Bochum. Bochums Klaus-Steilmann-Berufskolleg kann die Cafeteria wegen eines Wasserschadens seit acht Jahren nicht nutzen. Eine Lösung ist nicht in Sicht.

Seit mittlerweile acht Jahren behilft sich das Klaus-Steilmann-Berufskolleg in Bochum-Wattenscheid mit einer provisorischen Cafeteria. Wegen eines Wasserschadens sind die eigentlichen Räume nicht nutzbar. Genauso lange versucht auch die Stadt, das Problem dauerhaft in den Griff zu bekommen, bisher vergeblich.

Wasserschaden in Schul-Cafeteria: Behebung seit acht Jahren nicht möglich

„Die Cafeteria ist wirklich ein sehr schöner Raum und ein toller Aufenthaltsraum“, beschreibt Schulleiter Andreas Zimmermann im Gespräch mit der WAZ. Doch 2014 trat hier erstmals ein Wasserschaden auf. Zwischendurch konnte das Berufskolleg die Cafeteria zwar nutzen, aber immer nur für recht kurze Zeit. Dann musste sie wieder geschlossen werden. „Von der Stadt gab es bisher viele Bemühungen, doch leider erfolglos“, beschreibt Zimmermann das Problem.

Das Klaus-Steilmann-Berufskolleg an der Westenfelder Straße in Bochum Wattenscheid.
Das Klaus-Steilmann-Berufskolleg an der Westenfelder Straße in Bochum Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Man behilft sich deshalb mit einer Notlösung. Die Cafeteria wurde in einen Klassenraum im Erdgeschoss umgesiedelt, Brötchen und Kaffee werden in den Pausen durch ein Seitenfenster auf den Schulhof verkauft. „Im Sommer ist das kein Problem, aber wenn es Winter ist und regnet, sieht das schon anders aus“, so der Schulleiter. Dann stehen Schülerinnen und Schüler im Regen, hinzu kommt zudem, dass das Verkaufspersonal durchgehend am geöffneten Fenster stehen muss.

Den Klassenraum hat das benachbarte Louis-Baare-Berufskolleg zur Verfügung gestellt, wofür man dankbar ist. Allerdings: An beiden Schulen ist sowieso zu wenig Platz, der Raum würde eigentlich als Klassenraum benötigt.

Schadensursache konnte nie eindeutig festgestellt werden

Auch die Politik beschäftigt sich mittlerweile mit dem Thema. Die Grünen haben angefragt, was die Stadt bisher getan hat. Laut Verwaltung seien in den vergangenen zehn Jahren immer wieder Sanierungsmaßnahmen durchgeführt worden, größere Bauarbeiten gab es demnach zuletzt 2015. „Die Schadensursache konnte trotz aller Maßnahmen nie eindeutig festgestellt werden und die Feuchtigkeit kehrte nach anfänglichen Sanierungserfolgen immer wieder zurück.“

Temporär anfallendes Stau-, Hang- und Schichtenwasser soll die Ursache für den Wasserschaden sein, heißt es.
Temporär anfallendes Stau-, Hang- und Schichtenwasser soll die Ursache für den Wasserschaden sein, heißt es. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Im Januar 2022 sei ein Diplom-Geologe beauftragt worden, die Ursachenforschung noch einmal zu intensivieren. „Als Ergebnis des vorliegenden Gutachtens ist festzuhalten, dass die Feuchtigkeitsbelastung auf temporär anfallendes Stau-, Hang- und Schichtenwasser zurückzuführen ist. Der Eintrittsort des Wassers lässt sich nicht bestimmen“, so die Stadt weiter.

Schülervertretung: „Die Cafeteria fehlt einfach“

Deborah Olk (25) ist stellvertretende Schülersprecherin des Klaus-Steilmann-Berufskollegs. Sie macht derzeit eine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen, besucht die Schule zweimal pro Woche. „Wir haben zwar das Selbstlernzentrum, das uns zur Verfügung steht, aber die Cafeteria fehlt einfach“, macht sie deutlich.

Auch interessant

2017 war sie schon einmal Schülerin des Berufskollegs – da waren die Räumlichkeiten zwischenzeitlich nicht abgesperrt. „Es war Gang und Gebe, dass man in die Cafeteria geht, um dort Freistunden zu verbringen, einen Kaffee zu trinken oder ein Brötchen zu essen“, erinnert sie sich. Im Außenbereich der Schule gibt es keine überdachte Fläche, gerade wenn es regnet, wird es aktuell eng.

Das Klaus-Steilmann-Berufskolleg

Das Klaus-Steilmann-Berufskollegs ist eines von fünf Berufskollegs in Bochum. Es befindet sich an der Westenfelder Straße 88 in Wattenscheid. Es handelt sich um eine kaufmännische Schule, die seit 2011 den Namen des Textilunternehmers und Sportmäzens Klaus Steilmann aus Wattenscheid trägt. Das Berufskolleg besuchen etwa 1600 Schülerinnen und Schüler, die von 70 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden.

Mit der Schülervertretung (SV) setzen sich Deborah Olk und Schülersprecherin Sabrin Benaissa dafür ein, dass das Problem endlich vollständig gelöst wird. „Wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, was wir machen können. Wir haben auch die Stadt angeschrieben“, erzählt die stellvertretende Schülersprecherin. Doch die SV blieb ratlos zurück – weiß nicht, was sie sonst noch tun kann, damit die Cafeteria bald wieder dauerhaft geöffnet ist.

Kurzfristige Problemlösung ist nicht in Sicht

Eine kurzfristige Lösung ist laut Stadt Bochum derzeit nicht in Sicht. Die Verwaltung wollen nun den Boden und teilweise auch die Wände der Cafeteria erneuern lassen. Schulleiter Andreas Zimmermann gibt die Hoffnung nicht auf, dass es nun eine langfristige Lösung gibt. Den eines ist der Schulgemeinde klar: So provisorisch wie in den vergangenen Jahren kann es auf Dauer nicht weitergehen.