Bochum. Eine App soll Autofahrern in Bochum helfen, stressfreier einen Parkplatz zu finden. Die Stadt spricht vom nächsten Schritt der Digitalisierung.

Aus der Autostadt Bochum soll eine Stadt werden, in der viele unterschiedliche individuelle Verkehrsmittel und der ÖPNV harmonieren und sogar miteinander verzahnt werden. Die Dominanz des Autos könnte auf Dauer zu Ende sein. Ein große Rolle wird es nach Einschätzung von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) aber weiter spielen.

„Das Auto wird auch weiterhin ein Verkehrsträger in unserer Stadt sein“, so Eiskirch. Deshalb mache die Einführung einer neuen Technologie auch Sinn. Die Rede ist von einer App. Die bereits vor einem halben Jahr vorgestellte Park-now-App hat jetzt auch in Bochum eine erweiterte Funktion; nämlich die der möglichst frustfreien Parkplatzsuche.

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Weniger Stress, weniger Lärm, weniger Schadstoffe

Als erste Stadt im Ruhrgebiet führt Bochum gemeinsam mit dem Partner die Parkplatz-Suchfunktion „Find & Park“ ein, heißt es. Aus Sicht von Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklung, ist es „die konsequente Fortführung unserer Digitalisierungsstrategie im Bereich Parken“.

Die Botschaft des Anbieters ist nichts Geringeres als das Versprechen, dass das zeitraubende und frustrierende Parkplatzsuchen der Vergangenheit angehöre. „Vor allem in den Stadtvierteln, in denen sich die Suche nach einem Parkplatz besonders schwierig gestaltet, wird Find & Park helfen, den Parksuchverkehr zu reduzieren“, so Oberbürgermeister Eiskirch. Und das sei nicht nur stressärmer, sondern reduziere auch Lärm und Schadstoffe.

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So funktioniert es: Park now ermittelt über eigene Fahrzeuge erst die Lage aller Parkmöglichkeiten entlang einer Straße und die dort geltenden Regeln. Sensoren an Fahrzeugflotten, etwa an Taxis, senden fortlaufend Daten zur aktuellen Parksituation. Aus diesen Daten wird die Wahrscheinlichkeit errechnet, einen freien Parkplatz zu finden – für jede Straße und jede Tageszeit.

Ampelsystem zeigt Parkchancen

Autofahrer können über die App an von fünf Farben sehen, wie die Chancen auf einen freien Parkplatz stehen: von Grün für eine hohe Wahrscheinlichkeit bis hin zu Rot für die Botschaft „keine Chance“.

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„Wir gehen davon aus, dass die Menschen auch nach der Corona-Pandemie weiterhin verstärkt aufs eigene Auto setzen und der Individualverkehr sogar noch zunehmen wird“, so Park-now-Geschäftsführerin Heidi Wildemann. Erfahrung habe ihr Unternehmen mit der Parkplatz-Suchfunktion bereits in Berlin, Hamburg, Köln, Reutlingen und Frankfurt am Main gemacht. Nun folgt Bochum.

Studie: 41 Stunden Parkplatzsuche jedes Jahr

Erfolg verspricht die App nicht nur für das Unternehmen, sollten genügend Autofahrer von ihr Gebrauch machen. Auch die Allgemeinheit könnte profitieren. Laut einer Studie aus dem Jahr 2017 verbringen Autofahrer in deutschen Städten jedes Jahr durchschnittlich 41 Stunden bei der Suche nach einem Parkplatz. Eine statistische Zahl, die auf Dauer deutlich kleiner werden könnte.