Bochum. Wegen eines tödlichen Unfalls steht ein Autofahrer (25) aus Bochum vor Gericht. Unfallort war ein USB-Wertstoffhof.

Hätte der Angeklagte beim Rückwärtsfahren besser aufpassen und den Fußgänger hinter sich rechtzeitig sehen müssen oder nicht? Tatsache ist: Der 75-jährige Fußgänger ist tot und der Fahrer (25) steht seit Donnerstag vor dem Amtsgericht. Vorwurf: fahrlässige Tötung.

Am 21. Januar hatte der Bochumer mit seinem Pkw Abfall zum USB-Wertstoffhof an der Schattbachstraße gefahren und parkte nach getaner Arbeit rückwärts aus. Dabei soll er laut Anklage den 75-Jährigen übersehen haben, der sich hinter dem Auto befand. Der Fußgänger, der einen Karton in der Hand hatte, kam zu Fall und schlug mit dem Kopf auf der Straße auf.

Zwei Tage später erlag er im Krankenhaus seinen schweren Kopfverletzungen.

Angeklagter aus Bochum weist die Anklagevorwürfe zurück

Der Angeklagte, ein Pfleger, wies zum Prozessauftakt alle Schuld von sich. Er habe den Platz hinter seinem Auto „ordnungsgemäß überprüft“, in alle Rückspiegel geblickt und auch den Schulterblick gemacht. Ein Unfallgutachten kommt aber zu dem Schluss, dass er den Fußgänger sehr wohl im Rückspiegel hätte erkennen müssen.

Der Autofahrer war damals nach der Kollision mit dem Mann weiterfahren, mehrere Hundert Meter bis zur Tankstelle an der Alten Wittener Straße. In der Tankstelle wurde er von einem Zeugen auf den Vorfall angesprochen. Daraufhin fuhr der 25-Jährige wieder zurück zu dem Schwerverletzten. „Er war nicht bei Bewusstsein und hat nichts gesagt.“

Weiterer Vorwurf: Unfallflucht nach Schaden beim Einparken

Im Prozess sagte der Angeklagte, er habe von dem Sturz des Seniors nichts bemerkt.

Angeklagt ist auch ein zweiter Fall im Straßenverkehr: Am Mittag des 24. Oktober 2019 soll er in Witten (Cäcilienstraße) beim Einparken mit einem Dienstfahrzeug ein anderes Auto an der Front beschädigt haben. Er sei ausgestiegen, habe sich den Schaden angeschaut und sei dann ohne sich zu kümmern verschwunden. Auch in diesem Fall sagte der 25-Jährige, er habe nichts bemerkt.

Der Prozess wird fortgesetzt.