Bochum. Saurier-Alarm in Bochum: Die Dino-Schau in der Innenstadt entwickelt sich wie schon 2019 zum Renner. Was diesmal neu und (ge)wichtig ist.

Saurier-Alarm in der City: Die Dinos sind zurück – zur Freude vor allem der Kinder, für die die Reptilienschau ein Riesenspaß ist. „Wir haben den Eindruck, dass die Resonanz nochmals größer ist als vor zwei Jahren“, sagt Monic Minavi von der Bochum Marketing GmbH.

Im Sommer 2019 hatten die Stadtwerber die Kunstharz-Echsen erstmals nach Bochum geholt. BO-Marketing knüpfte damit an einen spektakulären Fund im Süden der Stadt an. 2012 war im Ruhrtal in Stiepel die älteste je in Deutschland gesicherte Spur eines Landreptils (Ichniotherium Praesidentis) entdeckt worden. Das Alter der Versteinerung in einer Felswand wird auf 316 Millionen Jahre geschätzt. Die Steinplatte mit der Spur wurde aufwendig geborgen und ist im Bergbaumuseum eingelagert, wo sie noch in diesem Jahr in einer Ausstellung gezeigt werden soll.

Dino-Schau in Bochum: Handel hofft auch diesmal auf ein Umsatzplus

Die Schau mit 33 Saurier-Nachbildungen wurde prompt zum Ferien-Volltreffer. Zehntausende Besucher aus ganz Deutschland pilgerten zum Dino-Gucken und -Fotografieren in die Innenstadt. Eltern und Großeltern mit Kind und Kegel, Freunde und Nachbarn, Tagesmütter und komplette Kindergartengruppen: „Das ist Stadtmarketing bester Sorte“, schwärmte ein BO-Marketing-Sprecher. Auch der Einzelhandel und die Gastronomie profitieren vom Dino-Boom. Von einem Umsatzplus bis zu 30 Prozent war die Rede.

Am Bochumer Planetarium hat sich eine Riesenechse auf die Hinterläufe gestellt. So erreicht die Skulptur eine Größe von 5,80 Metern,
Am Bochumer Planetarium hat sich eine Riesenechse auf die Hinterläufe gestellt. So erreicht die Skulptur eine Größe von 5,80 Metern, © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

16 Monate nach Beginn der Corona-Pandemie sind die Geschäftsleute und Wirte mehr denn je auf jeden zusätzlichen Euro angewiesen. Gut, dass die Dinos sich auch diesmal als Frequenzbringer erweisen. Seit dem 8. Juli sind es erneut 33 Leihgaben eines auf Freizeitparks spezialisierten Herstellers in Niedersachsen. Sie sind nicht nur in der Fußgängerzone, sondern auch am Planetarium, an der Knappschaft und im Tierpark zu bestaunen.

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20 Nachbildungen sind neu in Bochum

„13 Nachbildungen waren schon 2019 hier“, erklärt Monic Minavi. 20 Dinos sind neu – etwa ein Apatosaurus, der sich am Planetarium auf die Hinterbeine gestellt hat und so eine Größe von 5,80 Metern erreicht. Auf 23 Meter Länge und 1000 Kilo bringt es der mächtige Diplodocus, der vom Bermudadreieck auf den Boulevard umgezogen ist und dort deutlich besser zur Geltung kommt. Die Party-Meile schmückt nun ein T. Rex, der mit 13 Metern und 640 Kilo Kampfgewicht protzt.

Dino nun doch umgestellt

Bochum Marketing hat den Standort des Tyrannosaurus mitten auf dem Dr.-Ruer-Platz so verändert, dass er nicht mehr direkt an den Gedenkplatten für den im Nationalsozialismus in den Tod getriebenen Otto Ruer steht.

Eine ehemalige Lehrerin hatte sich darüber geärgert, dass Kinder dort herumklettern, um die Zähne des Dinos berühren zu können. Der Standort sei wegen des Gedenkortes ungünstig gewählt.

Von Bochum Marketing hatte es zunächst geheißen, dass die Dinos nicht umgestellt werden können. Nun ist der Tyrannosaurus doch wenige Meter weiter gerückt – mit Abstand zur Gedenkplatte.

Die Reise in die Vergangenheit sollte ursprünglich schon im Frühjahr beginnen, erzählt Monic Minavi. Der Lockdown machte das unmöglich. Nun aber ist die „Dino-City 2“ (so der offizielle Titel) komplett. Und wieder ist der Bochumer Jurassic Park eine Attraktion. „Eine super Idee, gerade in diesen Zeiten“, sagen Susanne und Dennis Fackelmann, die aus Castrop-Rauxel nach Bochum gefahren sind, um ihre Töchter Emily (7) und Jill (6) mit der Dino-Tour zu überraschen. „Wir sind erst am Anfang“, sagt die Mutter. Doch schon sind etliche Handy-Fotos im Kasten.

