Bochum/Wattenscheid. Die Bäderlandschaft in Bochum wird sich verändern. Zwei Freibädern droht in diesem Zuge das Aus. Dagegen formiert sich auch weiterhin Protest.
Zum Jahresende kommt der Hammer für viele Schwimmer in Bochum: Auf Grundlage des Bäderkonzeptes des städtischen Badbetreibers Wasserwelten ist der Rat dem Antrag von SPD und Grünen gefolgt, zwei Freibäder zu schließen – in Höntrop und Langendreer. Dort formiert sich weiterhin Protest gegen diese Entscheidung.
Bochum: Zwei Freibädern droht das Aus – doch es gibt Proteste
Die Freude ist groß im Herbst, als in Werne das komplett sanierte Freibad eröffnet wird. Da ahnt noch niemand, das dies zugleich das Aus für den Außenbereich des Hallenfreibades in Langendreer bedeuten wird. Denn das Bäderkonzept der Wasserwelten kommt zu dem Schluss, dass vor allem Wasserfläche im Freien eingespart werden soll.
Über die Mehrheit von Rot-Grün wird später im Rat entschieden, zwar alle Bäderstandorte zu halten, allerdings auf die Freibadbereiche in Höntrop und Langendreer künftig zu verzichten. In Höntrop soll ein neues Hallenbad ohne Außenbereich gebaut werden, in Linden ein neues Hallenfreibad. Hofstede wird wie Langendreer saniert, dort soll zudem eine Sport- und Freizeitanlage mit Schwerpunkt Wasser entstehen.
Bäderkonzept für Bochum: Finale Entscheidung steht noch aus
Die finale Entscheidung trifft der Aufsichtsrat der Wasserwelten, wohl im Februar 2022. Diesem Gremium gehören allerdings viele Ratsmitglieder an. Eher unwahrscheinlich also, dass sich an der rot-grünen Marschrichtung noch etwas ändern wird.
Das drohende Aus für das Freibad in Langendreer wollen die Grünen im Bochumer Osten so nicht mittragen. Sie hatten vorab eine Bürgerbeteiligung bei Entscheidungen zur zukünftigen Bäderlandschaft gefordert und sehen sich von der eigenen Ratsfraktion hintergangen. Auch in der rot-grünen Koalition in der Bezirksvertretung Ost sorgt das für Knatsch.
Protest gegen Freibad-Aus: Grüne sammeln Unterschriften und planen weitere Aktionen
Die Grünen um Detlef Kühlborn, Fraktionssprecher im Bezirk, geben nicht auf. Im Internet sammeln sie Unterschriften für den Erhalt des Außenbereich des Ostbades in Langendreer. Innerhalb von zwei Tagen haben schon mehr als 1300 Menschen die Online-Petition unterschrieben. „Die Unterschriften übergeben wir dem Wasserwelten-Aufsichtsrat“, sagt Kühlborn, der weitere Aktionen ankündigt. „Wir haben noch einige Ideen.“
Die gibt es auch für den Standort Höntrop. Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog (SPD) wirbt für ein Bürgerbad und nennt als positives Beispiel die Anlage im Wiesental, von SV Blau-Weiß betrieben. Die WAT-Grünen wollen den Zehn-Meter-Sprungturm (einmalig in Bochum) und das Außenbecken unbedingt erhalten wissen, ebenso der Förderverein „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V.“, der sagt: „Es wäre ein Riesenfehler, unser traditionsreiches Höntroper Freibad sterben zu lassen.“