzt worden ist“, sagt die Polizei.

Die Mordkommission unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Arndt Mallepree bittet unter 0234/909-4106 (-4441 außerhalb der Geschäftszeiten) dringend darum, dass sich der unbekannte Mann bei der Polizei meldet.