Dino City 2

Die Nachbildung eines Velociraptors am Bratwursthaus.
Die Nachbildung eines Velociraptors am Bratwursthaus. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Edda und Tilda stecken im Dino-Fotokopf bei Saturn.
Edda und Tilda stecken im Dino-Fotokopf bei Saturn. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Moritz steht vor dem Schaufenster der Alten Apotheke und bestaunen das Triceratops-Baby.
Moritz steht vor dem Schaufenster der Alten Apotheke und bestaunen das Triceratops-Baby. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Die Nachbildung eines Velociraptors steht im Brummbär in Bochum.
Die Nachbildung eines Velociraptors steht im Brummbär in Bochum. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Ulrike Siegmann steht vor dem Schaufenster des Balance Fahrradladens und schaut sich den Velociraptor an.
Ulrike Siegmann steht vor dem Schaufenster des Balance Fahrradladens und schaut sich den Velociraptor an. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Die Nachbildung eines Iguanodon steht vor dem Schuhaus Lötte in Bochum.
Die Nachbildung eines Iguanodon steht vor dem Schuhaus Lötte in Bochum. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Die Nachbildung eines Diplodocus steht am Boulevard vor dem Modehaus Baltz.
Die Nachbildung eines Diplodocus steht am Boulevard vor dem Modehaus Baltz. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Der Dino-Fotokopf im Citypoint.
Der Dino-Fotokopf im Citypoint. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Jimmy und Maria stehen am Trodoon in der Mayerschen Buchhandlung.
Jimmy und Maria stehen am Trodoon in der Mayerschen Buchhandlung. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Die Nachbildung eines Pterodactylus hängt im Spielzeug-Paradies Wagner.
Die Nachbildung eines Pterodactylus hängt im Spielzeug-Paradies Wagner. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Gabriele Pfeffer sitzt auf der Triceratopsbank an der Pariser Straße.
Gabriele Pfeffer sitzt auf der Triceratopsbank an der Pariser Straße. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Emiliy steht an der Nachbildung eines Triceratops am Husemannplatz.
Emiliy steht an der Nachbildung eines Triceratops am Husemannplatz. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Jan Niklas arbeitet an der Stegosaurus-Ausgrabungsplatte am Platz am Kuhhirten.
Jan Niklas arbeitet an der Stegosaurus-Ausgrabungsplatte am Platz am Kuhhirten. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Merle und Fria stehen vor dem Schaufenster des Ladenlokals Weltenflucht und bestaunen das Triceratops-Baby.
Merle und Fria stehen vor dem Schaufenster des Ladenlokals Weltenflucht und bestaunen das Triceratops-Baby. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Jona und Jana stehen an der Nachbildung eines jungen T-Rex am Dr.-Ruer-Platz.
Jona und Jana stehen an der Nachbildung eines jungen T-Rex am Dr.-Ruer-Platz. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Die Stegosaurus-Ausgrabungsplatte am Platz am Kuhhirten.
Die Stegosaurus-Ausgrabungsplatte am Platz am Kuhhirten. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Die Nachbildung eines Triceratops steht am Husemannplatz.
Die Nachbildung eines Triceratops steht am Husemannplatz. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Die Nachbildung eines T-Rex steht im Bermudadreieck.
Die Nachbildung eines T-Rex steht im Bermudadreieck. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Die Nachbildung eines Albertosaurus steht am Otto-Sander-Platz.
Die Nachbildung eines Albertosaurus steht am Otto-Sander-Platz. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
Die Nachbildung eines T-Rex steht im Bermudadreieck.
Die Nachbildung eines T-Rex steht im Bermudadreieck. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann
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Reptilien stehen bis 22. August in der Innenstadt

„Das ist auch historisch interessant“, findet Reinhard Sauerbier (63), der mit seiner Frau Monika (60) durch die „Dino-City“ schlendert. „Prima und zeitgemäß“ findet er die Möglichkeit, auf Tafeln an allen Standorten per QR-Code Informationen abzurufen – verbunden mit einem Gewinnspiel. Überhaupt flankiert BO-Marketing die Dino-Schau mit zahlreichen Sonderaktionen, darunter eine interaktive Rätseltour, Malen und Basteln in der Kultur-Uhle oder Selfies mit Schoko-Dinos der Wattenscheider Confiserie Ruth.

Bis zum 22. August bleiben die Dinos in Bochum. Für das Jahresende strebt Bochum-Marketing eine weitere Wiederbelebung an: Der Weihnachtsmarkt soll nach der Corona-Absage 2020 in die Innenstadt zurückkehren.

Ausführliche Informationen auf www.bochum-tourismus.de/dinocity.